Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. get werden. Jn seinem Lauff um die Sonne/empfähet er auch sein Liecht von ihr; Jn ihm werden wargenommen einige tunckele Flecken. Von den Stern-gelehrten wird er in gemein für einen tunckeln Cörper geachtet/ der sich wie ge- meldt/ keines eignen/ sondern eines Frembden/ nemlich/ der Sonnen-Liecht zu erfreuen. Sein Gestalt ist Kugelrund/ sintemal er Sphaerice oder Kreisweise erleuchtet wird. Er ist von fester Con- sistentz oder Leibigkeit/ dahero er auch ohne zer- flattern/ oder zerstreuen/ durch den klaren Him- mel gewältzet wird. Darbenebenst erscheinet er durch das Stern-Rohr rauh/ uneben/ und grüblicht. Einige Stern-weise lassen ihnen vorstehen/ daß dieser Stern nicht müsse feuriger Natur seyn/ weil er sonsten von ihme selbsten müste leuchten; wollen ihne doch auch für lüfftig und wässerig allein nicht achten/ dann solcher Gestalt er nicht würde bestehen können; sondern irrdisch und wässerig zugleich/ bedacht/ da er aus lauter irrdischer Materi bestünde; er dem Erd- Boden seinen Einflus so reich- und kräfftig nicht mittheilen könte. Hier giebt es Gelegenheit/ des Kircheri sei- Mond F ij
Von der Natur. get werden. Jn ſeinem Lauff um die Sonne/empfähet er auch ſein Liecht von ihr; Jn ihm werden wargenommen einige tunckele Flecken. Von den Stern-gelehrten wird er in gemein für einen tunckeln Cörper geachtet/ der ſich wie ge- meldt/ keines eignen/ ſondern eines Frembden/ nemlich/ der Sonnen-Liecht zu erfreuen. Sein Geſtalt iſt Kugelrund/ ſintemal er Sphæricè oder Kreisweiſe erleuchtet wird. Er iſt von feſter Con- ſiſtentz oder Leibigkeit/ dahero er auch ohne zer- flattern/ oder zerſtreuen/ durch den klaren Him- mel gewältzet wird. Darbenebenſt erſcheinet er durch das Stern-Rohr rauh/ uneben/ und grüblicht. Einige Stern-weiſe laſſen ihnen vorſtehen/ daß dieſer Stern nicht müſſe feuriger Natur ſeyn/ weil er ſonſten von ihme ſelbſten müſte leuchten; wollen ihne doch auch für lüfftig und wäſſerig allein nicht achten/ dann ſolcher Geſtalt er nicht würde beſtehen können; ſondern irꝛdiſch und wäſſerig zugleich/ bedacht/ da er aus lauter irꝛdiſcher Materi beſtünde; er dem Erd- Boden ſeinen Einflus ſo reich- und kräfftig nicht mittheilen könte. Hier giebt es Gelegenheit/ des Kircheri ſei- Mond F ij
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Von der Natur.
get werden. Jn ſeinem Lauff um die Sonne/
empfähet er auch ſein Liecht von ihr; Jn ihm
werden wargenommen einige tunckele Flecken.
Von den Stern-gelehrten wird er in gemein für
einen tunckeln Cörper geachtet/ der ſich wie ge-
meldt/ keines eignen/ ſondern eines Frembden/
nemlich/ der Sonnen-Liecht zu erfreuen. Sein
Geſtalt iſt Kugelrund/ ſintemal er Sphæricè oder
Kreisweiſe erleuchtet wird. Er iſt von feſter Con-
ſiſtentz oder Leibigkeit/ dahero er auch ohne zer-
flattern/ oder zerſtreuen/ durch den klaren Him-
mel gewältzet wird. Darbenebenſt erſcheinet er
durch das Stern-Rohr rauh/ uneben/ und
grüblicht. Einige Stern-weiſe laſſen ihnen
vorſtehen/ daß dieſer Stern nicht müſſe feuriger
Natur ſeyn/ weil er ſonſten von ihme ſelbſten
müſte leuchten; wollen ihne doch auch für lüfftig
und wäſſerig allein nicht achten/ dann ſolcher
Geſtalt er nicht würde beſtehen können; ſondern
irꝛdiſch und wäſſerig zugleich/ bedacht/ da er aus
lauter irꝛdiſcher Materi beſtünde; er dem Erd-
Boden ſeinen Einflus ſo reich- und kräfftig nicht
mittheilen könte.
Hier giebt es Gelegenheit/ des Kircheri ſei-
nen himmliſchen Wandersmann/ oder Stern-
Wanderer zu vernehmen/ als der dieſes Sterns
Gelegenheit zum nechſten beſichtiget/ und deſſen
Eigenſchafft erſpühret zu haben vermeinet/ der
redet hiervon alſo: Die Kugel dieſes Sterns
ſagt er/ kan weder mit unſeꝛer Eꝛden noch mit dem
Mond
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