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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
weisser und gespiegelter Pfauen/ welche so Tag
als Nachts an vier unterschiedenen Ecken fleissi-
ge Wacht halten; und welches schier unglaub-
lich: So gehet keiner von seinem Posten/ er
werde dann durch einen andern abgelöset. Die
Wölffe/ Füchse/ Hunde/ und andere ihnen widri-
ge Thiere/ melden sie durch ihr Geschrey; wor-
mit sie so gleich auch/ die Aenderung des Wetters
anmelden. Zeilerus.

17. Jn der Jnsul Chio, in Griechen-
Land/ giebt es in etlichen Dörffern eine ziemliche
Anzahl schön roth- und grosser Feld- oder Reb-
Hünner. Die Bauren schicken sie über Tags
mit einem Hüter ins Gebürg auf die Wäide;
gegen Abend aber/ werden sie von gedachten ih-
ren Hütern/ die gemeinlich der Bauren Kinder
sind/ mittels eines Pfeiffleins nach Haus geruf-
fen. So bald solches geschicht/ versammlet sich
jede Heerde/ die zwey-drey-vier-biß fünff hundert
starck sind/ zu ihrem Führer/ deme sie folgen.
Wann aber diese Hünner aus der Jnsul anders-
wohin gebracht werden/ verlieren sie ihre Zahm-
heit/ und werden wild. Nicolas de Nicolai.

18. Odoricus, de Foro Julii schreibet/
daß er im Natolia zu Trapezunz einen Mann
gesehen/ welcher einen Hauffen von 4000.
Rebhünner/ von einem Ort Tanega genandt/
drey Tag-Reisen von gedachter Stadt entle-
gen/ biß dahin; und auch von dar wider zuruck
geführet habe. Der Mann gieng zu Fuß;

die
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Von der Natur.
weiſſer und geſpiegelter Pfauen/ welche ſo Tag
als Nachts an vier unterſchiedenen Ecken fleiſſi-
ge Wacht halten; und welches ſchier unglaub-
lich: So gehet keiner von ſeinem Poſten/ er
werde dann durch einen andern abgelöſet. Die
Wölffe/ Füchſe/ Hunde/ und andere ihnen widri-
ge Thiere/ melden ſie durch ihr Geſchrey; wor-
mit ſie ſo gleich auch/ die Aenderung des Wetters
anmelden. Zeilerus.

17. Jn der Jnſul Chio, in Griechen-
Land/ giebt es in etlichen Dörffern eine ziemliche
Anzahl ſchön roth- und groſſer Feld- oder Reb-
Hünner. Die Bauren ſchicken ſie über Tags
mit einem Hüter ins Gebürg auf die Wäide;
gegen Abend aber/ werden ſie von gedachten ih-
ren Hütern/ die gemeinlich der Bauren Kinder
ſind/ mittels eines Pfeiffleins nach Haus geruf-
fen. So bald ſolches geſchicht/ verſammlet ſich
jede Heerde/ die zwey-drey-vier-biß fünff hundert
ſtarck ſind/ zu ihrem Führer/ deme ſie folgen.
Wann aber dieſe Hünner aus der Jnſul anders-
wohin gebracht werden/ verlieren ſie ihre Zahm-
heit/ und werden wild. Nicolas de Nicolai.

18. Odoricus, de Foro Julii ſchreibet/
daß er im Natolia zu Trapezunz einen Mann
geſehen/ welcher einen Hauffen von 4000.
Rebhünner/ von einem Ort Tanega genandt/
drey Tag-Reiſen von gedachter Stadt entle-
gen/ biß dahin; und auch von dar wider zuruck
geführet habe. Der Mann gieng zu Fuß;

die
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[629/0789] Von der Natur. weiſſer und geſpiegelter Pfauen/ welche ſo Tag als Nachts an vier unterſchiedenen Ecken fleiſſi- ge Wacht halten; und welches ſchier unglaub- lich: So gehet keiner von ſeinem Poſten/ er werde dann durch einen andern abgelöſet. Die Wölffe/ Füchſe/ Hunde/ und andere ihnen widri- ge Thiere/ melden ſie durch ihr Geſchrey; wor- mit ſie ſo gleich auch/ die Aenderung des Wetters anmelden. Zeilerus. 17. Jn der Jnſul Chio, in Griechen- Land/ giebt es in etlichen Dörffern eine ziemliche Anzahl ſchön roth- und groſſer Feld- oder Reb- Hünner. Die Bauren ſchicken ſie über Tags mit einem Hüter ins Gebürg auf die Wäide; gegen Abend aber/ werden ſie von gedachten ih- ren Hütern/ die gemeinlich der Bauren Kinder ſind/ mittels eines Pfeiffleins nach Haus geruf- fen. So bald ſolches geſchicht/ verſammlet ſich jede Heerde/ die zwey-drey-vier-biß fünff hundert ſtarck ſind/ zu ihrem Führer/ deme ſie folgen. Wann aber dieſe Hünner aus der Jnſul anders- wohin gebracht werden/ verlieren ſie ihre Zahm- heit/ und werden wild. Nicolas de Nicolai. 18. Odoricus, de Foro Julii ſchreibet/ daß er im Natolia zu Trapezunz einen Mann geſehen/ welcher einen Hauffen von 4000. Rebhünner/ von einem Ort Tanega genandt/ drey Tag-Reiſen von gedachter Stadt entle- gen/ biß dahin; und auch von dar wider zuruck geführet habe. Der Mann gieng zu Fuß; die R r iij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/789>, abgerufen am 24.11.2024.