Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das andere Buch. güldene Schale zu werffen/ befohlen/ die dieserCola wider heraus geholet/ und anbey berichtet: Daß solche nicht gar auf den Grund/ und in die abscheuliche Tieffe sey gefallen gewesen/ sondern auf einem Felsen/ derer dieser Schlund voll/ wäre beliegen blieben. Der König aber/ in Hoffnung durch diesen Mann gedachten Meer- Schlunds nähere Beschaffenheit zu erkundigen; lies nachmals einen grossen Beutel voller Gold- Stuck hinein werffen. Als nun Cola diesen gleicher gestalt aus der Tieffen heraus holen wollen/ und sich ins Wasser begeben/ ist er ferner nicht wider gesehen worden. Kircherus. 5. Jn Hispanien/ im Königreich Galli- sich
Das andere Buch. güldene Schale zu werffen/ befohlen/ die dieſerCola wider heraus geholet/ und anbey berichtet: Daß ſolche nicht gar auf den Grund/ und in die abſcheuliche Tieffe ſey gefallen geweſen/ ſondern auf einem Felſen/ derer dieſer Schlund voll/ wäre beliegen blieben. Der König aber/ in Hoffnung durch dieſen Mann gedachten Meer- Schlunds nähere Beſchaffenheit zu erkundigen; lies nachmals einen groſſen Beutel voller Gold- Stuck hinein werffen. Als nun Cola dieſen gleicher geſtalt aus der Tieffen heraus holen wollen/ und ſich ins Waſſer begeben/ iſt er ferner nicht wider geſehen worden. Kircherus. 5. Jn Hiſpanien/ im Königreich Galli- ſich
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Das andere Buch.
güldene Schale zu werffen/ befohlen/ die dieſer
Cola wider heraus geholet/ und anbey berichtet:
Daß ſolche nicht gar auf den Grund/ und in die
abſcheuliche Tieffe ſey gefallen geweſen/ ſondern
auf einem Felſen/ derer dieſer Schlund voll/
wäre beliegen blieben. Der König aber/ in
Hoffnung durch dieſen Mann gedachten Meer-
Schlunds nähere Beſchaffenheit zu erkundigen;
lies nachmals einen groſſen Beutel voller Gold-
Stuck hinein werffen. Als nun Cola dieſen
gleicher geſtalt aus der Tieffen heraus holen
wollen/ und ſich ins Waſſer begeben/ iſt er ferner
nicht wider geſehen worden. Kircherus.
5. Jn Hiſpanien/ im Königreich Galli-
tien/ hat in denen vorigen Zeiten einſten ſich be-
geben/ daß in deme eine Adeliche Dame an dem
Ufer des Meeres ſpatzierete/ ward ſie aus einem
Buſch von einem Meer-Mann plötzlich ange-
packt/ in den Buſch getragen/ und geſchwängert.
Und weil dieſer Meer-Mann nachgehends der
Orten öffters ſich ſehen laſſen/ iſt zwar fleis ge-
than worden/ denſelben zu ertappen/ aber um-
ſonſt. Die Dame gelag nachmals eines ſchö-
nen wolgeſtalten Sohns/ nur daß er an drey oder
vier Orten des Leibs/ durch die allda ſich befin-
dende rauhe Haut und Schuppen gleichſam zei-
gete/ wer ſein Vatter geweſen. Dieſer Sohn
erwuchs/ ward ein kühner Soldat/ zeugete Söh-
ne und Töchter/ aus denen edle und gewaltige
Leute geworden/ von deren Nachkommen/ die
ſich
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