Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
hinein geworffen wird/ höret man ihn über lang
erst ins Wasser/ welches unten in der Tieffe/ wie
ein starcker Bach rauschet/ fallen. Etwas meh-
res gegen dem Wald der Hackel genandt/ ist
auch eine Art eines Berg-fals/ voller Wasser/ und
unergründlich. Oben auf/ schwimmet ein von
Rohr zusammen gewachsene Materi/ auf wel-
cher eine Menge wilder Enten sich aufzuhal-
ten pflegen. Man kan ihnen aber nicht bey-
kommen.Idem.

22. Jn dem Thum/ oder der Haupt-
Kirche zu Magdeburg zeiget man zwey Gewöl-
ber/ oder Keller/ nahe bey einander. Das eine/
ist gantz finster/ und man kan kein brennend
Liecht darinnen behalten/ da doch im wenigsten
keine Lufft gespüret wird. Das andere/ ist
zwar liecht/ man fühlet und empfindet aber einen
steten Wind/ welcher jedoch kein angezündes
Liecht auslöschet/ sampt einem starcken Brausen
wie eines grossen Wassers/ kan aber weder sehen
noch mercken/ woher solches kommen müsse.
Idem.

23. Jn der Gravschafft Marck bey dem
Städtlein Schwellm/ giebt es eine verwunderli-
che sehr grosse Höle/ deren End noch Ausgang
biß dahero/ noch nicht können gefunden werden.
Achilles Alexander.

24. Jn Jrrland/ in dem Land-strich Ul-
tonia,
hat es in einem See eine Jnsul/ die in
zween Theil sich scheidet. Der eine Theil ist

gar

Von der Natur.
hinein geworffen wird/ höret man ihn über lang
erſt ins Waſſer/ welches unten in der Tieffe/ wie
ein ſtarcker Bach rauſchet/ fallen. Etwas meh-
res gegen dem Wald der Hackel genandt/ iſt
auch eine Art eines Beꝛg-fals/ voller Waſſer/ und
unergründlich. Oben auf/ ſchwimmet ein von
Rohr zuſammen gewachſene Materi/ auf wel-
cher eine Menge wilder Enten ſich aufzuhal-
ten pflegen. Man kan ihnen aber nicht bey-
kommen.Idem.

22. Jn dem Thum/ oder der Haupt-
Kirche zu Magdeburg zeiget man zwey Gewöl-
ber/ oder Keller/ nahe bey einander. Das eine/
iſt gantz finſter/ und man kan kein brennend
Liecht darinnen behalten/ da doch im wenigſten
keine Lufft geſpüret wird. Das andere/ iſt
zwar liecht/ man fühlet und empfindet aber einen
ſteten Wind/ welcher jedoch kein angezündes
Liecht auslöſchet/ ſampt einem ſtarcken Brauſen
wie eines groſſen Waſſers/ kan aber weder ſehen
noch mercken/ woher ſolches kommen müſſe.
Idem.

23. Jn der Gravſchafft Marck bey dem
Städtlein Schwellm/ giebt es eine verwunderli-
che ſehr groſſe Höle/ deren End noch Ausgang
biß dahero/ noch nicht können gefunden werden.
Achilles Alexander.

24. Jn Jrꝛland/ in dem Land-ſtrich Ul-
tonia,
hat es in einem See eine Jnſul/ die in
zween Theil ſich ſcheidet. Der eine Theil iſt

gar
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0621" n="493"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
hinein geworffen wird/ höret man ihn über lang<lb/>
er&#x017F;t ins Wa&#x017F;&#x017F;er/ welches unten in der Tieffe/ wie<lb/>
ein &#x017F;tarcker Bach rau&#x017F;chet/ fallen. Etwas meh-<lb/>
res gegen dem Wald der Hackel genandt/ i&#x017F;t<lb/>
auch eine Art eines Be&#xA75B;g-fals/ voller Wa&#x017F;&#x017F;er/ und<lb/>
unergründlich. Oben auf/ &#x017F;chwimmet ein von<lb/>
Rohr zu&#x017F;ammen gewach&#x017F;ene Materi/ auf wel-<lb/>
cher eine Menge wilder Enten &#x017F;ich aufzuhal-<lb/>
ten pflegen. Man kan ihnen aber nicht bey-<lb/>
kommen.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Idem.</hi></hi></p><lb/>
            <p>22. Jn dem Thum/ oder der Haupt-<lb/>
Kirche zu Magdeburg zeiget man zwey Gewöl-<lb/>
ber/ oder Keller/ nahe bey einander. Das eine/<lb/>
i&#x017F;t gantz fin&#x017F;ter/ und man kan kein brennend<lb/>
Liecht darinnen behalten/ da doch im wenig&#x017F;ten<lb/>
keine Lufft ge&#x017F;püret wird. Das andere/ i&#x017F;t<lb/>
zwar liecht/ man fühlet und empfindet aber einen<lb/>
&#x017F;teten Wind/ welcher jedoch kein angezündes<lb/>
Liecht auslö&#x017F;chet/ &#x017F;ampt einem &#x017F;tarcken Brau&#x017F;en<lb/>
wie eines gro&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;ers/ kan aber weder &#x017F;ehen<lb/>
noch mercken/ woher &#x017F;olches kommen mü&#x017F;&#x017F;e.<lb/><hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>23. Jn der Grav&#x017F;chafft Marck bey dem<lb/>
Städtlein Schwellm/ giebt es eine verwunderli-<lb/>
che &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e Höle/ deren End noch Ausgang<lb/>
biß dahero/ noch nicht können gefunden werden.<lb/><hi rendition="#aq">Achilles Alexander.</hi></p><lb/>
            <p>24. Jn Jr&#xA75B;land/ in dem Land-&#x017F;trich <hi rendition="#aq">Ul-<lb/>
tonia,</hi> hat es in einem See eine Jn&#x017F;ul/ die in<lb/>
zween Theil &#x017F;ich &#x017F;cheidet. Der eine Theil i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gar</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[493/0621] Von der Natur. hinein geworffen wird/ höret man ihn über lang erſt ins Waſſer/ welches unten in der Tieffe/ wie ein ſtarcker Bach rauſchet/ fallen. Etwas meh- res gegen dem Wald der Hackel genandt/ iſt auch eine Art eines Beꝛg-fals/ voller Waſſer/ und unergründlich. Oben auf/ ſchwimmet ein von Rohr zuſammen gewachſene Materi/ auf wel- cher eine Menge wilder Enten ſich aufzuhal- ten pflegen. Man kan ihnen aber nicht bey- kommen.Idem. 22. Jn dem Thum/ oder der Haupt- Kirche zu Magdeburg zeiget man zwey Gewöl- ber/ oder Keller/ nahe bey einander. Das eine/ iſt gantz finſter/ und man kan kein brennend Liecht darinnen behalten/ da doch im wenigſten keine Lufft geſpüret wird. Das andere/ iſt zwar liecht/ man fühlet und empfindet aber einen ſteten Wind/ welcher jedoch kein angezündes Liecht auslöſchet/ ſampt einem ſtarcken Brauſen wie eines groſſen Waſſers/ kan aber weder ſehen noch mercken/ woher ſolches kommen müſſe. Idem. 23. Jn der Gravſchafft Marck bey dem Städtlein Schwellm/ giebt es eine verwunderli- che ſehr groſſe Höle/ deren End noch Ausgang biß dahero/ noch nicht können gefunden werden. Achilles Alexander. 24. Jn Jrꝛland/ in dem Land-ſtrich Ul- tonia, hat es in einem See eine Jnſul/ die in zween Theil ſich ſcheidet. Der eine Theil iſt gar

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/621
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/621>, abgerufen am 22.11.2024.