Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. Weiblein/ die Junge haben/ am ersten sich hinzumachen/ und den Reis versuchen wollen. Hier- auf gehet das Gefecht an/ beede Theil wann sie sich eine Zeit lang unter einander tapffer zerbis- sen und zerkratzet/ ergreiffen endlich die Stecken/ schlagen damit dergestalt aufeinander/ daß viel gar auf dem Platz bleiben; andere aber Arm und Beine vermissen. Wann nun also die eine Parthey das Feld erhalten; so verzehren sie als- dann den Reis in Körben; und wann sie schier satt sind/ gedulden sie/ das einige Weiblein ihres Gegentheils auch herzu nahen und essen dörffen. J. B. Tavernier. 14. Jn dem Königreich Tunquin, so 15. Jn China selbsten/ und auch in dem Stadt P p iij
Von der Natur. Weiblein/ die Junge haben/ am erſten ſich hinzumachen/ und den Reis verſuchen wollen. Hier- auf gehet das Gefecht an/ beede Theil wann ſie ſich eine Zeit lang unter einander tapffer zerbiſ- ſen und zerkratzet/ ergreiffen endlich die Stecken/ ſchlagen damit dergeſtalt aufeinander/ daß viel gar auf dem Platz bleiben; andere aber Arm und Beine vermiſſen. Wann nun alſo die eine Parthey das Feld erhalten; ſo verzehren ſie als- dann den Reis in Körben; und wann ſie ſchier ſatt ſind/ gedulden ſie/ das einige Weiblein ihres Gegentheils auch herzu nahen und eſſen dörffen. J. B. Tavernier. 14. Jn dem Königreich Tunquin, ſo 15. Jn China ſelbſten/ und auch in dem Stadt P p iij
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Von der Natur.
Weiblein/ die Junge haben/ am erſten ſich hinzu
machen/ und den Reis verſuchen wollen. Hier-
auf gehet das Gefecht an/ beede Theil wann ſie
ſich eine Zeit lang unter einander tapffer zerbiſ-
ſen und zerkratzet/ ergreiffen endlich die Stecken/
ſchlagen damit dergeſtalt aufeinander/ daß viel
gar auf dem Platz bleiben; andere aber Arm und
Beine vermiſſen. Wann nun alſo die eine
Parthey das Feld erhalten; ſo verzehren ſie als-
dann den Reis in Körben; und wann ſie ſchier
ſatt ſind/ gedulden ſie/ das einige Weiblein ihres
Gegentheils auch herzu nahen und eſſen dörffen.
J. B. Tavernier.
14. Jn dem Königreich Tunquin, ſo
auch an China grentzet/ an deſſen äuſſerſten En-
den/ giebt es gleicher geſtalt ein Geſchlecht der
Affen/ die aber in ihrem thun/ mehres als Affen
bey zumeſſen ſich bezeigen. Jn dem Gebürge
allwo ſie ihren Aufenthalt haben/ werffen ſie
Schantzen auf/ in denen ſie ihre Sicherheit ſu-
chen; von dar/ thuen jederweilen drey biß vier-
hundert ſtarck einen Ausfall auf die nechſt gele-
gene Reis-Felder/ deſſen ſie eine Menge rauben/
und in beſondern/ aus langen Gras gemachten/
und um die Mitte des Leibs beveſtigten Kitzen/
mit ſich davon in ihre gewarſam tragen. P. Du
Val. Geograph.
15. Jn China ſelbſten/ und auch in dem
angelegenen Reich Gannan; inſonderheit in
der Reichs-Landſchafft Chequian im Gebiet der
Stadt
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