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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
in den Toback zwischen die Blätter. Jhre Ne-
ster/ die man zwar schwerlich finden kan/ sind
aus zarten Trätlein der Pflantzen Pite, um ein
Zäcklein herum vest gemacht/ zierlich gebauet/
gegen Mittag offen/ und von innen mit der zär-
tisten Baum-wolle/ weichen Federlein und dün-
ner Seide gefüttert. Jhre Eyer/ welche lang-
lecht rund/ sind ein wenig grösser/ als eine gemei-
ne Perl. Man giebt beständig vor/ daß unter
denen vielen Gattungen Raupen/ die dieser Or-
ten und in Brasilien gefunden werden/ auch
eine sey/ welche in dergleichen Vögelein sich ver-
gestalten. Idem.

45. Jn jetzt-gedachten Jnsul des-Antil-
les,
wird ein Vogel gefunden/ den etliche zu
den unterschiedlichen Gattungen der Papegoyen
rechnen/ dessen Name Canadis; und unter den
schönsten/ für den allerschönsten geachtet wird.
Federn unten am Bauch/ auf den Flügeln und
am Hals/ flincken wie die schöne Morgen-röthe.
Der Rucken/ sampt der Helfft der Flügel/ ist
Himmel-blau; der Schwantz und die grossen
Federn sind Fleisch-Farb/ mit bleich-grüner/ und
blinckender schwartzer Farbe schattiret/ daraus
ein Liecht-blinckender Gold-Glantz herfür stra-
let. Der Kopff/ verbirget gleichsam sich in
Rosen-farbigen Pflaum-Federn/ welche Wellen
weis ruckwerts gekräuselt stehen. Die Augen/
flinckern als ein Rubin/ und die Augenlieder sind
weis. Auf dem Kopff hat er einen gelb-rothen

Fe-

Das andere Buch.
in den Toback zwiſchen die Blätter. Jhre Ne-
ſter/ die man zwar ſchwerlich finden kan/ ſind
aus zarten Trätlein der Pflantzen Pite, um ein
Zäcklein herum veſt gemacht/ zierlich gebauet/
gegen Mittag offen/ und von innen mit der zär-
tiſten Baum-wolle/ weichen Federlein und dün-
ner Seide gefüttert. Jhre Eyer/ welche lang-
lecht rund/ ſind ein wenig gröſſer/ als eine gemei-
ne Perl. Man giebt beſtändig vor/ daß unter
denen vielen Gattungen Raupen/ die dieſer Or-
ten und in Braſilien gefunden werden/ auch
eine ſey/ welche in dergleichen Vögelein ſich ver-
geſtalten. Idem.

45. Jn jetzt-gedachten Jnſul des-Antil-
les,
wird ein Vogel gefunden/ den etliche zu
den unterſchiedlichen Gattungen der Papegoyen
rechnen/ deſſen Name Canadis; und unter den
ſchönſten/ für den allerſchönſten geachtet wird.
Federn unten am Bauch/ auf den Flügeln und
am Hals/ flincken wie die ſchöne Morgen-röthe.
Der Rucken/ ſampt der Helfft der Flügel/ iſt
Himmel-blau; der Schwantz und die groſſen
Federn ſind Fleiſch-Farb/ mit bleich-grüner/ und
blinckender ſchwartzer Farbe ſchattiret/ daraus
ein Liecht-blinckender Gold-Glantz herfür ſtra-
let. Der Kopff/ verbirget gleichſam ſich in
Roſen-farbigen Pflaum-Federn/ welche Wellen
weis ruckwerts gekräuſelt ſtehen. Die Augen/
flinckern als ein Rubin/ und die Augenlieder ſind
weis. Auf dem Kopff hat er einen gelb-rothen

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[642/0806] Das andere Buch. in den Toback zwiſchen die Blätter. Jhre Ne- ſter/ die man zwar ſchwerlich finden kan/ ſind aus zarten Trätlein der Pflantzen Pite, um ein Zäcklein herum veſt gemacht/ zierlich gebauet/ gegen Mittag offen/ und von innen mit der zär- tiſten Baum-wolle/ weichen Federlein und dün- ner Seide gefüttert. Jhre Eyer/ welche lang- lecht rund/ ſind ein wenig gröſſer/ als eine gemei- ne Perl. Man giebt beſtändig vor/ daß unter denen vielen Gattungen Raupen/ die dieſer Or- ten und in Braſilien gefunden werden/ auch eine ſey/ welche in dergleichen Vögelein ſich ver- geſtalten. Idem. 45. Jn jetzt-gedachten Jnſul des-Antil- les, wird ein Vogel gefunden/ den etliche zu den unterſchiedlichen Gattungen der Papegoyen rechnen/ deſſen Name Canadis; und unter den ſchönſten/ für den allerſchönſten geachtet wird. Federn unten am Bauch/ auf den Flügeln und am Hals/ flincken wie die ſchöne Morgen-röthe. Der Rucken/ ſampt der Helfft der Flügel/ iſt Himmel-blau; der Schwantz und die groſſen Federn ſind Fleiſch-Farb/ mit bleich-grüner/ und blinckender ſchwartzer Farbe ſchattiret/ daraus ein Liecht-blinckender Gold-Glantz herfür ſtra- let. Der Kopff/ verbirget gleichſam ſich in Roſen-farbigen Pflaum-Federn/ welche Wellen weis ruckwerts gekräuſelt ſtehen. Die Augen/ flinckern als ein Rubin/ und die Augenlieder ſind weis. Auf dem Kopff hat er einen gelb-rothen Fe-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/806>, abgerufen am 22.11.2024.