Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
die Hünner aber folgten ihm im Flug. Wo
Abend-Zeit er sich nieder ließ/ daselbst versamm-
leten sie sich um ihn herum/ und ruheten/ da er
dann/ wie viel er bedurffte/ oder verkauffen wol-
te/ fienge/ und verwarthe. Des andern Tags/
wann ihr Führer seine Straß zohe/ folgten sie
ihme auch/ biß daß er wider zu Haus gelangte.

19. Jn Zeiten des Griechischen Käisers
Theodosii, war in Egypten ein Mann in Grös-
se eines Rebhuns/ und nicht grösser/ war aber
doch mit guten Verstand begabt/ und konte lieb-
lich singen. Nicephorus.

20. Jm Jahr 1551. ward ein kleines
Männlein/ so nur eines Elenbogen hoch gewe-
sen ist/ vieler Orten in einem Kefig/ oder Vo-
gelbauer/ ums Geld zuschauen/ herum geführet.
Cardanus.

21. Jn Italia, sonderlich in Lombardi,
und in der Gegend um Rom/ halten sich eine Art
Vögel/ welche von Alberto Magno in Lib. de
Secret. Secret. Solone;
in gedachter Lombardi
aber Sassaruoli: Und zu Rom, Palombelle ge-
nennet werden. Diese Vögel sind sehr geneigt
zum Stein/ dahero kompt es/ daß wann sie in Ke-
figt gesetzt sind/ sie nicht lange leben können/ ob
sie schon ihre sonst gewöhnliche Speise bekom-
men/ so wird jedoch endlich alles in ihnen und
zwar ihr Magen selbst gleichsam steinern. Wann
sie aber in der Lufft frey herum fliegen/ suchen
sie am Gestad des Meeres oder Wasser-Flüsse/

eine

Das andere Buch.
die Hünner aber folgten ihm im Flug. Wo
Abend-Zeit er ſich nieder ließ/ daſelbſt verſamm-
leten ſie ſich um ihn herum/ und ruheten/ da er
dann/ wie viel er bedurffte/ oder verkauffen wol-
te/ fienge/ und verwarthe. Des andern Tags/
wann ihr Führer ſeine Straß zohe/ folgten ſie
ihme auch/ biß daß er wider zu Haus gelangte.

19. Jn Zeiten des Griechiſchen Käiſers
Theodoſii, war in Egypten ein Mann in Gröſ-
ſe eines Rebhuns/ und nicht gröſſer/ war aber
doch mit guten Verſtand begabt/ und konte lieb-
lich ſingen. Nicephorus.

20. Jm Jahr 1551. ward ein kleines
Männlein/ ſo nur eines Elenbogen hoch gewe-
ſen iſt/ vieler Orten in einem Kefig/ oder Vo-
gelbauer/ ums Geld zuſchauen/ herum geführet.
Cardanus.

21. Jn Italia, ſonderlich in Lombardi,
und in der Gegend um Rom/ halten ſich eine Art
Vögel/ welche von Alberto Magno in Lib. de
Secret. Secret. Solone;
in gedachter Lombardi
aber Saſſaruoli: Und zu Rom, Palombelle ge-
nennet werden. Dieſe Vögel ſind ſehr geneigt
zum Stein/ dahero kompt es/ daß wann ſie in Ke-
figt geſetzt ſind/ ſie nicht lange leben können/ ob
ſie ſchon ihre ſonſt gewöhnliche Speiſe bekom-
men/ ſo wird jedoch endlich alles in ihnen und
zwar ihr Magen ſelbſt gleichſam ſteinern. Wann
ſie aber in der Lufft frey herum fliegen/ ſuchen
ſie am Geſtad des Meeres oder Waſſer-Flüſſe/

eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0790" n="630"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
die Hünner aber folgten ihm im Flug. Wo<lb/>
Abend-Zeit er &#x017F;ich nieder ließ/ da&#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;amm-<lb/>
leten &#x017F;ie &#x017F;ich um ihn herum/ und ruheten/ da er<lb/>
dann/ wie viel er bedurffte/ oder verkauffen wol-<lb/>
te/ fienge/ und verwarthe. Des andern Tags/<lb/>
wann ihr Führer &#x017F;eine Straß zohe/ folgten &#x017F;ie<lb/>
ihme auch/ biß daß er wider zu Haus gelangte.</p><lb/>
            <p>19. Jn Zeiten des Griechi&#x017F;chen Käi&#x017F;ers<lb/><hi rendition="#aq">Theodo&#x017F;ii,</hi> war in Egypten ein Mann in Grö&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e eines Rebhuns/ und nicht grö&#x017F;&#x017F;er/ war aber<lb/>
doch mit guten Ver&#x017F;tand begabt/ und konte lieb-<lb/>
lich &#x017F;ingen. <hi rendition="#aq">Nicephorus.</hi></p><lb/>
            <p>20. Jm Jahr 1551. ward ein kleines<lb/>
Männlein/ &#x017F;o nur eines Elenbogen hoch gewe-<lb/>
&#x017F;en i&#x017F;t/ vieler Orten in einem Kefig/ oder Vo-<lb/>
gelbauer/ ums Geld zu&#x017F;chauen/ herum geführet.<lb/><hi rendition="#aq">Cardanus.</hi></p><lb/>
            <p>21. Jn <hi rendition="#aq">Italia,</hi> &#x017F;onderlich in <hi rendition="#aq">Lombardi,</hi><lb/>
und in der Gegend um Rom/ halten &#x017F;ich eine Art<lb/>
Vögel/ welche von <hi rendition="#aq">Alberto Magno in Lib. de<lb/>
Secret. Secret. Solone;</hi> in gedachter <hi rendition="#aq">Lombardi</hi><lb/>
aber <hi rendition="#aq">Sa&#x017F;&#x017F;aruoli:</hi> Und zu <hi rendition="#aq">Rom, Palombelle</hi> ge-<lb/>
nennet werden. Die&#x017F;e Vögel &#x017F;ind &#x017F;ehr geneigt<lb/>
zum Stein/ dahero kompt es/ daß wann &#x017F;ie in Ke-<lb/>
figt ge&#x017F;etzt &#x017F;ind/ &#x017F;ie nicht lange leben können/ ob<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;chon ihre &#x017F;on&#x017F;t gewöhnliche Spei&#x017F;e bekom-<lb/>
men/ &#x017F;o wird jedoch endlich alles in ihnen und<lb/>
zwar ihr Magen &#x017F;elb&#x017F;t gleich&#x017F;am &#x017F;teinern. Wann<lb/>
&#x017F;ie aber in der Lufft frey herum fliegen/ &#x017F;uchen<lb/>
&#x017F;ie am Ge&#x017F;tad des Meeres oder Wa&#x017F;&#x017F;er-Flü&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[630/0790] Das andere Buch. die Hünner aber folgten ihm im Flug. Wo Abend-Zeit er ſich nieder ließ/ daſelbſt verſamm- leten ſie ſich um ihn herum/ und ruheten/ da er dann/ wie viel er bedurffte/ oder verkauffen wol- te/ fienge/ und verwarthe. Des andern Tags/ wann ihr Führer ſeine Straß zohe/ folgten ſie ihme auch/ biß daß er wider zu Haus gelangte. 19. Jn Zeiten des Griechiſchen Käiſers Theodoſii, war in Egypten ein Mann in Gröſ- ſe eines Rebhuns/ und nicht gröſſer/ war aber doch mit guten Verſtand begabt/ und konte lieb- lich ſingen. Nicephorus. 20. Jm Jahr 1551. ward ein kleines Männlein/ ſo nur eines Elenbogen hoch gewe- ſen iſt/ vieler Orten in einem Kefig/ oder Vo- gelbauer/ ums Geld zuſchauen/ herum geführet. Cardanus. 21. Jn Italia, ſonderlich in Lombardi, und in der Gegend um Rom/ halten ſich eine Art Vögel/ welche von Alberto Magno in Lib. de Secret. Secret. Solone; in gedachter Lombardi aber Saſſaruoli: Und zu Rom, Palombelle ge- nennet werden. Dieſe Vögel ſind ſehr geneigt zum Stein/ dahero kompt es/ daß wann ſie in Ke- figt geſetzt ſind/ ſie nicht lange leben können/ ob ſie ſchon ihre ſonſt gewöhnliche Speiſe bekom- men/ ſo wird jedoch endlich alles in ihnen und zwar ihr Magen ſelbſt gleichſam ſteinern. Wann ſie aber in der Lufft frey herum fliegen/ ſuchen ſie am Geſtad des Meeres oder Waſſer-Flüſſe/ eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/790
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/790>, abgerufen am 23.11.2024.