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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Wasser oder andern Getränck/ die nach jetzt-ver-
meldter Zeit/ wann nemlich der kalte Wind aus
dem Meer anhebt zu blasen/ also in der freyen
Lufft sind aufgehengt worden/ und die Nacht
über hangen bleiben biß Morgens acht Uhr/ als-
dann heis/ und zum Trincken untauglich befun-
den werden. Dieses geschicht anderer Orten
nicht/ so viel man weis; und ist auch wider alle
Vernunfft. Acta, Soc. Reg. in Anglia.

26. An jetzt-genandten Gestade von Ma-
labar,
liegt auch die Stadt Goa/ allda der Por-
tugesen Vice Re, oder Unter-König/ ihren an-
noch besitzenden Ort/ residiret; siehet man aus-
serhalb der Stadt/ ein gewissen Begriff Landes/
dahin der geschlachteten Ochsen/ Kühe/ und
Schafe Hörner geworffen werden: Oder
vielmehr nur die Kerne in den Hörnern. An
diesen nimmt man zur Verwunderung in acht/
daß wann sie eine Zeit also am Wetter gelegen/
beginnen sie sich mit der Erde zu vereinbaren und
bekommen Wurtzel/ zwey in drey Spannen
lang. Die Erde diß Orts ist meistes steinigt.
So viel man weis/ geschicht solches niergend an-
derswo. Lindschotten Ost-Jndische Reise.

27. Jn der Arabischen Wüsten/ um die
Gegend des Bergs Sinai wird von denen Rei-
senden beobachtet/ daß täglich frühe/ bey anbre-
chender Morgen-röthe/ man ein gantzes Kriegs-
Heer von ferne siehet/ also natürlich/ daß diese/

so

Das andere Buch.
Waſſer oder andern Getränck/ die nach jetzt-ver-
meldter Zeit/ wann nemlich der kalte Wind aus
dem Meer anhebt zu blaſen/ alſo in der freyen
Lufft ſind aufgehengt worden/ und die Nacht
über hangen bleiben biß Morgens acht Uhr/ als-
dann heis/ und zum Trincken untauglich befun-
den werden. Dieſes geſchicht anderer Orten
nicht/ ſo viel man weis; und iſt auch wider alle
Vernunfft. Acta, Soc. Reg. in Anglia.

26. An jetzt-genandten Geſtade von Ma-
labar,
liegt auch die Stadt Goa/ allda der Por-
tugeſen Vice Re, oder Unter-König/ ihren an-
noch beſitzenden Ort/ reſidiret; ſiehet man auſ-
ſerhalb der Stadt/ ein gewiſſen Begriff Landes/
dahin der geſchlachteten Ochſen/ Kühe/ und
Schafe Hörner geworffen werden: Oder
vielmehr nur die Kerne in den Hörnern. An
dieſen nimmt man zur Verwunderung in acht/
daß wann ſie eine Zeit alſo am Wetter gelegen/
beginnen ſie ſich mit der Erde zu vereinbaren und
bekommen Wurtzel/ zwey in drey Spannen
lang. Die Erde diß Orts iſt meiſtes ſteinigt.
So viel man weis/ geſchicht ſolches niergend an-
derswo. Lindſchotten Oſt-Jndiſche Reiſe.

27. Jn der Arabiſchen Wüſten/ um die
Gegend des Bergs Sinai wird von denen Rei-
ſenden beobachtet/ daß täglich frühe/ bey anbre-
chender Morgen-röthe/ man ein gantzes Kriegs-
Heer von ferne ſiehet/ alſo natürlich/ daß dieſe/

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[528/0662] Das andere Buch. Waſſer oder andern Getränck/ die nach jetzt-ver- meldter Zeit/ wann nemlich der kalte Wind aus dem Meer anhebt zu blaſen/ alſo in der freyen Lufft ſind aufgehengt worden/ und die Nacht über hangen bleiben biß Morgens acht Uhr/ als- dann heis/ und zum Trincken untauglich befun- den werden. Dieſes geſchicht anderer Orten nicht/ ſo viel man weis; und iſt auch wider alle Vernunfft. Acta, Soc. Reg. in Anglia. 26. An jetzt-genandten Geſtade von Ma- labar, liegt auch die Stadt Goa/ allda der Por- tugeſen Vice Re, oder Unter-König/ ihren an- noch beſitzenden Ort/ reſidiret; ſiehet man auſ- ſerhalb der Stadt/ ein gewiſſen Begriff Landes/ dahin der geſchlachteten Ochſen/ Kühe/ und Schafe Hörner geworffen werden: Oder vielmehr nur die Kerne in den Hörnern. An dieſen nimmt man zur Verwunderung in acht/ daß wann ſie eine Zeit alſo am Wetter gelegen/ beginnen ſie ſich mit der Erde zu vereinbaren und bekommen Wurtzel/ zwey in drey Spannen lang. Die Erde diß Orts iſt meiſtes ſteinigt. So viel man weis/ geſchicht ſolches niergend an- derswo. Lindſchotten Oſt-Jndiſche Reiſe. 27. Jn der Arabiſchen Wüſten/ um die Gegend des Bergs Sinai wird von denen Rei- ſenden beobachtet/ daß täglich frühe/ bey anbre- chender Morgen-röthe/ man ein gantzes Kriegs- Heer von ferne ſiehet/ alſo natürlich/ daß dieſe/ ſo

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/662>, abgerufen am 22.11.2024.