Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.III. Das Klima und das organische Leben. Im Allgemeinen lässt sich das Klima des philippinischen Archipels als ein tropisch insulares im vollsten Sinne des Wortes bezeichnen. Vollständiger Mangel aller schroffen Gegensätze in der Temperatur, hohe mittlere Jahreswärme, grosse Regenmenge und Feuchtigkeit der Luft, sowie die in gewissen Perioden wechselnde Windesrichtung werden durch die geographische Lage dieser Inseln erklärt. Um uns ein möglichst scharf gezeichnetes Bild von diesen einzelnen Momenten, die in ihrer Gesammtwirkung als Klima solchen Einfluss auf alle Organismen und alles Leben gewinnen, zu bilden, wollen wir den im Anhang1 ausführlich mitgetheilten Resultaten mehrjähriger Beobachtungen in Sta. Ana, einem Dorfe dicht bei Manila, folgende Mittelwerthe entnehmen:
Hier drückt sich zunächst in den 3 ersten Zahlen die hohe, aber sehr gleichmässige Temperatur bestimmt aus; denn bei dem hohen Jahresmittel von 21° R. ist die Differenz der mittleren Monatsextreme nur 9°, während sie beispielsweise in Frankfurt über 19° beträgt bei der niedrigen Jahrestemperatur von 9° R. Gegen III. Das Klima und das organische Leben. Im Allgemeinen lässt sich das Klima des philippinischen Archipels als ein tropisch insulares im vollsten Sinne des Wortes bezeichnen. Vollständiger Mangel aller schroffen Gegensätze in der Temperatur, hohe mittlere Jahreswärme, grosse Regenmenge und Feuchtigkeit der Luft, sowie die in gewissen Perioden wechselnde Windesrichtung werden durch die geographische Lage dieser Inseln erklärt. Um uns ein möglichst scharf gezeichnetes Bild von diesen einzelnen Momenten, die in ihrer Gesammtwirkung als Klima solchen Einfluss auf alle Organismen und alles Leben gewinnen, zu bilden, wollen wir den im Anhang1 ausführlich mitgetheilten Resultaten mehrjähriger Beobachtungen in Sta. Ana, einem Dorfe dicht bei Manila, folgende Mittelwerthe entnehmen:
Hier drückt sich zunächst in den 3 ersten Zahlen die hohe, aber sehr gleichmässige Temperatur bestimmt aus; denn bei dem hohen Jahresmittel von 21° R. ist die Differenz der mittleren Monatsextreme nur 9°, während sie beispielsweise in Frankfurt über 19° beträgt bei der niedrigen Jahrestemperatur von 9° R. Gegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0037" n="37"/> </p> </div> <div n="1"> <head>III.</head><lb/> <head>Das Klima und das organische Leben.</head><lb/> <p>Im Allgemeinen lässt sich das <hi rendition="#g">Klima</hi> des philippinischen Archipels als ein tropisch insulares im vollsten Sinne des Wortes bezeichnen. Vollständiger Mangel aller schroffen Gegensätze in der Temperatur, hohe mittlere Jahreswärme, grosse Regenmenge und Feuchtigkeit der Luft, sowie die in gewissen Perioden wechselnde Windesrichtung werden durch die geographische Lage dieser Inseln erklärt. Um uns ein möglichst scharf gezeichnetes Bild von diesen einzelnen Momenten, die in ihrer Gesammtwirkung als Klima solchen Einfluss auf alle Organismen und alles Leben gewinnen, zu bilden, wollen wir den im Anhang<note xml:id="n3.1-sign" n="1" place="end" next="n3.1"/> ausführlich mitgetheilten Resultaten mehrjähriger Beobachtungen in Sta. Ana, einem Dorfe dicht bei Manila, folgende Mittelwerthe entnehmen: <table><row><cell rows="1" cols="3">Temperatur in Graden Reaumur.</cell><cell rows="2" cols="1">Regenmenge im Jahr.</cell><cell rows="2" cols="1">Relative Feuchtigkeit.</cell><cell rows="2" cols="1">Mittlerer Luftdruck. </cell></row><row><cell rows="1" cols="1">Mittlere des Jahres</cell><cell rows="1" cols="1">mittleres Maximum</cell><cell rows="1" cols="1">mittleres Minimum </cell></row><row><cell rows="1" cols="1">+20,88</cell><cell rows="1" cols="1">+25,4</cell><cell rows="1" cols="1">+16,2</cell><cell rows="1" cols="1">974,6 par. Lin.<lb/> = 81,2 Zoll.</cell><cell rows="1" cols="1">78,7 par. Lin.</cell><cell rows="1" cols="1">337,18</cell></row></table> <table><row><cell rows="1" cols="1">Windesrichtung: </cell><cell rows="1" cols="1">October–April </cell><cell rows="1" cols="1">N 57° O</cell></row><row><cell rows="1" cols="1"> </cell><cell rows="1" cols="1">April–October </cell><cell rows="1" cols="1">S 28° W</cell></row></table> </p> <p>Hier drückt sich zunächst in den 3 ersten Zahlen die hohe, aber sehr gleichmässige Temperatur bestimmt aus; denn bei dem hohen Jahresmittel von 21° R. ist die Differenz der mittleren Monatsextreme nur 9°, während sie beispielsweise in Frankfurt über 19° beträgt bei der niedrigen Jahrestemperatur von 9° R. Gegen </p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0037]
III.
Das Klima und das organische Leben.
Im Allgemeinen lässt sich das Klima des philippinischen Archipels als ein tropisch insulares im vollsten Sinne des Wortes bezeichnen. Vollständiger Mangel aller schroffen Gegensätze in der Temperatur, hohe mittlere Jahreswärme, grosse Regenmenge und Feuchtigkeit der Luft, sowie die in gewissen Perioden wechselnde Windesrichtung werden durch die geographische Lage dieser Inseln erklärt. Um uns ein möglichst scharf gezeichnetes Bild von diesen einzelnen Momenten, die in ihrer Gesammtwirkung als Klima solchen Einfluss auf alle Organismen und alles Leben gewinnen, zu bilden, wollen wir den im Anhang
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ausführlich mitgetheilten Resultaten mehrjähriger Beobachtungen in Sta. Ana, einem Dorfe dicht bei Manila, folgende Mittelwerthe entnehmen: Temperatur in Graden Reaumur. Regenmenge im Jahr. Relative Feuchtigkeit. Mittlerer Luftdruck.
Mittlere des Jahres mittleres Maximum mittleres Minimum
+20,88 +25,4 +16,2 974,6 par. Lin.
= 81,2 Zoll. 78,7 par. Lin. 337,18
Windesrichtung: October–April N 57° O
April–October S 28° W
Hier drückt sich zunächst in den 3 ersten Zahlen die hohe, aber sehr gleichmässige Temperatur bestimmt aus; denn bei dem hohen Jahresmittel von 21° R. ist die Differenz der mittleren Monatsextreme nur 9°, während sie beispielsweise in Frankfurt über 19° beträgt bei der niedrigen Jahrestemperatur von 9° R. Gegen
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