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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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chen diese Winde so grosses Vermögen nicht be-
zeigen können. Lindschotten Ost-Jndische
Reise.

In Asia.

24. Jn Ost-Jndien/ von der Meer-Kü-
sten Cambayae nach Länge des Gestads von Ma-
labar,
biß an das Vor-Gebürg Comorin, be-
ginnet der Winter zu End des Aprils/ und weh-
ret biß in den September. Er fähet aber an/
bey einem West-Wind/ mit Donner und Plitzen/
darauf folgt ein steter Regen Tag und Nacht;
und also endet er sich auch wieder. Werden
demnach diese Monat nur um des steten Regens
willen; und das binnen solcher Zeit man des
Meeres nicht gebrauchen/ oder dasselbe befahren
kan/ der Winter genandt. Dann wann dieser
eintritt/ werden alle Flüß und Meer-häfen durch
den in Menge dahin getriebenen Sand gleich-
sam verstopfft; und alle in denen Häfen liegen-
de Schiffe abgetackelt/ und mit Ströheren Dä-
chern überdecket. Ob zwar sonsten wegen der
Wärme/ und zu dieser Jahres-Zeit reiffen
Früchten/ diß billiger der Sommer heissen solte;
sintemal vom September biß zum Aprill/ viel
kühler Wetter/ und Nacht-Zeit ziemlich frostig
ist.

Wenn es nun jetzt-gemeldter Massen auf
dieser Meer-Küsten Winter ist; so ist es auf der
Küst mit von Coromandel Sommer/ ungeacht/

daß

Das andere Buch.
chen dieſe Winde ſo groſſes Vermögen nicht be-
zeigen können. Lindſchotten Oſt-Jndiſche
Reiſe.

In Aſia.

24. Jn Oſt-Jndien/ von der Meer-Kü-
ſten Cambayæ nach Länge des Geſtads von Ma-
labar,
biß an das Vor-Gebürg Comorin, be-
ginnet der Winter zu End des Aprils/ und weh-
ret biß in den September. Er fähet aber an/
bey einem Weſt-Wind/ mit Donner und Plitzen/
darauf folgt ein ſteter Regen Tag und Nacht;
und alſo endet er ſich auch wieder. Werden
demnach dieſe Monat nur um des ſteten Regens
willen; und das binnen ſolcher Zeit man des
Meeres nicht gebrauchen/ oder daſſelbe befahren
kan/ der Winter genandt. Dann wann dieſer
eintritt/ werden alle Flüß und Meer-häfen durch
den in Menge dahin getriebenen Sand gleich-
ſam verſtopfft; und alle in denen Häfen liegen-
de Schiffe abgetackelt/ und mit Ströheren Dä-
chern überdecket. Ob zwar ſonſten wegen der
Wärme/ und zu dieſer Jahres-Zeit reiffen
Früchten/ diß billiger der Sommer heiſſen ſolte;
ſintemal vom September biß zum Aprill/ viel
kühler Wetter/ und Nacht-Zeit ziemlich froſtig
iſt.

Wenn es nun jetzt-gemeldter Maſſen auf
dieſer Meer-Küſten Winter iſt; ſo iſt es auf der
Küſt mit von Coromandel Sommer/ ungeacht/

daß
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[526/0660] Das andere Buch. chen dieſe Winde ſo groſſes Vermögen nicht be- zeigen können. Lindſchotten Oſt-Jndiſche Reiſe. In Aſia. 24. Jn Oſt-Jndien/ von der Meer-Kü- ſten Cambayæ nach Länge des Geſtads von Ma- labar, biß an das Vor-Gebürg Comorin, be- ginnet der Winter zu End des Aprils/ und weh- ret biß in den September. Er fähet aber an/ bey einem Weſt-Wind/ mit Donner und Plitzen/ darauf folgt ein ſteter Regen Tag und Nacht; und alſo endet er ſich auch wieder. Werden demnach dieſe Monat nur um des ſteten Regens willen; und das binnen ſolcher Zeit man des Meeres nicht gebrauchen/ oder daſſelbe befahren kan/ der Winter genandt. Dann wann dieſer eintritt/ werden alle Flüß und Meer-häfen durch den in Menge dahin getriebenen Sand gleich- ſam verſtopfft; und alle in denen Häfen liegen- de Schiffe abgetackelt/ und mit Ströheren Dä- chern überdecket. Ob zwar ſonſten wegen der Wärme/ und zu dieſer Jahres-Zeit reiffen Früchten/ diß billiger der Sommer heiſſen ſolte; ſintemal vom September biß zum Aprill/ viel kühler Wetter/ und Nacht-Zeit ziemlich froſtig iſt. Wenn es nun jetzt-gemeldter Maſſen auf dieſer Meer-Küſten Winter iſt; ſo iſt es auf der Küſt mit von Coromandel Sommer/ ungeacht/ daß

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/660>, abgerufen am 22.11.2024.