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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
sprachet; habe dieser niemalen recht antworten/
weniger des Rübenzals Namen nennen wollen;
ihne öffters ermahnend/ von dergleichen Ge-
spräch abzulassen. Bald darauf hätte er war-
genommen/ daß oben am Gebürg eine kleine
Wolcke sich aufgezogen/ darauf/ ob schon der
Himmel gantz klar/ und die Sonne geschienen/
ein kleiner Regen erfolget. Der Kauff-Mann
habe anfangs denselben nicht geachtet/ kurtz her-
nach aber gesehen/ daß sein gantzes Kleid/ wie
auch das Pferd/ und der mitlauffende Bott über
und über mit Kühe-fladen S. V. gleichsam über-
zogen wären/ gestalten er auch in der nechsten
Herberge sich/ zu sampt dem Pferde habe müssen
säubern lassen; und sey noch darzu nicht wenig
bespottet worden.

3. Jn Hessen/ lässet sich der/ vor allem
andern Gebürge dieses Landes/ aller höchste
Berg Weißner genandt/ sehen. Auf seinem
Gipffel/ siehet man nicht allein das gantze Nie-
der-Fürstenthum Hessen/ sondern auch Thürin-
gen/ das Eychs-Feld/ und mehrentheils Braun-
schweiger Land. Deßgleichen/ Ober-Hessen/
und biß in das hohe Wald-Ek: und Cöllnische
Gebürge; Jtem/ das Stifft Fulda/ und Fran-
cken. Oben auf dem Berg/ hat es einen Raum
fast drey Viertel einer Meile lang/ darauf etli-
che tausend Acker Wiesen/ worauf das schönste
Gras/ so fast einen Menschen bedecket/ wächset.
Nicht weniger giebt es auf so mächtiger Höhe/

schöne

Das andere Buch.
ſprachet; habe dieſer niemalen recht antworten/
weniger des Rübenzals Namen nennen wollen;
ihne öffters ermahnend/ von dergleichen Ge-
ſpräch abzulaſſen. Bald darauf hätte er war-
genommen/ daß oben am Gebürg eine kleine
Wolcke ſich aufgezogen/ darauf/ ob ſchon der
Himmel gantz klar/ und die Sonne geſchienen/
ein kleiner Regen erfolget. Der Kauff-Mann
habe anfangs denſelben nicht geachtet/ kurtz her-
nach aber geſehen/ daß ſein gantzes Kleid/ wie
auch das Pferd/ und der mitlauffende Bott über
und über mit Kühe-fladen S. V. gleichſam über-
zogen wären/ geſtalten er auch in der nechſten
Herberge ſich/ zu ſampt dem Pferde habe müſſen
ſäubern laſſen; und ſey noch darzu nicht wenig
beſpottet worden.

3. Jn Heſſen/ läſſet ſich der/ vor allem
andern Gebürge dieſes Landes/ aller höchſte
Berg Weißner genandt/ ſehen. Auf ſeinem
Gipffel/ ſiehet man nicht allein das gantze Nie-
der-Fürſtenthum Heſſen/ ſondern auch Thürin-
gen/ das Eychs-Feld/ und mehrentheils Braun-
ſchweiger Land. Deßgleichen/ Ober-Heſſen/
und biß in das hohe Wald-Ek: und Cöllniſche
Gebürge; Jtem/ das Stifft Fulda/ und Fran-
cken. Oben auf dem Berg/ hat es einen Raum
faſt drey Viertel einer Meile lang/ darauf etli-
che tauſend Acker Wieſen/ worauf das ſchönſte
Gras/ ſo faſt einen Menſchen bedecket/ wächſet.
Nicht weniger giebt es auf ſo mächtiger Höhe/

ſchöne
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[398/0508] Das andere Buch. ſprachet; habe dieſer niemalen recht antworten/ weniger des Rübenzals Namen nennen wollen; ihne öffters ermahnend/ von dergleichen Ge- ſpräch abzulaſſen. Bald darauf hätte er war- genommen/ daß oben am Gebürg eine kleine Wolcke ſich aufgezogen/ darauf/ ob ſchon der Himmel gantz klar/ und die Sonne geſchienen/ ein kleiner Regen erfolget. Der Kauff-Mann habe anfangs denſelben nicht geachtet/ kurtz her- nach aber geſehen/ daß ſein gantzes Kleid/ wie auch das Pferd/ und der mitlauffende Bott über und über mit Kühe-fladen S. V. gleichſam über- zogen wären/ geſtalten er auch in der nechſten Herberge ſich/ zu ſampt dem Pferde habe müſſen ſäubern laſſen; und ſey noch darzu nicht wenig beſpottet worden. 3. Jn Heſſen/ läſſet ſich der/ vor allem andern Gebürge dieſes Landes/ aller höchſte Berg Weißner genandt/ ſehen. Auf ſeinem Gipffel/ ſiehet man nicht allein das gantze Nie- der-Fürſtenthum Heſſen/ ſondern auch Thürin- gen/ das Eychs-Feld/ und mehrentheils Braun- ſchweiger Land. Deßgleichen/ Ober-Heſſen/ und biß in das hohe Wald-Ek: und Cöllniſche Gebürge; Jtem/ das Stifft Fulda/ und Fran- cken. Oben auf dem Berg/ hat es einen Raum faſt drey Viertel einer Meile lang/ darauf etli- che tauſend Acker Wieſen/ worauf das ſchönſte Gras/ ſo faſt einen Menſchen bedecket/ wächſet. Nicht weniger giebt es auf ſo mächtiger Höhe/ ſchöne

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/508>, abgerufen am 22.11.2024.