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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
kan auf ihme die Sonne erblicken/ bey dem ersten
Hahnen-Schrey. Idem.

12. Also auch/ wird das Gebürge Pin,
bey vier Meilen hoch erachtet. Idem.

13. Deßgleichen/ die Berge Tientai,
und Suming bey der Stadt Xaochin, sollen in
ihrer Höhe/ auf fünff Meilen steigen. Idem.

14. Gleicher Höhe ist das Gebürge Xin,
welches mit dreyen Spitzen die Wolcken durch-
dringet; auf jeder derselben/ liegt ein prächtiger
Pallast. Idem.

15. Endlich/ ist auch unter die allerbe-
rühmtisten und höchsten Gebürge nicht allein in
Asien/ sondern auch in der gantzen Welt das Ge-
bürg Libanon billig mitzuzehlen/ und dessen
nicht zuvergessen. Jetzt-genandtes Gebürg
aber ligt in Syrien/ unter einem bereits zimlich
warmen Climate, nemlich dem drey und vier
und dreissigsten grad. Jn seinem Umfang mag
es bey nahe ein hundert Frantzösischer Meilen
begreiffen. Es wird anjetzo bewohnet von zweyen
Nationen den Druscis, und Maroniten/ beede
dem Christenthum annoch zugethan; diese sind
der Rest/ und das überbliebene Theil der jenigen
Europ aeischen Christen-Völcker/ die in Zeiten
des Gottfried Bullions das heilige Land ero-
bert: Nachmals aber wieder daraus sind ver-
trieben worden. Antreffend seine Höhe/ so ist
in Europa kein Gebürg so diesem zuvergleichen/
gestalten unter andern daraus erhellet/ daß des-

sen

Von der Natur.
kan auf ihme die Sonne erblicken/ bey dem erſten
Hahnen-Schrey. Idem.

12. Alſo auch/ wird das Gebürge Pin,
bey vier Meilen hoch erachtet. Idem.

13. Deßgleichen/ die Berge Tientai,
und Suming bey der Stadt Xaochin, ſollen in
ihrer Höhe/ auf fünff Meilen ſteigen. Idem.

14. Gleicher Höhe iſt das Gebürge Xin,
welches mit dreyen Spitzen die Wolcken durch-
dringet; auf jeder derſelben/ liegt ein prächtiger
Pallaſt. Idem.

15. Endlich/ iſt auch unter die allerbe-
rühmtiſten und höchſten Gebürge nicht allein in
Aſien/ ſondern auch in der gantzen Welt das Ge-
bürg Libanon billig mitzuzehlen/ und deſſen
nicht zuvergeſſen. Jetzt-genandtes Gebürg
aber ligt in Syrien/ unter einem bereits zimlich
warmen Climate, nemlich dem drey und vier
und dreiſſigſten grad. Jn ſeinem Umfang mag
es bey nahe ein hundert Frantzöſiſcher Meilen
begreiffen. Es wird anjetzo bewohnet von zweyen
Nationen den Druſcis, und Maroniten/ beede
dem Chriſtenthum annoch zugethan; dieſe ſind
der Reſt/ und das überbliebene Theil der jenigen
Europ æiſchen Chriſten-Völcker/ die in Zeiten
des Gottfried Bullions das heilige Land ero-
bert: Nachmals aber wieder daraus ſind ver-
trieben worden. Antreffend ſeine Höhe/ ſo iſt
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[411/0525] Von der Natur. kan auf ihme die Sonne erblicken/ bey dem erſten Hahnen-Schrey. Idem. 12. Alſo auch/ wird das Gebürge Pin, bey vier Meilen hoch erachtet. Idem. 13. Deßgleichen/ die Berge Tientai, und Suming bey der Stadt Xaochin, ſollen in ihrer Höhe/ auf fünff Meilen ſteigen. Idem. 14. Gleicher Höhe iſt das Gebürge Xin, welches mit dreyen Spitzen die Wolcken durch- dringet; auf jeder derſelben/ liegt ein prächtiger Pallaſt. Idem. 15. Endlich/ iſt auch unter die allerbe- rühmtiſten und höchſten Gebürge nicht allein in Aſien/ ſondern auch in der gantzen Welt das Ge- bürg Libanon billig mitzuzehlen/ und deſſen nicht zuvergeſſen. Jetzt-genandtes Gebürg aber ligt in Syrien/ unter einem bereits zimlich warmen Climate, nemlich dem drey und vier und dreiſſigſten grad. Jn ſeinem Umfang mag es bey nahe ein hundert Frantzöſiſcher Meilen begreiffen. Es wird anjetzo bewohnet von zweyen Nationen den Druſcis, und Maroniten/ beede dem Chriſtenthum annoch zugethan; dieſe ſind der Reſt/ und das überbliebene Theil der jenigen Europ æiſchen Chriſten-Völcker/ die in Zeiten des Gottfried Bullions das heilige Land ero- bert: Nachmals aber wieder daraus ſind ver- trieben worden. Antreffend ſeine Höhe/ ſo iſt in Europa kein Gebürg ſo dieſem zuvergleichen/ geſtalten unter andern daraus erhellet/ daß deſ- ſen

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/525>, abgerufen am 22.11.2024.