Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.Familie: Cyprinoidei. stische Merkmale hervorgehobenen Hauttuberkeln (tuberculated nose, calloustubercles on the head) sind gewiss nichts anderes als vergängliche Hautaus- schläge brünstiger Individuen, mit welchen wahrscheinlich verschiedene an- dere Cyprinoiden, welche wegen Mangels dieser Tuberkeln von den Faunisten für besondere indische Cyprinen-Arten gehalten und beschrieben worden sind, als die nicht brünstigen oder weiblichen Individuen jener Cyprinoiden ver- einigt werden müssen. Wenn man die nur auf einen Theil der Schnauze sich beschränkenden Hauttuberkeln, wie sie Sykes 1) bei Cyprinus Abramoides und Varicorhinus Bobree dargestellt hat, mit den Tuberkeln auf der Schnauze der brünstigen Männchen von Rhodeus amarus (s. oben pag. 118 u. Taf. I. Fig. 1) vergleicht, so wird man über die Aehnlichkeit beider Gebilde über- rascht sein. Dass auch die von Hamilton 2) für weite Poren gehaltenen Ge- bilde auf der Schnauze des Cyprinus Boga, ferner die von Valenciennes 3) als Warzenhöcker mit einer mittleren Vertiefung beschriebenen Schnauzen-Ge- bilde des Labeo niloticus, sowie die von M'Clelland 4) an Cyprinus pangusia und die von Heckel 5) an Labeo Forskalii abgebildeten Schnauzenhöcker hie- her gehören, scheint mir bei der Betrachtung der Abbildungen dieser Fische sehr wahrscheinlich. 2. Art. Ch. Genei Bonap. Syn. u. Citate. Bonaparte: Iconografia della Fauna italica a. a. O. Fol. 126*. Tav. 114. Fig. 2 und Tav. 116. Filippi: Cenni sui pesci d'aqua dolce. Milano, 1844. pag. 11. Chondrostoma jaculum. Heckel Nr. 11 f: pag. 377. Taf. VII. Fig. 7--11. Chondrostoma Genei. Heckel und Kner Nr. 13: pag. 220. Fig. 126 u. 127 (zum Theil). Artcharakter: Schnauze wenig hervorragend und sehr stumpf D. 3/8, P. 1/14--15, V. 2/8, A. 3/8--9, C. 19, Squ. 8--9/52--56/5--6. 1) A. a. O. pag. 353. Pl. 61. Fig. 2 u. pag. 355. Pl. 61. Fig. 3. 2) A. a. O. pag. 286. Pl. 28. Fig. 80. 3) S. dessen: Hist. d. poissons. T. XVI. pag. 340. Pl. 485. 4) S. dessen: Indian Cyprinidae, in den Asiatic Researches. Vol. 19. P. II. 1839. pag. 361. Pl. 42. Fig. 1. 5) Vergl. dessen: Fische Syriens a. a. O. Taf. XX. Fig. 2.
Familie: Cyprinoidei. stische Merkmale hervorgehobenen Hauttuberkeln (tuberculated nose, calloustubercles on the head) sind gewiss nichts anderes als vergängliche Hautaus- schläge brünstiger Individuen, mit welchen wahrscheinlich verschiedene an- dere Cyprinoiden, welche wegen Mangels dieser Tuberkeln von den Faunisten für besondere indische Cyprinen-Arten gehalten und beschrieben worden sind, als die nicht brünstigen oder weiblichen Individuen jener Cyprinoiden ver- einigt werden müssen. Wenn man die nur auf einen Theil der Schnauze sich beschränkenden Hauttuberkeln, wie sie Sykes 1) bei Cyprinus Abramoides und Varicorhinus Bobree dargestellt hat, mit den Tuberkeln auf der Schnauze der brünstigen Männchen von Rhodeus amarus (s. oben pag. 118 u. Taf. I. Fig. 1) vergleicht, so wird man über die Aehnlichkeit beider Gebilde über- rascht sein. Dass auch die von Hamilton 2) für weite Poren gehaltenen Ge- bilde auf der Schnauze des Cyprinus Boga, ferner die von Valenciennes 3) als Warzenhöcker mit einer mittleren Vertiefung beschriebenen Schnauzen-Ge- bilde des Labeo niloticus, sowie die von M’Clelland 4) an Cyprinus pangusia und die von Heckel 5) an Labeo Forskalii abgebildeten Schnauzenhöcker hie- her gehören, scheint mir bei der Betrachtung der Abbildungen dieser Fische sehr wahrscheinlich. 2. Art. Ch. Genei Bonap. Syn. u. Citate. Bonaparte: Iconografia della Fauna italica a. a. O. Fol. 126*. Tav. 114. Fig. 2 und Tav. 116. Filippi: Cenni sui pesci d’aqua dolce. Milano, 1844. pag. 11. Chondrostoma jaculum. Heckel Nr. 11 f: pag. 377. Taf. VII. Fig. 7—11. Chondrostoma Genei. Heckel und Kner Nr. 13: pag. 220. Fig. 126 u. 127 (zum Theil). Artcharakter: Schnauze wenig hervorragend und sehr stumpf D. 3/8, P. 1/14—15, V. 2/8, A. 3/8—9, C. 19, Squ. 8—9/52—56/5—6. 1) A. a. O. pag. 353. Pl. 61. Fig. 2 u. pag. 355. Pl. 61. Fig. 3. 2) A. a. O. pag. 286. Pl. 28. Fig. 80. 3) S. dessen: Hist. d. poissons. T. XVI. pag. 340. Pl. 485. 4) S. dessen: Indian Cyprinidae, in den Asiatic Researches. Vol. 19. P. II. 1839. pag. 361. Pl. 42. Fig. 1. 5) Vergl. dessen: Fische Syriens a. a. O. Taf. XX. Fig. 2.
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Familie: Cyprinoidei.
stische Merkmale hervorgehobenen Hauttuberkeln (tuberculated nose, callous
tubercles on the head) sind gewiss nichts anderes als vergängliche Hautaus-
schläge brünstiger Individuen, mit welchen wahrscheinlich verschiedene an-
dere Cyprinoiden, welche wegen Mangels dieser Tuberkeln von den Faunisten
für besondere indische Cyprinen-Arten gehalten und beschrieben worden sind,
als die nicht brünstigen oder weiblichen Individuen jener Cyprinoiden ver-
einigt werden müssen. Wenn man die nur auf einen Theil der Schnauze
sich beschränkenden Hauttuberkeln, wie sie Sykes 1) bei Cyprinus Abramoides
und Varicorhinus Bobree dargestellt hat, mit den Tuberkeln auf der Schnauze
der brünstigen Männchen von Rhodeus amarus (s. oben pag. 118 u. Taf. I.
Fig. 1) vergleicht, so wird man über die Aehnlichkeit beider Gebilde über-
rascht sein. Dass auch die von Hamilton 2) für weite Poren gehaltenen Ge-
bilde auf der Schnauze des Cyprinus Boga, ferner die von Valenciennes 3) als
Warzenhöcker mit einer mittleren Vertiefung beschriebenen Schnauzen-Ge-
bilde des Labeo niloticus, sowie die von M’Clelland 4) an Cyprinus pangusia
und die von Heckel 5) an Labeo Forskalii abgebildeten Schnauzenhöcker hie-
her gehören, scheint mir bei der Betrachtung der Abbildungen dieser Fische
sehr wahrscheinlich.
2. Art. Ch. Genei Bonap.
Syn. u. Citate.
Bonaparte: Iconografia della Fauna italica a. a. O. Fol. 126*. Tav. 114. Fig. 2 und Tav. 116.
Fig. 1. Leuciscus Genei, ferner: Catalogo metodico dei pesci europei a. a. O. pag. 28. n. 78.
Chondrostoma Genei.
Filippi: Cenni sui pesci d’aqua dolce. Milano, 1844. pag. 11. Chondrostoma jaculum.
Heckel Nr. 11 f: pag. 377. Taf. VII. Fig. 7—11. Chondrostoma Genei.
Heckel und Kner Nr. 13: pag. 220. Fig. 126 u. 127 (zum Theil).
Artcharakter: Schnauze wenig hervorragend und sehr stumpf
abgerundet, Mundspalte einen flachen Bogen bildend; auf
jeder Seite 5 Schlundzähne, sehr selten auf der einen
Seite 6 und auf der anderen 5 Zähne; der am Vorderende
sehr breite Flügel der Schlundknochen ohne Ausschnitt und
ohne Unterbrechung in den vorderen Fortsatz übergehend;
Körper sehr gestreckt.
D. 3/8, P. 1/14—15, V. 2/8, A. 3/8—9, C. 19, Squ. 8—9/52—56/5—6.
1) A. a. O. pag. 353. Pl. 61. Fig. 2 u. pag. 355. Pl. 61. Fig. 3.
2) A. a. O. pag. 286. Pl. 28. Fig. 80.
3) S. dessen: Hist. d. poissons. T. XVI. pag. 340. Pl. 485.
4) S. dessen: Indian Cyprinidae, in den Asiatic Researches. Vol. 19. P. II. 1839.
pag. 361. Pl. 42. Fig. 1.
5) Vergl. dessen: Fische Syriens a. a. O. Taf. XX. Fig. 2.
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