Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. mit Deckeln bedecket/ etwas eingelegtes gefun-den. Sie thun sich aber gemeiniglich im May am meisten hervor.Idem. 3. Jn der Schweitz/ im Grindel-Wald/ war- G g iiij
Von der Natur. mit Deckeln bedecket/ etwas eingelegtes gefun-den. Sie thun ſich aber gemeiniglich im May am meiſten hervor.Idem. 3. Jn der Schweitz/ im Grindel-Wald/ war- G g iiij
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Von der Natur.
mit Deckeln bedecket/ etwas eingelegtes gefun-
den. Sie thun ſich aber gemeiniglich im May
am meiſten hervor.Idem.
3. Jn der Schweitz/ im Grindel-Wald/
oberhalb Jnter-Lappen/ zu Latein Inter Lacus,
im Schnee-Gebürg/ liegt ein hoher felſigter
Berg/ der groſſe Glätſcher genandt. Dieſer
wächſet noch täglich/ der Urſachen auch kein be-
ſtändig Gebäu dortherum geſetzt werden kan/ ge-
ſtalten mit denen ſo aufgerichtet werden/ man
öffters fortrucken muß. Denn wo noch kurtz
verwichner Zeit Wiß-grund/ und ſchöne Auen
geweſen/ da iſt jetzo eine lautere Wildnis/ voller
Felſen und Holtz. Solches fort-rucken und
wachſen aber/ beſchicht ſonderlich bey warmer
Zeit/ früh gegen Morgen; jederweilen auch zu
Abends/ da öffters das Erdreich mit groſſen
Krachen ſich aufwirfft/ zuſammt allen Felſen/
Stein/ und Bäumen was darauf iſt/ und gar
tieffe groſſe Riß und Klunſen machet/ die je zu
Zeiten nachgehends von dem Berg ſelbſten wi-
der eingeebnet; dargegen aber anderer Orten
neue aufgeworffen werden. Es wachſen auch
aus ihme groſſe rauhe Schrollen/ und Eis-
Schulpen/ wie auch Stein/ und gantze Felſen-
Stuck/ die des Orts befindliche Häuſer und
Bäume von ſich ſeitwerts in die Höhe ſchieben.
Bewuſt iſt es/ daß dieſer Enden auf dem hohen
Schnee-Gebürg man über Jahr und Tage
Schnee findet; und wann ſolcher ſchon bey
war-
G g iiij
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