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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
sich Marinos nandten/ noch etliche verhanden
seyn werden. Sie haben durchgehend diß Zei-
chen behalten/ daran man ihren Ursprung kennen
können. Leon Fioravanti Physica.

6. An dem Vor-Gebürg Lunae, auf den
Grentzen des Königreichs Portugal/ ward ein
Meer-Jüngling endlich gefangen/ nach dem
er eine geraume Zeit Nacht-zeit an das Ufer
kommen/ und den Fischern die Fische genommen/
die er also roher verzehret hat. Damian. a Goes.
Praetorius.

7. Jm Jahr 1403. ward durch Unge-
stümm des Meers in Holland ein Meer-Weib
ans Land geschlagen/ und in die Stadt Haerlem
gebracht/ und bekleidet. Sie asse Brodt/
Milch/ und andere Speisen/ lernete auch aller-
hand Weiber-Arbeit/ und am Rocken spinnen;
verstunde auch alles was man ihr befahl/ beugete
mit Andacht vor dem Crucifix die Knie; redete
aber nichts: Und lebete viel Jahr daselbst.
Guicciard.

8. Also auch ward im Jahr 1526. in
Frieß-Land ein Meer-Mann gefangen/ der hat-
te einen grossen Bart/ und lange Haar/ die glei-
cheten denen Schweins-Borsten. Er blieb
Stumm/ lebete wenig Jahr/ und starb an der
Pest. Idem.

9. Zu Rom/ ward im Jahr 1523. in der
Stadt am grössern Ufer der Tyber ein Meer-
Wunder gesehen/ welches vom Haupt biß zum

Na-
M m iiij

Von der Natur.
ſich Marinos nandten/ noch etliche verhanden
ſeyn werden. Sie haben durchgehend diß Zei-
chen behalten/ daran man ihren Urſprung kennen
können. Leon Fioravanti Phyſica.

6. An dem Vor-Gebürg Lunæ, auf den
Grentzen des Königreichs Portugal/ ward ein
Meer-Jüngling endlich gefangen/ nach dem
er eine geraume Zeit Nacht-zeit an das Ufer
kommen/ und den Fiſchern die Fiſche genommen/
die er alſo roher verzehret hat. Damian. â Goes.
Prætorius.

7. Jm Jahr 1403. ward durch Unge-
ſtümm des Meers in Holland ein Meer-Weib
ans Land geſchlagen/ und in die Stadt Haerlem
gebracht/ und bekleidet. Sie aſſe Brodt/
Milch/ und andere Speiſen/ lernete auch aller-
hand Weiber-Arbeit/ und am Rocken ſpinnen;
verſtunde auch alles was man ihr befahl/ beugete
mit Andacht vor dem Crucifix die Knie; redete
aber nichts: Und lebete viel Jahr daſelbſt.
Guicciard.

8. Alſo auch ward im Jahr 1526. in
Frieß-Land ein Meer-Mann gefangen/ der hat-
te einen groſſen Bart/ und lange Haar/ die glei-
cheten denen Schweins-Borſten. Er blieb
Stumm/ lebete wenig Jahr/ und ſtarb an der
Peſt. Idem.

9. Zu Rom/ ward im Jahr 1523. in der
Stadt am gröſſern Ufer der Tyber ein Meer-
Wunder geſehen/ welches vom Haupt biß zum

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[551/0685] Von der Natur. ſich Marinos nandten/ noch etliche verhanden ſeyn werden. Sie haben durchgehend diß Zei- chen behalten/ daran man ihren Urſprung kennen können. Leon Fioravanti Phyſica. 6. An dem Vor-Gebürg Lunæ, auf den Grentzen des Königreichs Portugal/ ward ein Meer-Jüngling endlich gefangen/ nach dem er eine geraume Zeit Nacht-zeit an das Ufer kommen/ und den Fiſchern die Fiſche genommen/ die er alſo roher verzehret hat. Damian. â Goes. Prætorius. 7. Jm Jahr 1403. ward durch Unge- ſtümm des Meers in Holland ein Meer-Weib ans Land geſchlagen/ und in die Stadt Haerlem gebracht/ und bekleidet. Sie aſſe Brodt/ Milch/ und andere Speiſen/ lernete auch aller- hand Weiber-Arbeit/ und am Rocken ſpinnen; verſtunde auch alles was man ihr befahl/ beugete mit Andacht vor dem Crucifix die Knie; redete aber nichts: Und lebete viel Jahr daſelbſt. Guicciard. 8. Alſo auch ward im Jahr 1526. in Frieß-Land ein Meer-Mann gefangen/ der hat- te einen groſſen Bart/ und lange Haar/ die glei- cheten denen Schweins-Borſten. Er blieb Stumm/ lebete wenig Jahr/ und ſtarb an der Peſt. Idem. 9. Zu Rom/ ward im Jahr 1523. in der Stadt am gröſſern Ufer der Tyber ein Meer- Wunder geſehen/ welches vom Haupt biß zum Na- M m iiij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/685>, abgerufen am 22.11.2024.