Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. Der Comet nimmt erstlich einen geringen zart M
Von der Natur. Der Comet nimmt erſtlich einen geringen zart M
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Von der Natur.
Der Comet nimmt erſtlich einen geringen
Anfang/ aus der überaus zarten und ſubtilen
Materi der Planeten/ ſo von denſelben ausge-
hauchet/ und erſtmals in den benachbarten
Dunſt-Kreis geworffen/ hernach in das groſſe
weite Himmel-Feld ausgeſtoſſen wird: Da ſie
mit der Zeit allmählich ſich zuſammen giebt/ zu-
nimmt/ mit andern noch mehr aus andern Plane-
ten darzuſtoſſenden Dünſten/ ſich verdücket/ bis
endlich zu weilen in einen gewaltig-dücken Klum-
pen gebracht wird. Nach dem nun ſolcher
Ausflüſſe mehr oder weniger/ auch ihre Eigen-
ſchafft geartet iſt/ werden die Cometen kürtzer
oder länger in ihrem Stand und Weſen erhalten.
Letzlich hebt der Comet an/ ſich wieder von ein-
ander zu geben/ ſeine Materi dünner zu werden/
doch nicht auf einerley Art/ noch alle mal gleich;
ſondern bald ſo/ bald anders: Giebt ſich in etli-
che gröſſere und kleinere Kerne/ und alſo zu letzt
wiederum/ in eine aller-dünneſte/ unerkändliche/
und unſichtbare Materi. Hieraus will ge-
ſchloſſen werden/ daß nicht allein bey Sonn und
Mond/ wie auch den andern Planeten/ ſo wol als
bey der Erden; ſondern auch ſo gar bey den Fix-
Sternen ſelbſten/ wunderbare Veränderungen/
Alterirungen/ Corruptionen und Geburten/
vorfallen; über das auch/ jedwede Welt-Cör-
per oder Kugeln/ ihre Dunſt-Kreiſe/ (Atmo-
ſphæras,) haben/ daraus ſie gantz unterſchiedliche
Dünſt und Dämpffe bald dück und grob/ bald
zart
M
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