lichen Krankheit befallen. Häufige Chlorinwaschungen und ein ganz neuer Anzug hoben endlich die Weiterverpflanzung der Krankheit auf. Einige jener Frauen, deren Wochenbett glücklich endete, wurden übrigens nur wenige Stunden nach solchen von ihm übernommen, die tödtlichen Ausgang nach sich zogen.
"Drei Aerzte von Hull trafen bei der Section eines Man- nes zusammen, der an Gangraen nach einer Operation von Hernia incarcerata gestorben war. Alle berührten die Lei- chentheile. Einer von ihnen wurde von dem Leichname weg zu einer Geburt gerufen. Diese und noch einige rasch auf ein- ander von ihm entbundene Frauen starben am Puerperalfie- ber. Nicht viel besser erging es seinen beiden Collegen, die in kürzester Frist nach jener Leichenbesichtigung Fälle von Kindbettfieber in ihrer Praxis beobachteten. -- Der Zufall führte sie nach einiger Zeit wieder zusammen, sie klagten sich gegenseitig ihre Unglücksfälle, gaben ihre geburtshilfliche Praxis für einige Zeit auf, und hatten nach dem Wieder- antritte derselben keine Krankheitsfälle mehr zu beklagen.
"S. Allen in York verlor eine Reihe Patientinnen am Kindbettfieber -- doch nur im ersten dieser Fälle war er im Stande, irgend eine Verbindung mit Erysipelas herauszufin- den. -- Zwei Monate hindurch war in seiner Praxis kein Fall von Puerperalfieber mehr vorgekommen, als plötzlich wieder eine von seinem Assistenten gepflegte Frau von dieser Krank- heit befallen wurde; derselbe war damals mit einer Jacke be- kleidet gewesen, die er zuletzt zur Zeit der Nachtwache bei einer im Kindbettfieber weit vorgerückten Frau getragen hatte. Der Mann der obenerwähnten Frau wurde gleichfalls von Bauchfellentzündung befallen, die alle Merkmale des Puer- peralfiebers an sich trug und tödtlich endete. Uebrigens war dies, so viel Allen weiss, der einzige Fall von Uebertragung der Krankheit auf die Umgebung der Kranken, der sich in seiner Praxis ereignete.
lichen Krankheit befallen. Häufige Chlorinwaschungen und ein ganz neuer Anzug hoben endlich die Weiterverpflanzung der Krankheit auf. Einige jener Frauen, deren Wochenbett glücklich endete, wurden übrigens nur wenige Stunden nach solchen von ihm übernommen, die tödtlichen Ausgang nach sich zogen.
»Drei Aerzte von Hull trafen bei der Section eines Man- nes zusammen, der an Gangraen nach einer Operation von Hernia incarcerata gestorben war. Alle berührten die Lei- chentheile. Einer von ihnen wurde von dem Leichname weg zu einer Geburt gerufen. Diese und noch einige rasch auf ein- ander von ihm entbundene Frauen starben am Puerperalfie- ber. Nicht viel besser erging es seinen beiden Collegen, die in kürzester Frist nach jener Leichenbesichtigung Fälle von Kindbettfieber in ihrer Praxis beobachteten. — Der Zufall führte sie nach einiger Zeit wieder zusammen, sie klagten sich gegenseitig ihre Unglücksfälle, gaben ihre geburtshilfliche Praxis für einige Zeit auf, und hatten nach dem Wieder- antritte derselben keine Krankheitsfälle mehr zu beklagen.
»S. Allen in York verlor eine Reihe Patientinnen am Kindbettfieber — doch nur im ersten dieser Fälle war er im Stande, irgend eine Verbindung mit Erysipelas herauszufin- den. — Zwei Monate hindurch war in seiner Praxis kein Fall von Puerperalfieber mehr vorgekommen, als plötzlich wieder eine von seinem Assistenten gepflegte Frau von dieser Krank- heit befallen wurde; derselbe war damals mit einer Jacke be- kleidet gewesen, die er zuletzt zur Zeit der Nachtwache bei einer im Kindbettfieber weit vorgerückten Frau getragen hatte. Der Mann der obenerwähnten Frau wurde gleichfalls von Bauchfellentzündung befallen, die alle Merkmale des Puer- peralfiebers an sich trug und tödtlich endete. Uebrigens war dies, so viel Allen weiss, der einzige Fall von Uebertragung der Krankheit auf die Umgebung der Kranken, der sich in seiner Praxis ereignete.
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lichen Krankheit befallen. Häufige Chlorinwaschungen und
ein ganz neuer Anzug hoben endlich die Weiterverpflanzung
der Krankheit auf. Einige jener Frauen, deren Wochenbett
glücklich endete, wurden übrigens nur wenige Stunden nach
solchen von ihm übernommen, die tödtlichen Ausgang nach
sich zogen.
»Drei Aerzte von Hull trafen bei der Section eines Man-
nes zusammen, der an Gangraen nach einer Operation von
Hernia incarcerata gestorben war. Alle berührten die Lei-
chentheile. Einer von ihnen wurde von dem Leichname weg
zu einer Geburt gerufen. Diese und noch einige rasch auf ein-
ander von ihm entbundene Frauen starben am Puerperalfie-
ber. Nicht viel besser erging es seinen beiden Collegen, die
in kürzester Frist nach jener Leichenbesichtigung Fälle von
Kindbettfieber in ihrer Praxis beobachteten. — Der Zufall
führte sie nach einiger Zeit wieder zusammen, sie klagten sich
gegenseitig ihre Unglücksfälle, gaben ihre geburtshilfliche
Praxis für einige Zeit auf, und hatten nach dem Wieder-
antritte derselben keine Krankheitsfälle mehr zu beklagen.
»S. Allen in York verlor eine Reihe Patientinnen am
Kindbettfieber — doch nur im ersten dieser Fälle war er im
Stande, irgend eine Verbindung mit Erysipelas herauszufin-
den. — Zwei Monate hindurch war in seiner Praxis kein Fall
von Puerperalfieber mehr vorgekommen, als plötzlich wieder
eine von seinem Assistenten gepflegte Frau von dieser Krank-
heit befallen wurde; derselbe war damals mit einer Jacke be-
kleidet gewesen, die er zuletzt zur Zeit der Nachtwache bei
einer im Kindbettfieber weit vorgerückten Frau getragen hatte.
Der Mann der obenerwähnten Frau wurde gleichfalls von
Bauchfellentzündung befallen, die alle Merkmale des Puer-
peralfiebers an sich trug und tödtlich endete. Uebrigens war
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/197>, abgerufen am 26.11.2024.
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