Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. daß beede Küsten auf einer Poli Höhe liegen/auch theil Oerter/ kaum 30. biß 40. 50. und 70. Meilen von einander entfernet sind. Es be- giebt sich öffters/ daß wann die Jnnwohner von Cochin am Gestad Malabar, zur Stadt S. Tho- mae an der Küst von Coromandel zu Land über das Gebürg Balaguate reisen/ daß sie im Auf- steigen dieses Gebürgs eitel trübes Regen-Wet- ter/ mit Donner/ Plitz/ und Ungewitter haben. Jn dessen Absteigen aber einen gantz klaren Him- mel/ lieblichen Sonnen-schein/ und erfreuliche Zeiten geniessen. Idem. 25. Unweit dieser Gegend an dem Ge- Was-
Von der Natur. daß beede Küſten auf einer Poli Höhe liegen/auch theil Oerter/ kaum 30. biß 40. 50. und 70. Meilen von einander entfernet ſind. Es be- giebt ſich öffters/ daß wann die Jnnwohner von Cochin am Geſtad Malabar, zur Stadt S. Tho- mæ an der Küſt von Coromandel zu Land über das Gebürg Balaguate reiſen/ daß ſie im Auf- ſteigen dieſes Gebürgs eitel trübes Regen-Wet- ter/ mit Donner/ Plitz/ und Ungewitter haben. Jn deſſen Abſteigen aber einen gantz klaren Him- mel/ lieblichen Sonnen-ſchein/ und erfreuliche Zeiten genieſſen. Idem. 25. Unweit dieſer Gegend an dem Ge- Waſ-
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Von der Natur.
daß beede Küſten auf einer Poli Höhe liegen/
auch theil Oerter/ kaum 30. biß 40. 50. und 70.
Meilen von einander entfernet ſind. Es be-
giebt ſich öffters/ daß wann die Jnnwohner von
Cochin am Geſtad Malabar, zur Stadt S. Tho-
mæ an der Küſt von Coromandel zu Land über
das Gebürg Balaguate reiſen/ daß ſie im Auf-
ſteigen dieſes Gebürgs eitel trübes Regen-Wet-
ter/ mit Donner/ Plitz/ und Ungewitter haben.
Jn deſſen Abſteigen aber einen gantz klaren Him-
mel/ lieblichen Sonnen-ſchein/ und erfreuliche
Zeiten genieſſen. Idem.
25. Unweit dieſer Gegend an dem Ge-
ſtad Coromandel zwiſchen den Städten Calea-
coten und Maſulipatan, bey funffzig Meilen
längſt des Ufers am Meer/ wehet von Morgen
acht/ biß Abends vier Uhr ein dermaſſen hitziger
Wind vom Lande/ daß die Menſchen ſolchen
ſo viel immer müglich müſſen meiden/ wollen ſie
nicht erſticken. Die Land-Leut dieſer Gegend
pflegen ihren Getranck in Töhnern oder Jrꝛdi-
nen Geſchirren bey einer Maur/ oder an einen
Baum/ oder Pfal in die freye Lufft und Sonne/
ſonderlich wo dieſer aller hitzigſte Wind am
ſterckſten durchſtreichet aufzuhencken/ biß Abends
um vier Uhr/ da ſie es dermaſſen Kühl finden/
gleich ob wäre es aus den tieffſten Brunnen alſo
friſch heraus geſchöpfft/ unangeſehen es den gan-
tzen Tag über an der Sonnen-Hitze gleichſam
gekochet hat. Dahingegen/ die Geſchirꝛ mit
Waſ-
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