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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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gemacht wurden, das Ansuchen, das Ihrige zur Bestätigung
oder Widerlegung derselben beizutragen!"


Der zweite Aufsatz lautet:

Fortsetzung der Erfahrungen über die Aetiologie der in
Gebäranstalten epidemischen Puerperalfieber.

"Im Decemberhefte 1847 dieses Journals wurde von
Seite der Redaction desselben die höchst wichtige Erfahrung
veröffentlicht, die Herr Dr. Semmelweis, Assistent an der
ersten geburtshilflichen Klinik, in Hinsicht auf die Aetiologie
des in Gebärhäusern vorkommenden epidemischen Puerperal-
fiebers gemacht hat.

Diese Erfahrung besteht nämlich (wie es den Lesern
unserer Zeitschrift noch erinnerlich sein wird) darin, dass
Wöchnerinnen hauptsächlich dann erkranken, wenn sie von
Aerzten, die ihre Hände durch Untersuchungen an Leichen
verunreinigt, und selbe nur auf gewöhnliche Weise gewaschen
hatten, untersucht (touchirt) wurden; während entweder keine
oder nur geringe Erkrankungsfälle stattfanden, wenn der
Untersuchende seine Hände früher in einer wässerigen Chlor-
kalk-Lösung gewaschen hatte.

Diese so höchst wichtige, der Jenner'schen Kuhpocken-
impfung würdig an die Seite zu stellende Entdeckung, hat
nicht nur seither im hiesigen Gebärhause ihre vollständige
Bestätigung erhalten, *) sondern es haben sich auch aus dem
fernen Auslande beifällige Stimmen erhoben, welche die
Richtigkeit der Semmelweis'schen Theorie beglaubigen. Ein-
gelangte Briefe, und zwar aus Kiel von Michaelis, und aus

*) Indem im Monate December 1847 auf 273 Geburten 8, im Jänner
1848 auf 283 Geburten 10, im Monate Februar auf 291 Geburten
2 Todesfälle kamen, und im Monate März keine Wöchnerin starb,
sowie sich auch gegenwärtig keine einzige Puerperalkranke im
Gebärhause befindet. Während der zehn Monate, wo das Waschen
mit Chlorkalk vor jeder Untersuchung vorgenommen wird, sind
demnach von 2670 Entbundenen blos 67 gestorben, eine Zahl, die
früher öfters in einem Monate überstiegen wurde.

gemacht wurden, das Ansuchen, das Ihrige zur Bestätigung
oder Widerlegung derselben beizutragen!«


Der zweite Aufsatz lautet:

Fortsetzung der Erfahrungen über die Aetiologie der in
Gebäranstalten epidemischen Puerperalfieber.

»Im Decemberhefte 1847 dieses Journals wurde von
Seite der Redaction desselben die höchst wichtige Erfahrung
veröffentlicht, die Herr Dr. Semmelweis, Assistent an der
ersten geburtshilflichen Klinik, in Hinsicht auf die Aetiologie
des in Gebärhäusern vorkommenden epidemischen Puerperal-
fiebers gemacht hat.

Diese Erfahrung besteht nämlich (wie es den Lesern
unserer Zeitschrift noch erinnerlich sein wird) darin, dass
Wöchnerinnen hauptsächlich dann erkranken, wenn sie von
Aerzten, die ihre Hände durch Untersuchungen an Leichen
verunreinigt, und selbe nur auf gewöhnliche Weise gewaschen
hatten, untersucht (touchirt) wurden; während entweder keine
oder nur geringe Erkrankungsfälle stattfanden, wenn der
Untersuchende seine Hände früher in einer wässerigen Chlor-
kalk-Lösung gewaschen hatte.

Diese so höchst wichtige, der Jenner’schen Kuhpocken-
impfung würdig an die Seite zu stellende Entdeckung, hat
nicht nur seither im hiesigen Gebärhause ihre vollständige
Bestätigung erhalten, *) sondern es haben sich auch aus dem
fernen Auslande beifällige Stimmen erhoben, welche die
Richtigkeit der Semmelweis’schen Theorie beglaubigen. Ein-
gelangte Briefe, und zwar aus Kiel von Michaelis, und aus

*) Indem im Monate December 1847 auf 273 Geburten 8, im Jänner
1848 auf 283 Geburten 10, im Monate Februar auf 291 Geburten
2 Todesfälle kamen, und im Monate März keine Wöchnerin starb,
sowie sich auch gegenwärtig keine einzige Puerperalkranke im
Gebärhause befindet. Während der zehn Monate, wo das Waschen
mit Chlorkalk vor jeder Untersuchung vorgenommen wird, sind
demnach von 2670 Entbundenen blos 67 gestorben, eine Zahl, die
früher öfters in einem Monate überstiegen wurde.
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[279/0291] gemacht wurden, das Ansuchen, das Ihrige zur Bestätigung oder Widerlegung derselben beizutragen!« Der zweite Aufsatz lautet: Fortsetzung der Erfahrungen über die Aetiologie der in Gebäranstalten epidemischen Puerperalfieber. »Im Decemberhefte 1847 dieses Journals wurde von Seite der Redaction desselben die höchst wichtige Erfahrung veröffentlicht, die Herr Dr. Semmelweis, Assistent an der ersten geburtshilflichen Klinik, in Hinsicht auf die Aetiologie des in Gebärhäusern vorkommenden epidemischen Puerperal- fiebers gemacht hat. Diese Erfahrung besteht nämlich (wie es den Lesern unserer Zeitschrift noch erinnerlich sein wird) darin, dass Wöchnerinnen hauptsächlich dann erkranken, wenn sie von Aerzten, die ihre Hände durch Untersuchungen an Leichen verunreinigt, und selbe nur auf gewöhnliche Weise gewaschen hatten, untersucht (touchirt) wurden; während entweder keine oder nur geringe Erkrankungsfälle stattfanden, wenn der Untersuchende seine Hände früher in einer wässerigen Chlor- kalk-Lösung gewaschen hatte. Diese so höchst wichtige, der Jenner’schen Kuhpocken- impfung würdig an die Seite zu stellende Entdeckung, hat nicht nur seither im hiesigen Gebärhause ihre vollständige Bestätigung erhalten, *) sondern es haben sich auch aus dem fernen Auslande beifällige Stimmen erhoben, welche die Richtigkeit der Semmelweis’schen Theorie beglaubigen. Ein- gelangte Briefe, und zwar aus Kiel von Michaelis, und aus *) Indem im Monate December 1847 auf 273 Geburten 8, im Jänner 1848 auf 283 Geburten 10, im Monate Februar auf 291 Geburten 2 Todesfälle kamen, und im Monate März keine Wöchnerin starb, sowie sich auch gegenwärtig keine einzige Puerperalkranke im Gebärhause befindet. Während der zehn Monate, wo das Waschen mit Chlorkalk vor jeder Untersuchung vorgenommen wird, sind demnach von 2670 Entbundenen blos 67 gestorben, eine Zahl, die früher öfters in einem Monate überstiegen wurde.

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/291>, abgerufen am 22.11.2024.