"In den Fensterpfeilern zweier Zimmer befinden sich drei Schornsteine des chemischen Laboratoriums, wodurch die Temperatur dieser Zimmer, wenn an den entsprechenden Her- den gefeuert wird, sich zur unerträglichen Höhe steigert.
"Die Localitäten der geburtshilflichen Klinik sind so be- schränkt, dass kein Zimmer als Krankenzimmer reservirt werden kann; dadurch bleiben die Kranken zerstreut unter den Gesunden liegen, dadurch wird das Kindbettfieber, wel- ches zwar keine contagiöse Krankheit, jedoch unter gewissen Bedingungen eine, von einem Individuum auf das andere über- tragbare Krankheit ist, verbreitet.
"Die Umgebung der Localitäten der geburtshilflichen Klinik ist folgende: Zwei Fenster der Klinik münden in den nördlichen Lichthof und sechs Fenster in den west- lichen; der nördliche Lichthof ist zwei Klafter fünf Schuh breit, und von einer bis zur gleichen Höhe der Fenster des Gebärhauses reichenden Feuermauer des Nachbarhauses ein- geschlossen; in diesem Lichthofe befinden sich zu ebener Erde, im ersten und zweiten Stocke die Aborte des Gebäudes.
"Zu ebener Erde reiht sich an die Aborte die Kehricht- grube des Gebäudes. Diese verfaulende Masse verbreitet einen penetrirenden Gestank. Das Erdgeschoss des Gebäudes ist ein- genommen von den Localitäten der elementaren und patholo- gischen Anatomie; gerade unter den Fenstern des Gebärhau- ses befindet sich der Ausguss, wo alle flüssigen Abfälle der elementaren und pathologischen Anatomie ausgegossen werden. Das erste Stockwerk ist eingenommen von den Localitäten der Chemie; in dem Winkel, wo sich der nördliche und westliche Lichthof berühren, liegt die Todtenkammer der Kliniken; der westliche Lichthof ist eine Klafter breit, und von einer drei Klafter hohen Mauer eingeschlossen, jenseits welcher sich ein unbebauter Grund befindet. In diesem Hofe befindet sich zum Theile die Todtenkammer, ebenerdig wieder die Localitäten der elementaren und pathologischen Anatomie, im ersten Stocke die Localitäten der Chemie.
»In den Fensterpfeilern zweier Zimmer befinden sich drei Schornsteine des chemischen Laboratoriums, wodurch die Temperatur dieser Zimmer, wenn an den entsprechenden Her- den gefeuert wird, sich zur unerträglichen Höhe steigert.
»Die Localitäten der geburtshilflichen Klinik sind so be- schränkt, dass kein Zimmer als Krankenzimmer reservirt werden kann; dadurch bleiben die Kranken zerstreut unter den Gesunden liegen, dadurch wird das Kindbettfieber, wel- ches zwar keine contagiöse Krankheit, jedoch unter gewissen Bedingungen eine, von einem Individuum auf das andere über- tragbare Krankheit ist, verbreitet.
»Die Umgebung der Localitäten der geburtshilflichen Klinik ist folgende: Zwei Fenster der Klinik münden in den nördlichen Lichthof und sechs Fenster in den west- lichen; der nördliche Lichthof ist zwei Klafter fünf Schuh breit, und von einer bis zur gleichen Höhe der Fenster des Gebärhauses reichenden Feuermauer des Nachbarhauses ein- geschlossen; in diesem Lichthofe befinden sich zu ebener Erde, im ersten und zweiten Stocke die Aborte des Gebäudes.
»Zu ebener Erde reiht sich an die Aborte die Kehricht- grube des Gebäudes. Diese verfaulende Masse verbreitet einen penetrirenden Gestank. Das Erdgeschoss des Gebäudes ist ein- genommen von den Localitäten der elementaren und patholo- gischen Anatomie; gerade unter den Fenstern des Gebärhau- ses befindet sich der Ausguss, wo alle flüssigen Abfälle der elementaren und pathologischen Anatomie ausgegossen werden. Das erste Stockwerk ist eingenommen von den Localitäten der Chemie; in dem Winkel, wo sich der nördliche und westliche Lichthof berühren, liegt die Todtenkammer der Kliniken; der westliche Lichthof ist eine Klafter breit, und von einer drei Klafter hohen Mauer eingeschlossen, jenseits welcher sich ein unbebauter Grund befindet. In diesem Hofe befindet sich zum Theile die Todtenkammer, ebenerdig wieder die Localitäten der elementaren und pathologischen Anatomie, im ersten Stocke die Localitäten der Chemie.
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»In den Fensterpfeilern zweier Zimmer befinden sich drei
Schornsteine des chemischen Laboratoriums, wodurch die
Temperatur dieser Zimmer, wenn an den entsprechenden Her-
den gefeuert wird, sich zur unerträglichen Höhe steigert.
»Die Localitäten der geburtshilflichen Klinik sind so be-
schränkt, dass kein Zimmer als Krankenzimmer reservirt
werden kann; dadurch bleiben die Kranken zerstreut unter
den Gesunden liegen, dadurch wird das Kindbettfieber, wel-
ches zwar keine contagiöse Krankheit, jedoch unter gewissen
Bedingungen eine, von einem Individuum auf das andere über-
tragbare Krankheit ist, verbreitet.
»Die Umgebung der Localitäten der geburtshilflichen
Klinik ist folgende: Zwei Fenster der Klinik münden in
den nördlichen Lichthof und sechs Fenster in den west-
lichen; der nördliche Lichthof ist zwei Klafter fünf Schuh
breit, und von einer bis zur gleichen Höhe der Fenster des
Gebärhauses reichenden Feuermauer des Nachbarhauses ein-
geschlossen; in diesem Lichthofe befinden sich zu ebener Erde,
im ersten und zweiten Stocke die Aborte des Gebäudes.
»Zu ebener Erde reiht sich an die Aborte die Kehricht-
grube des Gebäudes. Diese verfaulende Masse verbreitet einen
penetrirenden Gestank. Das Erdgeschoss des Gebäudes ist ein-
genommen von den Localitäten der elementaren und patholo-
gischen Anatomie; gerade unter den Fenstern des Gebärhau-
ses befindet sich der Ausguss, wo alle flüssigen Abfälle der
elementaren und pathologischen Anatomie ausgegossen werden.
Das erste Stockwerk ist eingenommen von den Localitäten der
Chemie; in dem Winkel, wo sich der nördliche und westliche
Lichthof berühren, liegt die Todtenkammer der Kliniken; der
westliche Lichthof ist eine Klafter breit, und von einer drei
Klafter hohen Mauer eingeschlossen, jenseits welcher sich ein
unbebauter Grund befindet. In diesem Hofe befindet sich zum
Theile die Todtenkammer, ebenerdig wieder die Localitäten
der elementaren und pathologischen Anatomie, im ersten
Stocke die Localitäten der Chemie.
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/98>, abgerufen am 21.11.2024.
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