gebrandt/ zu besichtigen; erlitte aber darüber grosse Kälte/ weilen dieses Bergs Gipffel/ mit immerwährendem Schnee bedeckt ist. Als er oben auf/ biß an die Oeffnung kam/ besichtigte er dieselbe/ und holete daraus bey 80. Pfund rohen Schweffel/ welcher/ nach seiner refinirung noch 60. Pfund woge.
In Africa.
Finden dieser Art Berge sich acht/ die wiß- lich sind/ nemlich: Zween/ im Königreich Mo- nomotapa. Jn Congo, Angola, und Guinaea, sind vier. Jn Lybia, ist einer/ und in AEthio- pia, oder Abassia, auch einer. Hiernebenst aber vieler Orten/ eine Anzahl Feuer-Hölen/ und Schlünde/ deren theils/ nachdem sie ihre ver- brennliche Materi verzehret/ eine geraume Zeit still/ und in Ruhe bleiben/ biß so lange sie neuen Vorrath gesammlet/ dann eben so hefftig/ als zu vor/ wüten.
Das Mare Atlanticum, ist auf dessen Grund dergleichen Pyrophylacien, oder Feuer- Behalter/ gantz voll; gestalten/ die in diesem Meer weyland gelegene Jnsul Atlantida, deren Plato gedencket/ durch derselben ausgebrochene Feuers-Macht/ verschlungen/ und unter Wasser gesetzet worden ist.
Jn den Jnsulen S. Helenae, und Ascensio- nis, zeugen sich auch Vestigia hiervon.
So ist auch der überaus hohe Berg Pico,
(von
A a iij
Von der Natur.
gebrandt/ zu beſichtigen; erlitte aber darüber groſſe Kälte/ weilen dieſes Bergs Gipffel/ mit immerwährendem Schnee bedeckt iſt. Als er oben auf/ biß an die Oeffnung kam/ beſichtigte er dieſelbe/ und holete daraus bey 80. Pfund rohen Schweffel/ welcher/ nach ſeiner refinirung noch 60. Pfund woge.
In Africa.
Finden dieſer Art Berge ſich acht/ die wiß- lich ſind/ nemlich: Zween/ im Königreich Mo- nomotapa. Jn Congo, Angola, und Guinæa, ſind vier. Jn Lybia, iſt einer/ und in Æthio- pia, oder Abaſſia, auch einer. Hiernebenſt aber vieler Orten/ eine Anzahl Feuer-Hölen/ und Schlünde/ deren theils/ nachdem ſie ihre ver- brennliche Materi verzehret/ eine geraume Zeit ſtill/ und in Ruhe bleiben/ biß ſo lange ſie neuen Vorrath geſammlet/ dann eben ſo hefftig/ als zu vor/ wüten.
Das Mare Atlanticum, iſt auf deſſen Grund dergleichen Pyrophylacien, oder Feuer- Behalter/ gantz voll; geſtalten/ die in dieſem Meer weyland gelegene Jnſul Atlantida, deren Plato gedencket/ durch derſelben ausgebrochene Feuers-Macht/ verſchlungen/ und unter Waſſer geſetzet worden iſt.
Jn den Jnſulen S. Helenæ, und Aſcenſio- nis, zeugen ſich auch Veſtigia hiervon.
So iſt auch der überaus hohe Berg Pico,
(von
A a iij
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0479"n="373"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
gebrandt/ zu beſichtigen; erlitte aber darüber<lb/>
groſſe Kälte/ weilen dieſes Bergs Gipffel/ mit<lb/>
immerwährendem Schnee bedeckt iſt. Als er<lb/>
oben auf/ biß an die Oeffnung kam/ beſichtigte er<lb/>
dieſelbe/ und holete daraus bey 80. Pfund rohen<lb/>
Schweffel/ welcher/ nach ſeiner <hirendition="#aq">refinirung</hi> noch<lb/>
60. Pfund woge.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#aq">In Africa.</hi></head><lb/><p>Finden dieſer Art Berge ſich acht/ die wiß-<lb/>
lich ſind/ nemlich: Zween/ im Königreich <hirendition="#aq">Mo-<lb/>
nomotapa.</hi> Jn <hirendition="#aq">Congo, Angola,</hi> und <hirendition="#aq">Guinæa,</hi><lb/>ſind vier. Jn <hirendition="#aq">Lybia,</hi> iſt einer/ und in <hirendition="#aq">Æthio-<lb/>
pia,</hi> oder <hirendition="#aq">Abaſſia,</hi> auch einer. Hiernebenſt aber<lb/>
vieler Orten/ eine Anzahl Feuer-Hölen/ und<lb/>
Schlünde/ deren theils/ nachdem ſie ihre ver-<lb/>
brennliche Materi verzehret/ eine geraume Zeit<lb/>ſtill/ und in Ruhe bleiben/ biß ſo lange ſie neuen<lb/>
Vorrath geſammlet/ dann eben ſo hefftig/ als zu<lb/>
vor/ wüten.</p><lb/><p>Das <hirendition="#aq">Mare Atlanticum,</hi> iſt auf deſſen<lb/>
Grund dergleichen <hirendition="#aq">Pyrophylacien,</hi> oder Feuer-<lb/>
Behalter/ gantz voll; geſtalten/ die in dieſem<lb/>
Meer weyland gelegene Jnſul <hirendition="#aq">Atlantida,</hi> deren<lb/><hirendition="#aq">Plato</hi> gedencket/ durch derſelben ausgebrochene<lb/>
Feuers-Macht/ verſchlungen/ und unter Waſſer<lb/>
geſetzet worden iſt.</p><lb/><p>Jn den Jnſulen <hirendition="#aq">S. Helenæ,</hi> und <hirendition="#aq">Aſcenſio-<lb/>
nis,</hi> zeugen ſich auch <hirendition="#aq">Veſtigia</hi> hiervon.</p><lb/><p>So iſt auch der überaus hohe Berg <hirendition="#aq">Pico,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a iij</fw><fwplace="bottom"type="catch">(von</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[373/0479]
Von der Natur.
gebrandt/ zu beſichtigen; erlitte aber darüber
groſſe Kälte/ weilen dieſes Bergs Gipffel/ mit
immerwährendem Schnee bedeckt iſt. Als er
oben auf/ biß an die Oeffnung kam/ beſichtigte er
dieſelbe/ und holete daraus bey 80. Pfund rohen
Schweffel/ welcher/ nach ſeiner refinirung noch
60. Pfund woge.
In Africa.
Finden dieſer Art Berge ſich acht/ die wiß-
lich ſind/ nemlich: Zween/ im Königreich Mo-
nomotapa. Jn Congo, Angola, und Guinæa,
ſind vier. Jn Lybia, iſt einer/ und in Æthio-
pia, oder Abaſſia, auch einer. Hiernebenſt aber
vieler Orten/ eine Anzahl Feuer-Hölen/ und
Schlünde/ deren theils/ nachdem ſie ihre ver-
brennliche Materi verzehret/ eine geraume Zeit
ſtill/ und in Ruhe bleiben/ biß ſo lange ſie neuen
Vorrath geſammlet/ dann eben ſo hefftig/ als zu
vor/ wüten.
Das Mare Atlanticum, iſt auf deſſen
Grund dergleichen Pyrophylacien, oder Feuer-
Behalter/ gantz voll; geſtalten/ die in dieſem
Meer weyland gelegene Jnſul Atlantida, deren
Plato gedencket/ durch derſelben ausgebrochene
Feuers-Macht/ verſchlungen/ und unter Waſſer
geſetzet worden iſt.
Jn den Jnſulen S. Helenæ, und Aſcenſio-
nis, zeugen ſich auch Veſtigia hiervon.
So iſt auch der überaus hohe Berg Pico,
(von
A a iij
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/479>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.