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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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todt. Die Einführung des Pinsels geschah täglich einmal bis
zum Tode.

Section: In der Bauchhöhle etwas membranös geronne-
nes, einzelne Darmwindungen unter einander verklebendes
Exsudat; auf der Vaginal- und Uterinalschleimhaut und in
deren Gewebe ein gelbes, starres Exsudat, die Uterushörner
mässig ausgedehnt, mit schmutzig-grauröthlichem Exsudate
gefüllt, im Dickdarme mehrere Gruppen vereiternder Follikel,
die Schleimhaut an linsengrossen Stellen theils vereitert, theils
mit gelbem Exsudate infiltrirt, und jede dieser Stellen mit
einem injicirten Gefässhofe umgeben. Die Lungen hellzinno-
berroth; im linken oberen Lappen eine bohnengrosse, blutig
infiltrirte, dichte Stelle mit einem Eiterpunkte in der Mitte.

Dritter Versuch: Am 15. April wurde einem Weib-
chen etwa 10 Stunden nach dem Wurfe von vier Jungen der
Pinsel zum ersten Male, und dann täglich einmal bis zum
Tode, der am 21. April erfolgte, eingeführt. Am 17. äusserte
das Thier beim Einführen des Pinsels Schmerz und presste
eiteriges Exsudat aus dem Uterus. Am 20. kam Diarrhöe.

Section: In der Bauchhöhle eine mässige Menge flüssi-
gen und membranartig geronnenen, einzelne Darmwindungen
verklebenden Exsudats. Die Schleimhaut der Scheide und des
Uterus mit einem gelben, innighaftenden Exsudate überklei-
det und infiltrirt. Die Uterinalhörner im hohen Grade ausge-
dehnt, mit grauröthlichem, schmutzigen Exsudate gefüllt. In
der Leber mehrere, bis linsengrosse, mit eitrigem Exsudate
infiltrirte Stellen, auf der Schleimhaut des Dickdarms, nahe
dem Endstücke des Processus vermiformis, eine mehr als lin-
sengrosse, von einem injicirten Gefässhofe umgebene, ulce-
rirte, mit blassgelblichem Exsudate überkleidete Stelle.

Vierter Versuch: Am 24. Mai wurde einem starken
Weibchen etwa eine Stunde nach dem Wurfe von fünf Jun-
gen der Pinsel, welchen man diesmal in mit Wasser verdünn-
tes Blut aus der Leiche eines vor 36 Stunden an Marasmus
verstorbenen Mannes tauchte, eingeführt. Am 25. wurde der

todt. Die Einführung des Pinsels geschah täglich einmal bis
zum Tode.

Section: In der Bauchhöhle etwas membranös geronne-
nes, einzelne Darmwindungen unter einander verklebendes
Exsudat; auf der Vaginal- und Uterinalschleimhaut und in
deren Gewebe ein gelbes, starres Exsudat, die Uterushörner
mässig ausgedehnt, mit schmutzig-grauröthlichem Exsudate
gefüllt, im Dickdarme mehrere Gruppen vereiternder Follikel,
die Schleimhaut an linsengrossen Stellen theils vereitert, theils
mit gelbem Exsudate infiltrirt, und jede dieser Stellen mit
einem injicirten Gefässhofe umgeben. Die Lungen hellzinno-
berroth; im linken oberen Lappen eine bohnengrosse, blutig
infiltrirte, dichte Stelle mit einem Eiterpunkte in der Mitte.

Dritter Versuch: Am 15. April wurde einem Weib-
chen etwa 10 Stunden nach dem Wurfe von vier Jungen der
Pinsel zum ersten Male, und dann täglich einmal bis zum
Tode, der am 21. April erfolgte, eingeführt. Am 17. äusserte
das Thier beim Einführen des Pinsels Schmerz und presste
eiteriges Exsudat aus dem Uterus. Am 20. kam Diarrhöe.

Section: In der Bauchhöhle eine mässige Menge flüssi-
gen und membranartig geronnenen, einzelne Darmwindungen
verklebenden Exsudats. Die Schleimhaut der Scheide und des
Uterus mit einem gelben, innighaftenden Exsudate überklei-
det und infiltrirt. Die Uterinalhörner im hohen Grade ausge-
dehnt, mit grauröthlichem, schmutzigen Exsudate gefüllt. In
der Leber mehrere, bis linsengrosse, mit eitrigem Exsudate
infiltrirte Stellen, auf der Schleimhaut des Dickdarms, nahe
dem Endstücke des Processus vermiformis, eine mehr als lin-
sengrosse, von einem injicirten Gefässhofe umgebene, ulce-
rirte, mit blassgelblichem Exsudate überkleidete Stelle.

Vierter Versuch: Am 24. Mai wurde einem starken
Weibchen etwa eine Stunde nach dem Wurfe von fünf Jun-
gen der Pinsel, welchen man diesmal in mit Wasser verdünn-
tes Blut aus der Leiche eines vor 36 Stunden an Marasmus
verstorbenen Mannes tauchte, eingeführt. Am 25. wurde der

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[77/0089] todt. Die Einführung des Pinsels geschah täglich einmal bis zum Tode. Section: In der Bauchhöhle etwas membranös geronne- nes, einzelne Darmwindungen unter einander verklebendes Exsudat; auf der Vaginal- und Uterinalschleimhaut und in deren Gewebe ein gelbes, starres Exsudat, die Uterushörner mässig ausgedehnt, mit schmutzig-grauröthlichem Exsudate gefüllt, im Dickdarme mehrere Gruppen vereiternder Follikel, die Schleimhaut an linsengrossen Stellen theils vereitert, theils mit gelbem Exsudate infiltrirt, und jede dieser Stellen mit einem injicirten Gefässhofe umgeben. Die Lungen hellzinno- berroth; im linken oberen Lappen eine bohnengrosse, blutig infiltrirte, dichte Stelle mit einem Eiterpunkte in der Mitte. Dritter Versuch: Am 15. April wurde einem Weib- chen etwa 10 Stunden nach dem Wurfe von vier Jungen der Pinsel zum ersten Male, und dann täglich einmal bis zum Tode, der am 21. April erfolgte, eingeführt. Am 17. äusserte das Thier beim Einführen des Pinsels Schmerz und presste eiteriges Exsudat aus dem Uterus. Am 20. kam Diarrhöe. Section: In der Bauchhöhle eine mässige Menge flüssi- gen und membranartig geronnenen, einzelne Darmwindungen verklebenden Exsudats. Die Schleimhaut der Scheide und des Uterus mit einem gelben, innighaftenden Exsudate überklei- det und infiltrirt. Die Uterinalhörner im hohen Grade ausge- dehnt, mit grauröthlichem, schmutzigen Exsudate gefüllt. In der Leber mehrere, bis linsengrosse, mit eitrigem Exsudate infiltrirte Stellen, auf der Schleimhaut des Dickdarms, nahe dem Endstücke des Processus vermiformis, eine mehr als lin- sengrosse, von einem injicirten Gefässhofe umgebene, ulce- rirte, mit blassgelblichem Exsudate überkleidete Stelle. Vierter Versuch: Am 24. Mai wurde einem starken Weibchen etwa eine Stunde nach dem Wurfe von fünf Jun- gen der Pinsel, welchen man diesmal in mit Wasser verdünn- tes Blut aus der Leiche eines vor 36 Stunden an Marasmus verstorbenen Mannes tauchte, eingeführt. Am 25. wurde der

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/89>, abgerufen am 21.11.2024.