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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
ben; zu Winters-Zeit/ wann die Sonne am
schwächsten/ sich enttzünden/ und mit dem Ge-
stirn umb die gantze Erd-Kugel herumb lauffen
sollen/ wäre nicht wol glaublich. Es kan seyn/
daß/ weilen etliche Land-Cometen/ oder die nur
etlichen Ländern allein ins Gesicht kommen/ und
einen gantz irregulirten und unrichtigen Lauff
halten/ theils Stern-Gelehrte in die Gedancken
kommen/ daß bißweilen die untere Lufft so wol/
als auch die himmlische oder Planeten-Lufft/ ei-
nige Cometen gebäre.

Weilen denn jetzt verstandener Massen/ vor
gewiß beschlossen werden will/ daß in dieser un-
tern Lufft-Revier kein Comet erzeiget werde/
noch auch darinnen sich enthalte; sondern An-
fang und Ende in der Himmel-Lufft nehme. So
möchte gefraget werden/ wie hoch denn wol ei-
gentlich die Cometen steigen? Oder wie hoch
die Gegend des Himmels sey/ von dannen sie
herunter fahren? Hierauf antworten einige:
Wenn sie aus allen Planeten-Dünsten können
gezeuget werden/ wäre daraus zuschliessen/ daß
ihrer Höhe nach sie nicht übereintreffen können/
ob schon gewis/ daß sie alle mit einander von ge-
waltig hoher Abkunfft seyn müssen.

Von dem Cometen des Jahrs 1577. ur-
theilen die Stern-schauer/ er sey bey seinem ersten
Aufgang/ 210. halbe Erd-Diameters erhaben
gestanden/ wiewol er damals der Erden am nech-
sten gesessen. Wann nun 860. Teutscher

Mei-

Das erſte Buch.
ben; zu Winters-Zeit/ wann die Sonne am
ſchwächſten/ ſich enttzünden/ und mit dem Ge-
ſtirn umb die gantze Erd-Kugel herumb lauffen
ſollen/ wäre nicht wol glaublich. Es kan ſeyn/
daß/ weilen etliche Land-Cometen/ oder die nur
etlichen Ländern allein ins Geſicht kommen/ und
einen gantz irregulirten und unrichtigen Lauff
halten/ theils Stern-Gelehrte in die Gedancken
kommen/ daß bißweilen die untere Lufft ſo wol/
als auch die himmliſche oder Planeten-Lufft/ ei-
nige Cometen gebäre.

Weilen denn jetzt verſtandener Maſſen/ vor
gewiß beſchloſſen werden will/ daß in dieſer un-
tern Lufft-Revier kein Comet erzeiget werde/
noch auch darinnen ſich enthalte; ſondern An-
fang und Ende in der Himmel-Lufft nehme. So
möchte gefraget werden/ wie hoch denn wol ei-
gentlich die Cometen ſteigen? Oder wie hoch
die Gegend des Himmels ſey/ von dannen ſie
herunter fahren? Hierauf antworten einige:
Wenn ſie aus allen Planeten-Dünſten können
gezeuget werden/ wäre daraus zuſchlieſſen/ daß
ihrer Höhe nach ſie nicht übereintreffen können/
ob ſchon gewis/ daß ſie alle mit einander von ge-
waltig hoher Abkunfft ſeyn müſſen.

Von dem Cometen des Jahrs 1577. ur-
theilen die Stern-ſchauer/ er ſey bey ſeinem erſten
Aufgang/ 210. halbe Erd-Diameters erhaben
geſtanden/ wiewol er damals der Erden am nech-
ſten geſeſſen. Wann nun 860. Teutſcher

Mei-
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[190/0290] Das erſte Buch. ben; zu Winters-Zeit/ wann die Sonne am ſchwächſten/ ſich enttzünden/ und mit dem Ge- ſtirn umb die gantze Erd-Kugel herumb lauffen ſollen/ wäre nicht wol glaublich. Es kan ſeyn/ daß/ weilen etliche Land-Cometen/ oder die nur etlichen Ländern allein ins Geſicht kommen/ und einen gantz irregulirten und unrichtigen Lauff halten/ theils Stern-Gelehrte in die Gedancken kommen/ daß bißweilen die untere Lufft ſo wol/ als auch die himmliſche oder Planeten-Lufft/ ei- nige Cometen gebäre. Weilen denn jetzt verſtandener Maſſen/ vor gewiß beſchloſſen werden will/ daß in dieſer un- tern Lufft-Revier kein Comet erzeiget werde/ noch auch darinnen ſich enthalte; ſondern An- fang und Ende in der Himmel-Lufft nehme. So möchte gefraget werden/ wie hoch denn wol ei- gentlich die Cometen ſteigen? Oder wie hoch die Gegend des Himmels ſey/ von dannen ſie herunter fahren? Hierauf antworten einige: Wenn ſie aus allen Planeten-Dünſten können gezeuget werden/ wäre daraus zuſchlieſſen/ daß ihrer Höhe nach ſie nicht übereintreffen können/ ob ſchon gewis/ daß ſie alle mit einander von ge- waltig hoher Abkunfft ſeyn müſſen. Von dem Cometen des Jahrs 1577. ur- theilen die Stern-ſchauer/ er ſey bey ſeinem erſten Aufgang/ 210. halbe Erd-Diameters erhaben geſtanden/ wiewol er damals der Erden am nech- ſten geſeſſen. Wann nun 860. Teutſcher Mei-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/290>, abgerufen am 21.11.2024.