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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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Uterus der Wöchnerinnen; im pathologischen Zustande exi-
stirt allerdings die Puerperalthrombose als Product des durch
den resorbirten zersetzten Stoff entmischten Blutes, im patho-
logischen Zustande ist die puerperale Thrombose eine Locali-
sation des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten
Blutes, wie alle übrigen Localisationen, als da sind die Peri-
tonitis, die Endometritis etc. etc. etc.

Virchow glaubt, dass die Contractionen des Uterus nach
gelöster Placenta nicht hinreichend seien, eine Blutung zu ver-
hindern, und dass eine physiologische puerperale Thrombose
den vollständigen Verschluss der Gefässe bewirkt. Die Con-
tractionen des Uterus nach gelöster Placenta sind für sich al-
lein vollkommen genügend, jede Blutung dadurch zu verhin-
dern, dass durch die Contractionen des Uterus nicht nur das
Rohr der Gefässe verengert wird, sondern zugleich wird durch
Verkürzung der Längenachse des Uterus die Strecke verkürzt,
welche die Gefässe durchlaufen, dadurch wird der Verlauf der
Gefässe ein mehr geschlängelter, dadurch ist eine Einstülpung
der Gefässwand in das Gefässrohr bedingt, und die so ent-
standenen Klappen bewirken den vollständigen Verschluss der
Gefässe. Das geschieht im Momente der Contraction; bis zur
Gerinnung des Blutes von so hoher Temperatur, in einer so
hohen Temperatur würden sich die Wöchnerinnen alle ver-
bluten.

Dass die puerperale Thrombose im physiologischen Zu-
stande nicht existirt, das beweisen die Sectionen, obwohl Vir-
chow, um das Gegentheil zu beweisen, sich auch auf Sectionen
beruft; es wird sich ja zeigen, wer schlecht gesehen. Stirbt
eine Wöchnerin nicht in Folge von Puerperalfieber, so findet man
nie eine Thrombose im Uterus, stirbt eine Wöchnerin an Puer-
peralfieber, so kann sich im Uterus eine Thrombose als Pro-
duct des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten
Blutes vorfinden, oder auch nicht, und findet sich wirklich
eine Thrombose vor, so sind doch so viele Gefässe throm-

Uterus der Wöchnerinnen; im pathologischen Zustande exi-
stirt allerdings die Puerperalthrombose als Product des durch
den resorbirten zersetzten Stoff entmischten Blutes, im patho-
logischen Zustande ist die puerperale Thrombose eine Locali-
sation des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten
Blutes, wie alle übrigen Localisationen, als da sind die Peri-
tonitis, die Endometritis etc. etc. etc.

Virchow glaubt, dass die Contractionen des Uterus nach
gelöster Placenta nicht hinreichend seien, eine Blutung zu ver-
hindern, und dass eine physiologische puerperale Thrombose
den vollständigen Verschluss der Gefässe bewirkt. Die Con-
tractionen des Uterus nach gelöster Placenta sind für sich al-
lein vollkommen genügend, jede Blutung dadurch zu verhin-
dern, dass durch die Contractionen des Uterus nicht nur das
Rohr der Gefässe verengert wird, sondern zugleich wird durch
Verkürzung der Längenachse des Uterus die Strecke verkürzt,
welche die Gefässe durchlaufen, dadurch wird der Verlauf der
Gefässe ein mehr geschlängelter, dadurch ist eine Einstülpung
der Gefässwand in das Gefässrohr bedingt, und die so ent-
standenen Klappen bewirken den vollständigen Verschluss der
Gefässe. Das geschieht im Momente der Contraction; bis zur
Gerinnung des Blutes von so hoher Temperatur, in einer so
hohen Temperatur würden sich die Wöchnerinnen alle ver-
bluten.

Dass die puerperale Thrombose im physiologischen Zu-
stande nicht existirt, das beweisen die Sectionen, obwohl Vir-
chow, um das Gegentheil zu beweisen, sich auch auf Sectionen
beruft; es wird sich ja zeigen, wer schlecht gesehen. Stirbt
eine Wöchnerin nicht in Folge von Puerperalfieber, so findet man
nie eine Thrombose im Uterus, stirbt eine Wöchnerin an Puer-
peralfieber, so kann sich im Uterus eine Thrombose als Pro-
duct des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten
Blutes vorfinden, oder auch nicht, und findet sich wirklich
eine Thrombose vor, so sind doch so viele Gefässe throm-

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[472/0484] Uterus der Wöchnerinnen; im pathologischen Zustande exi- stirt allerdings die Puerperalthrombose als Product des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten Blutes, im patho- logischen Zustande ist die puerperale Thrombose eine Locali- sation des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten Blutes, wie alle übrigen Localisationen, als da sind die Peri- tonitis, die Endometritis etc. etc. etc. Virchow glaubt, dass die Contractionen des Uterus nach gelöster Placenta nicht hinreichend seien, eine Blutung zu ver- hindern, und dass eine physiologische puerperale Thrombose den vollständigen Verschluss der Gefässe bewirkt. Die Con- tractionen des Uterus nach gelöster Placenta sind für sich al- lein vollkommen genügend, jede Blutung dadurch zu verhin- dern, dass durch die Contractionen des Uterus nicht nur das Rohr der Gefässe verengert wird, sondern zugleich wird durch Verkürzung der Längenachse des Uterus die Strecke verkürzt, welche die Gefässe durchlaufen, dadurch wird der Verlauf der Gefässe ein mehr geschlängelter, dadurch ist eine Einstülpung der Gefässwand in das Gefässrohr bedingt, und die so ent- standenen Klappen bewirken den vollständigen Verschluss der Gefässe. Das geschieht im Momente der Contraction; bis zur Gerinnung des Blutes von so hoher Temperatur, in einer so hohen Temperatur würden sich die Wöchnerinnen alle ver- bluten. Dass die puerperale Thrombose im physiologischen Zu- stande nicht existirt, das beweisen die Sectionen, obwohl Vir- chow, um das Gegentheil zu beweisen, sich auch auf Sectionen beruft; es wird sich ja zeigen, wer schlecht gesehen. Stirbt eine Wöchnerin nicht in Folge von Puerperalfieber, so findet man nie eine Thrombose im Uterus, stirbt eine Wöchnerin an Puer- peralfieber, so kann sich im Uterus eine Thrombose als Pro- duct des durch den resorbirten zersetzten Stoff entmischten Blutes vorfinden, oder auch nicht, und findet sich wirklich eine Thrombose vor, so sind doch so viele Gefässe throm-

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/484>, abgerufen am 22.11.2024.