serhalb der Gebärhäuser von Zeit zu Zeit in grösserer Aus- dehnung vor, als es gewöhnlich ausserhalb des Gebärhauses vorzukommen pflegt, aber die Aerzte und Hebammen, welche in geographischer Verbreitung ihre Thätigkeit entfalten, sind bis zum Jahre 1847 in Unwissenheit über die Entstehung des Kindbettfiebers von den geburtshilflichen Lehranstalten ins praktische Leben gesendet worden, und ist es da zu wundern, dass selbe in ihrer Unwissenheit Verheerungen unter den Wöchnerinnen in geographischer Verbreitung anrichteten?
Wäre die grössere Sterblichkeit der Wöchnerinnen an Puerperalfieber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser durch epidemische Einflüsse bedingt, so müsste die grössere Sterblichkeit innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser im- mer gleichzeitig und immer in gleicher Ausdehnung vorkom- men, weil die Wöchnerinnen innerhalb der Gebärhäuser und ausserhalb der Gebärhäuser nur denselben und nicht verschie- denen cosmisch-tellurischen Einflüssen unterworfen sein kön- nen. Aber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser wird nicht immer gleichzeitig inficirt, und daher geschieht es, dass ausserhalb der Gebärhäuser, wo gerade damals nicht inficirt wird, die Wöchnerinnen sich eines guten Gesundheitszustan- des erfreuen, während die Wöchnerinnen des Gebärhauses, wo inficirt wird, vom Kindbettfieber decimirt werden, wird aber im Gebärhause nicht inficirt, zur Zeit, als ausserhalb der Gebärhäuser inficirt wird, so geschieht das Umgekehrte, näm- lich die Wöchnerinnen des Gebärhauses sind gesund, wäh- rend die Wöchnerinnen ausserhalb des Gebärhauses dem Kind- bettfieber erliegen Wird gleichzeitig in und ausserhalb der Gebärhäuser inficirt, so sterben innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser die Wöchnerinnen gleichzeitig am Kindbettfie- ber in grösserer Anzahl, da aber innerhalb der Gebärhäuser häufiger Gelegenheit geboten ist, die Gegenstände, welche mit den Genitalien der Individuen in Berührung kommen, zu verunreinigen, so erklärt das, warum in den Gebärhäusern häufiger ein ungünstiger Gesundheitszustand unter den Wöch-
serhalb der Gebärhäuser von Zeit zu Zeit in grösserer Aus- dehnung vor, als es gewöhnlich ausserhalb des Gebärhauses vorzukommen pflegt, aber die Aerzte und Hebammen, welche in geographischer Verbreitung ihre Thätigkeit entfalten, sind bis zum Jahre 1847 in Unwissenheit über die Entstehung des Kindbettfiebers von den geburtshilflichen Lehranstalten ins praktische Leben gesendet worden, und ist es da zu wundern, dass selbe in ihrer Unwissenheit Verheerungen unter den Wöchnerinnen in geographischer Verbreitung anrichteten?
Wäre die grössere Sterblichkeit der Wöchnerinnen an Puerperalfieber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser durch epidemische Einflüsse bedingt, so müsste die grössere Sterblichkeit innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser im- mer gleichzeitig und immer in gleicher Ausdehnung vorkom- men, weil die Wöchnerinnen innerhalb der Gebärhäuser und ausserhalb der Gebärhäuser nur denselben und nicht verschie- denen cosmisch-tellurischen Einflüssen unterworfen sein kön- nen. Aber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser wird nicht immer gleichzeitig inficirt, und daher geschieht es, dass ausserhalb der Gebärhäuser, wo gerade damals nicht inficirt wird, die Wöchnerinnen sich eines guten Gesundheitszustan- des erfreuen, während die Wöchnerinnen des Gebärhauses, wo inficirt wird, vom Kindbettfieber decimirt werden, wird aber im Gebärhause nicht inficirt, zur Zeit, als ausserhalb der Gebärhäuser inficirt wird, so geschieht das Umgekehrte, näm- lich die Wöchnerinnen des Gebärhauses sind gesund, wäh- rend die Wöchnerinnen ausserhalb des Gebärhauses dem Kind- bettfieber erliegen Wird gleichzeitig in und ausserhalb der Gebärhäuser inficirt, so sterben innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser die Wöchnerinnen gleichzeitig am Kindbettfie- ber in grösserer Anzahl, da aber innerhalb der Gebärhäuser häufiger Gelegenheit geboten ist, die Gegenstände, welche mit den Genitalien der Individuen in Berührung kommen, zu verunreinigen, so erklärt das, warum in den Gebärhäusern häufiger ein ungünstiger Gesundheitszustand unter den Wöch-
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serhalb der Gebärhäuser von Zeit zu Zeit in grösserer Aus-
dehnung vor, als es gewöhnlich ausserhalb des Gebärhauses
vorzukommen pflegt, aber die Aerzte und Hebammen, welche
in geographischer Verbreitung ihre Thätigkeit entfalten, sind
bis zum Jahre 1847 in Unwissenheit über die Entstehung des
Kindbettfiebers von den geburtshilflichen Lehranstalten ins
praktische Leben gesendet worden, und ist es da zu wundern,
dass selbe in ihrer Unwissenheit Verheerungen unter den
Wöchnerinnen in geographischer Verbreitung anrichteten?
Wäre die grössere Sterblichkeit der Wöchnerinnen an
Puerperalfieber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser
durch epidemische Einflüsse bedingt, so müsste die grössere
Sterblichkeit innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser im-
mer gleichzeitig und immer in gleicher Ausdehnung vorkom-
men, weil die Wöchnerinnen innerhalb der Gebärhäuser und
ausserhalb der Gebärhäuser nur denselben und nicht verschie-
denen cosmisch-tellurischen Einflüssen unterworfen sein kön-
nen. Aber innerhalb und ausserhalb der Gebärhäuser wird
nicht immer gleichzeitig inficirt, und daher geschieht es, dass
ausserhalb der Gebärhäuser, wo gerade damals nicht inficirt
wird, die Wöchnerinnen sich eines guten Gesundheitszustan-
des erfreuen, während die Wöchnerinnen des Gebärhauses,
wo inficirt wird, vom Kindbettfieber decimirt werden, wird
aber im Gebärhause nicht inficirt, zur Zeit, als ausserhalb der
Gebärhäuser inficirt wird, so geschieht das Umgekehrte, näm-
lich die Wöchnerinnen des Gebärhauses sind gesund, wäh-
rend die Wöchnerinnen ausserhalb des Gebärhauses dem Kind-
bettfieber erliegen Wird gleichzeitig in und ausserhalb der
Gebärhäuser inficirt, so sterben innerhalb und ausserhalb der
Gebärhäuser die Wöchnerinnen gleichzeitig am Kindbettfie-
ber in grösserer Anzahl, da aber innerhalb der Gebärhäuser
häufiger Gelegenheit geboten ist, die Gegenstände, welche
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häufiger ein ungünstiger Gesundheitszustand unter den Wöch-
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/373>, abgerufen am 22.11.2024.
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