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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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"So weit reichen die schriftlichen Antworten jener Colle-
gen, die Storrs befragt hatte.

"Storrs führt nun in Folgen dem seine eigenen Erfahrun-
gen an, die nach seiner Meinung durchgehends beweisen,
dass die Krankheit contagiös sei, die nach ihrer überwiegen-
den Mehrheit zeigen, dass ihr Ursprung in einem ammali-
schen Gifte zu suchen sei, die nicht selten bösartige Krank-
heiten bei Anderen hervorbrachten, und die alle die Frucht-
losigkeit der ärztlichen Behandlung, und gerade deshalb die
äusserste Nothwendigkeit von Vorbauungsmitteln nachweisen.

"I. Am 8. Jänner 1841 leistete er Frau D. bei einer Geburt
Beistand. Am selben Tage war er auch bei Frau Ri-
chardson
beschäftigt, die an gangraenescirendem Roth-
lauf litt; beide Frauen bedienten sich derselben Wärte-
rin. Frau D. starb am Puerperalfieber, und ihre Schwe-
ster bekam Typhus, nachdem sie selbe gepflegt hatte.
"II. Am 13. Jänner war Storrs bei der Geburt der Frau B.
anwesend, auch sie starb. Einige Tage hierauf bekam
ihre Schwiegermutter Typhus, an dem auch sie starb.
Die Wärterin, die beide gepflegt hatte, bekam, wie ihr
Sohn, gleichfalls den Typhus, von dem sie sich jedoch
erholte.
"III. Gleichfalls am 13. Jänner war unser Berichterstatter be
dem Geburtsgeschäfte der Frau Par. zugegen, die gleich-
falls starb. Ihr Gatte war zur selben Zeit am Erysipel
mit typhösem Fieber erkrankt, von dem er sich jedoch
erholte. Eine Freundin und Nachbarin der Verstorbenen
hatte Erysipelas, Pleuritis und Abscess, doch genas sie;
nicht so glücklich war ihre Wärterin, die am Typhus
starb.
"Eine IV. und V. Kranke erholten sich und verursachten
auch bei Niemand andere Krankheiten.
"VI. Am 12. Februar eröffnete Storrs an der obengenannten
Frau Richardson einen Abscess und ward hierauf bei
der drei (engl.) Meilen entfernt wohnenden Frau Pol.

»So weit reichen die schriftlichen Antworten jener Colle-
gen, die Storrs befragt hatte.

»Storrs führt nun in Folgen dem seine eigenen Erfahrun-
gen an, die nach seiner Meinung durchgehends beweisen,
dass die Krankheit contagiös sei, die nach ihrer überwiegen-
den Mehrheit zeigen, dass ihr Ursprung in einem ammali-
schen Gifte zu suchen sei, die nicht selten bösartige Krank-
heiten bei Anderen hervorbrachten, und die alle die Frucht-
losigkeit der ärztlichen Behandlung, und gerade deshalb die
äusserste Nothwendigkeit von Vorbauungsmitteln nachweisen.

»I. Am 8. Jänner 1841 leistete er Frau D. bei einer Geburt
Beistand. Am selben Tage war er auch bei Frau Ri-
chardson
beschäftigt, die an gangraenescirendem Roth-
lauf litt; beide Frauen bedienten sich derselben Wärte-
rin. Frau D. starb am Puerperalfieber, und ihre Schwe-
ster bekam Typhus, nachdem sie selbe gepflegt hatte.
»II. Am 13. Jänner war Storrs bei der Geburt der Frau B.
anwesend, auch sie starb. Einige Tage hierauf bekam
ihre Schwiegermutter Typhus, an dem auch sie starb.
Die Wärterin, die beide gepflegt hatte, bekam, wie ihr
Sohn, gleichfalls den Typhus, von dem sie sich jedoch
erholte.
»III. Gleichfalls am 13. Jänner war unser Berichterstatter be
dem Geburtsgeschäfte der Frau Par. zugegen, die gleich-
falls starb. Ihr Gatte war zur selben Zeit am Erysipel
mit typhösem Fieber erkrankt, von dem er sich jedoch
erholte. Eine Freundin und Nachbarin der Verstorbenen
hatte Erysipelas, Pleuritis und Abscess, doch genas sie;
nicht so glücklich war ihre Wärterin, die am Typhus
starb.
»Eine IV. und V. Kranke erholten sich und verursachten
auch bei Niemand andere Krankheiten.
»VI. Am 12. Februar eröffnete Storrs an der obengenannten
Frau Richardson einen Abscess und ward hierauf bei
der drei (engl.) Meilen entfernt wohnenden Frau Pol.
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[186/0198] »So weit reichen die schriftlichen Antworten jener Colle- gen, die Storrs befragt hatte. »Storrs führt nun in Folgen dem seine eigenen Erfahrun- gen an, die nach seiner Meinung durchgehends beweisen, dass die Krankheit contagiös sei, die nach ihrer überwiegen- den Mehrheit zeigen, dass ihr Ursprung in einem ammali- schen Gifte zu suchen sei, die nicht selten bösartige Krank- heiten bei Anderen hervorbrachten, und die alle die Frucht- losigkeit der ärztlichen Behandlung, und gerade deshalb die äusserste Nothwendigkeit von Vorbauungsmitteln nachweisen. »I. Am 8. Jänner 1841 leistete er Frau D. bei einer Geburt Beistand. Am selben Tage war er auch bei Frau Ri- chardson beschäftigt, die an gangraenescirendem Roth- lauf litt; beide Frauen bedienten sich derselben Wärte- rin. Frau D. starb am Puerperalfieber, und ihre Schwe- ster bekam Typhus, nachdem sie selbe gepflegt hatte. »II. Am 13. Jänner war Storrs bei der Geburt der Frau B. anwesend, auch sie starb. Einige Tage hierauf bekam ihre Schwiegermutter Typhus, an dem auch sie starb. Die Wärterin, die beide gepflegt hatte, bekam, wie ihr Sohn, gleichfalls den Typhus, von dem sie sich jedoch erholte. »III. Gleichfalls am 13. Jänner war unser Berichterstatter be dem Geburtsgeschäfte der Frau Par. zugegen, die gleich- falls starb. Ihr Gatte war zur selben Zeit am Erysipel mit typhösem Fieber erkrankt, von dem er sich jedoch erholte. Eine Freundin und Nachbarin der Verstorbenen hatte Erysipelas, Pleuritis und Abscess, doch genas sie; nicht so glücklich war ihre Wärterin, die am Typhus starb. »Eine IV. und V. Kranke erholten sich und verursachten auch bei Niemand andere Krankheiten. »VI. Am 12. Februar eröffnete Storrs an der obengenannten Frau Richardson einen Abscess und ward hierauf bei der drei (engl.) Meilen entfernt wohnenden Frau Pol.

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/198>, abgerufen am 22.11.2024.