nicht zu erwähnen die Beobachtung der übrigen Reinlichkeits- rücksichten.
Die beiden Abtheilungen des Wiener Gebärhauses be- stehen seit 1833 nebeneinander, bis zum Jahre 1859 bestanden selbe demnach durch 26 Jahre nebeneinander, durch alle 26 Jahre hatte die I. 4 und die II. 3 Tage wöchentlich Aufnahme, während der ersten 8 Jahre war die durchschnittliche Sterb- lichkeit der I. 6,56 %, die der II. 5,58, jährlich wurden durch- schnittlich an der I. 1246 Wöchnerinnen mehr verpflegt. Die folgenden 6 Jahre war die Sterblichkeit der I. 9,92, der II. 3,38. das plus der verpflegten Wöchnerinnen an der I. betrug 375. Die letzten 12 Jahre war die Sterblichkeit der I. 3,57 %, der II. 3,06 %, das plus der verpflegten Wöchnerinnen der I. be- trug 598.
Kann wohl die unerbittliche Lumpe'sche Logik und die exacte Lumpe'sche Wissenschaft den Grund angeben, warum der vierte Aufnahmstag mit nur 375 plus Wöchnerinnen in sechs Jahren eine dreimal so grosse Sterblichkeit an der I. Klinik hervorgebracht hat, nachdem derselbe vierte Tag durch 20 Jahre bei 1246 und 598 plus Wöchnerinnen keinen Unterschied in der Sterblichkeit der beiden Abtheilungen her- vorgebracht? Die wahre Logik und die wahre exacte Wissen- schaft über die Entstehung und Verhütung des Kindbettfiebers ist in der Lage diesen Grund anzugeben.
Während der ersten 8 Jahre waren an beiden Abtheilun- gen Schüler und Schülerinnen in gleicher Anzahl vertheilt, daher wurde an beiden Abtheilungen aus allen Quellen inficirt, daher eine gleiche Sterblichkeit. In den folgenden 6 Jahren hörten die Infectionen vom Cadaver her auf der II. Abtheilung zum grossen Theile auf, auf der I. floss diese Quelle reichlicher durch Zuweisung aller Schüler der I. und aller Schülerinnen der II. Abtheilung, und daher die Differenz in der Sterblichkeit; den folgenden zwölf Jahren wurde durch Chlorwaschung der Unterschied der Sterblichkeit aufgehoben.
Dr. Lumpe sagt: "Schliesslich muss ich nur noch gegen
nicht zu erwähnen die Beobachtung der übrigen Reinlichkeits- rücksichten.
Die beiden Abtheilungen des Wiener Gebärhauses be- stehen seit 1833 nebeneinander, bis zum Jahre 1859 bestanden selbe demnach durch 26 Jahre nebeneinander, durch alle 26 Jahre hatte die I. 4 und die II. 3 Tage wöchentlich Aufnahme, während der ersten 8 Jahre war die durchschnittliche Sterb- lichkeit der I. 6,56 %, die der II. 5,58, jährlich wurden durch- schnittlich an der I. 1246 Wöchnerinnen mehr verpflegt. Die folgenden 6 Jahre war die Sterblichkeit der I. 9,92, der II. 3,38. das plus der verpflegten Wöchnerinnen an der I. betrug 375. Die letzten 12 Jahre war die Sterblichkeit der I. 3,57 %, der II. 3,06 %, das plus der verpflegten Wöchnerinnen der I. be- trug 598.
Kann wohl die unerbittliche Lumpe’sche Logik und die exacte Lumpe’sche Wissenschaft den Grund angeben, warum der vierte Aufnahmstag mit nur 375 plus Wöchnerinnen in sechs Jahren eine dreimal so grosse Sterblichkeit an der I. Klinik hervorgebracht hat, nachdem derselbe vierte Tag durch 20 Jahre bei 1246 und 598 plus Wöchnerinnen keinen Unterschied in der Sterblichkeit der beiden Abtheilungen her- vorgebracht? Die wahre Logik und die wahre exacte Wissen- schaft über die Entstehung und Verhütung des Kindbettfiebers ist in der Lage diesen Grund anzugeben.
Während der ersten 8 Jahre waren an beiden Abtheilun- gen Schüler und Schülerinnen in gleicher Anzahl vertheilt, daher wurde an beiden Abtheilungen aus allen Quellen inficirt, daher eine gleiche Sterblichkeit. In den folgenden 6 Jahren hörten die Infectionen vom Cadaver her auf der II. Abtheilung zum grossen Theile auf, auf der I. floss diese Quelle reichlicher durch Zuweisung aller Schüler der I. und aller Schülerinnen der II. Abtheilung, und daher die Differenz in der Sterblichkeit; den folgenden zwölf Jahren wurde durch Chlorwaschung der Unterschied der Sterblichkeit aufgehoben.
Dr. Lumpe sagt: »Schliesslich muss ich nur noch gegen
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nicht zu erwähnen die Beobachtung der übrigen Reinlichkeits-
rücksichten.
Die beiden Abtheilungen des Wiener Gebärhauses be-
stehen seit 1833 nebeneinander, bis zum Jahre 1859 bestanden
selbe demnach durch 26 Jahre nebeneinander, durch alle 26
Jahre hatte die I. 4 und die II. 3 Tage wöchentlich Aufnahme,
während der ersten 8 Jahre war die durchschnittliche Sterb-
lichkeit der I. 6,56 %, die der II. 5,58, jährlich wurden durch-
schnittlich an der I. 1246 Wöchnerinnen mehr verpflegt. Die
folgenden 6 Jahre war die Sterblichkeit der I. 9,92, der II. 3,38.
das plus der verpflegten Wöchnerinnen an der I. betrug 375.
Die letzten 12 Jahre war die Sterblichkeit der I. 3,57 %, der
II. 3,06 %, das plus der verpflegten Wöchnerinnen der I. be-
trug 598.
Kann wohl die unerbittliche Lumpe’sche Logik und die
exacte Lumpe’sche Wissenschaft den Grund angeben, warum
der vierte Aufnahmstag mit nur 375 plus Wöchnerinnen in
sechs Jahren eine dreimal so grosse Sterblichkeit an der
I. Klinik hervorgebracht hat, nachdem derselbe vierte Tag
durch 20 Jahre bei 1246 und 598 plus Wöchnerinnen keinen
Unterschied in der Sterblichkeit der beiden Abtheilungen her-
vorgebracht? Die wahre Logik und die wahre exacte Wissen-
schaft über die Entstehung und Verhütung des Kindbettfiebers
ist in der Lage diesen Grund anzugeben.
Während der ersten 8 Jahre waren an beiden Abtheilun-
gen Schüler und Schülerinnen in gleicher Anzahl vertheilt,
daher wurde an beiden Abtheilungen aus allen Quellen inficirt,
daher eine gleiche Sterblichkeit. In den folgenden 6 Jahren
hörten die Infectionen vom Cadaver her auf der II. Abtheilung
zum grossen Theile auf, auf der I. floss diese Quelle reichlicher
durch Zuweisung aller Schüler der I. und aller Schülerinnen
der II. Abtheilung, und daher die Differenz in der Sterblichkeit;
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/464>, abgerufen am 22.11.2024.
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