Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.Literatur. ausdehnenden System von Landseen stimmt in Bezug auf seine Wasserbewohnermit dem Elbe-Gebiet fast gänzlich überein, wie dies aus den verschiedenen älteren und neueren faunistischen Mittheilungen hervorgeht. Eine der älte- sten Bearbeitungen der Fische des oberen Oder-Gebiets rührt von Schwenck- feld84) her, welcher in dem fünften Buche seines Theriotropheum zur schle- sischen Fischkunde einen für die damalige Zeit sehr schätzbaren Beitrag lieferte. Hierauf wurde von Börner85) eine sorgfältige und mit nützlichen Bemerkungen ausgestattete Zusammenstellung der schlesischen Fische ver- fasst, welcher sich ein einfaches Namensverzeichniss derselben Fische von Weigel86) anschloss. Ein späteres Verzeichniss der schlesischen Fische wurde von Kaluza87) mit kurzen Beschreibungen ausgestattet, welchem Gloger88) eine mit genauer Kritik angefertigte Uebersicht der Fische Schlesiens folgen liess. Für die Fische, welche die den Quellen der Oder nahe gelegenen Sei- tengewässer bewohnen, hat Heinrich89) in seiner Beschreibung der mährischen und schlesischen Fische sehr brauchbare Anhaltspuncte geliefert, während die Fischfauna des mittleren Theiles des Oder-Gebietes aus den bereits (un- ter Nr. 77 und Nr. 78) citirten Schriften von Birkholz und Schulz entnom- men werden kann. Diejenigen Fische, welche in den der Ausmündung der Oder zufliessenden Gewässern sowie in den verschiedenen Wasser-Gebieten der pommerschen Seen angetroffen werden, sind von Creplin90) näher in Betracht gezogen, theilweise aber auch von Siemssen und Boll (vergl. Nr. 79 und 80) namhaft gemacht worden. Das gegen Osten sich ausbreitende und zugleich Mitteleuropa dort ab- 84) C. Schwenckfeld: Theriotropheum Silesiae. Lignicii, 1603. pag. 377. Pisces Silesiae. 85) J. C. H. Börner: Zoologiae Silesiacae Prodromus. Pisces. Vergl. der patrio- tischen Gesellschaft in Schlesien neue ökonomische Nachrichten auf das Jahr 1781. Bd. II. Breslau. pag. 187. 86) J. A. V. Weigel: Faunae Silesiacae Prodromus. Berlin, 1806. pag. 41. 87) A. Kaluza: Systematische Beschreibung der schlesischen Amphibien und Fische. Breslau, 1815. 88) C. L. Gloger: Schlesiens Wirbelthier-Fauna. pag. 70. 89) A. Heinrich: Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel. Brünn, 1856. 90) Vergl. Barthold's Geschichte von Rügen und Pommern. Hamburg. Thl. I.
1839. pag. 81. Literatur. ausdehnenden System von Landseen stimmt in Bezug auf seine Wasserbewohnermit dem Elbe-Gebiet fast gänzlich überein, wie dies aus den verschiedenen älteren und neueren faunistischen Mittheilungen hervorgeht. Eine der älte- sten Bearbeitungen der Fische des oberen Oder-Gebiets rührt von Schwenck- feld84) her, welcher in dem fünften Buche seines Theriotropheum zur schle- sischen Fischkunde einen für die damalige Zeit sehr schätzbaren Beitrag lieferte. Hierauf wurde von Börner85) eine sorgfältige und mit nützlichen Bemerkungen ausgestattete Zusammenstellung der schlesischen Fische ver- fasst, welcher sich ein einfaches Namensverzeichniss derselben Fische von Weigel86) anschloss. Ein späteres Verzeichniss der schlesischen Fische wurde von Kaluza87) mit kurzen Beschreibungen ausgestattet, welchem Gloger88) eine mit genauer Kritik angefertigte Uebersicht der Fische Schlesiens folgen liess. Für die Fische, welche die den Quellen der Oder nahe gelegenen Sei- tengewässer bewohnen, hat Heinrich89) in seiner Beschreibung der mährischen und schlesischen Fische sehr brauchbare Anhaltspuncte geliefert, während die Fischfauna des mittleren Theiles des Oder-Gebietes aus den bereits (un- ter Nr. 77 und Nr. 78) citirten Schriften von Birkholz und Schulz entnom- men werden kann. Diejenigen Fische, welche in den der Ausmündung der Oder zufliessenden Gewässern sowie in den verschiedenen Wasser-Gebieten der pommerschen Seen angetroffen werden, sind von Creplin90) näher in Betracht gezogen, theilweise aber auch von Siemssen und Boll (vergl. Nr. 79 und 80) namhaft gemacht worden. Das gegen Osten sich ausbreitende und zugleich Mitteleuropa dort ab- 84) C. Schwenckfeld: Theriotropheum Silesiae. Lignicii, 1603. pag. 377. Pisces Silesiae. 85) J. C. H. Börner: Zoologiae Silesiacae Prodromus. Pisces. Vergl. der patrio- tischen Gesellschaft in Schlesien neue ökonomische Nachrichten auf das Jahr 1781. Bd. II. Breslau. pag. 187. 86) J. A. V. Weigel: Faunae Silesiacae Prodromus. Berlin, 1806. pag. 41. 87) A. Kaluza: Systematische Beschreibung der schlesischen Amphibien und Fische. Breslau, 1815. 88) C. L. Gloger: Schlesiens Wirbelthier-Fauna. pag. 70. 89) A. Heinrich: Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel. Brünn, 1856. 90) Vergl. Barthold’s Geschichte von Rügen und Pommern. Hamburg. Thl. I.
1839. pag. 81. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="40"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Literatur</hi>.</fw><lb/> ausdehnenden System von Landseen stimmt in Bezug auf seine Wasserbewohner<lb/> mit dem Elbe-Gebiet fast gänzlich überein, wie dies aus den verschiedenen<lb/> älteren und neueren faunistischen Mittheilungen hervorgeht. Eine der älte-<lb/> sten Bearbeitungen der Fische des oberen Oder-Gebiets rührt von <hi rendition="#k">Schwenck-<lb/> feld</hi><note place="foot" n="84)">C. <hi rendition="#k">Schwenckfeld:</hi> Theriotropheum Silesiae. Lignicii, 1603. pag. 377. Pisces<lb/> Silesiae.</note> her, welcher in dem fünften Buche seines Theriotropheum zur schle-<lb/> sischen Fischkunde einen für die damalige Zeit sehr schätzbaren Beitrag<lb/> lieferte. Hierauf wurde von <hi rendition="#k">Börner</hi><note place="foot" n="85)">J. C. H. <hi rendition="#k">Börner:</hi> Zoologiae Silesiacae Prodromus. Pisces. Vergl. der patrio-<lb/> tischen Gesellschaft in Schlesien neue ökonomische Nachrichten auf das Jahr 1781. Bd. II.<lb/> Breslau. pag. 187.</note> eine sorgfältige und mit nützlichen<lb/> Bemerkungen ausgestattete Zusammenstellung der schlesischen Fische ver-<lb/> fasst, welcher sich ein einfaches Namensverzeichniss derselben Fische von<lb/><hi rendition="#k">Weigel</hi><note place="foot" n="86)">J. A. V. <hi rendition="#k">Weigel:</hi> Faunae Silesiacae Prodromus. Berlin, 1806. pag. 41.</note> anschloss. Ein späteres Verzeichniss der schlesischen Fische wurde<lb/> von <hi rendition="#k">Kaluza</hi><note place="foot" n="87)">A. <hi rendition="#k">Kaluza:</hi> Systematische Beschreibung der schlesischen Amphibien und<lb/> Fische. Breslau, 1815.</note> mit kurzen Beschreibungen ausgestattet, welchem <hi rendition="#k">Gloger</hi><note place="foot" n="88)">C. L. <hi rendition="#k">Gloger:</hi> Schlesiens Wirbelthier-Fauna. pag. 70.</note><lb/> eine mit genauer Kritik angefertigte Uebersicht der Fische Schlesiens folgen<lb/> liess. Für die Fische, welche die den Quellen der Oder nahe gelegenen Sei-<lb/> tengewässer bewohnen, hat <hi rendition="#k">Heinrich</hi><note place="foot" n="89)">A. <hi rendition="#k">Heinrich:</hi> Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel.<lb/> Brünn, 1856.</note> in seiner Beschreibung der mährischen<lb/> und schlesischen Fische sehr brauchbare Anhaltspuncte geliefert, während<lb/> die Fischfauna des mittleren Theiles des Oder-Gebietes aus den bereits (un-<lb/> ter Nr. 77 und Nr. 78) citirten Schriften von <hi rendition="#k">Birkholz</hi> und <hi rendition="#k">Schulz</hi> entnom-<lb/> men werden kann. Diejenigen Fische, welche in den der Ausmündung der<lb/> Oder zufliessenden Gewässern sowie in den verschiedenen Wasser-Gebieten<lb/> der pommerschen Seen angetroffen werden, sind von <hi rendition="#k">Creplin</hi><note place="foot" n="90)">Vergl. <hi rendition="#k">Barthold</hi>’s Geschichte von Rügen und Pommern. Hamburg. Thl. I.<lb/> 1839. pag. 81.</note> näher in<lb/> Betracht gezogen, theilweise aber auch von <hi rendition="#k">Siemssen</hi> und <hi rendition="#k">Boll</hi> (vergl. Nr. 79<lb/> und 80) namhaft gemacht worden.</p><lb/> <p>Das gegen Osten sich ausbreitende und zugleich Mitteleuropa dort ab-<lb/> grenzende Weichsel- und Pregel-Gebiet, welche beide ihre Gewässer in das<lb/> unter dem Namen »frisches Haff« bekannte Binnenwasser ergiessen, haben<lb/> eine untereinander zusammenhängende Gruppe grösserer und kleiner Seen<lb/> zwischen sich, deren Ausflüsse sich theils mit dem Pregel, theils mit der<lb/> Weichsel vereinigen. Beide auf diese Weise mehrfach unter sich verbundene<lb/> Wassergebiete enthalten eine fast ganz gleiche Fischfauna, über welche wir<lb/> mehrere ausführliche und gediegene Arbeiten besitzen. Die Fische der oberen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0053]
Literatur.
ausdehnenden System von Landseen stimmt in Bezug auf seine Wasserbewohner
mit dem Elbe-Gebiet fast gänzlich überein, wie dies aus den verschiedenen
älteren und neueren faunistischen Mittheilungen hervorgeht. Eine der älte-
sten Bearbeitungen der Fische des oberen Oder-Gebiets rührt von Schwenck-
feld 84) her, welcher in dem fünften Buche seines Theriotropheum zur schle-
sischen Fischkunde einen für die damalige Zeit sehr schätzbaren Beitrag
lieferte. Hierauf wurde von Börner 85) eine sorgfältige und mit nützlichen
Bemerkungen ausgestattete Zusammenstellung der schlesischen Fische ver-
fasst, welcher sich ein einfaches Namensverzeichniss derselben Fische von
Weigel 86) anschloss. Ein späteres Verzeichniss der schlesischen Fische wurde
von Kaluza 87) mit kurzen Beschreibungen ausgestattet, welchem Gloger 88)
eine mit genauer Kritik angefertigte Uebersicht der Fische Schlesiens folgen
liess. Für die Fische, welche die den Quellen der Oder nahe gelegenen Sei-
tengewässer bewohnen, hat Heinrich 89) in seiner Beschreibung der mährischen
und schlesischen Fische sehr brauchbare Anhaltspuncte geliefert, während
die Fischfauna des mittleren Theiles des Oder-Gebietes aus den bereits (un-
ter Nr. 77 und Nr. 78) citirten Schriften von Birkholz und Schulz entnom-
men werden kann. Diejenigen Fische, welche in den der Ausmündung der
Oder zufliessenden Gewässern sowie in den verschiedenen Wasser-Gebieten
der pommerschen Seen angetroffen werden, sind von Creplin 90) näher in
Betracht gezogen, theilweise aber auch von Siemssen und Boll (vergl. Nr. 79
und 80) namhaft gemacht worden.
Das gegen Osten sich ausbreitende und zugleich Mitteleuropa dort ab-
grenzende Weichsel- und Pregel-Gebiet, welche beide ihre Gewässer in das
unter dem Namen »frisches Haff« bekannte Binnenwasser ergiessen, haben
eine untereinander zusammenhängende Gruppe grösserer und kleiner Seen
zwischen sich, deren Ausflüsse sich theils mit dem Pregel, theils mit der
Weichsel vereinigen. Beide auf diese Weise mehrfach unter sich verbundene
Wassergebiete enthalten eine fast ganz gleiche Fischfauna, über welche wir
mehrere ausführliche und gediegene Arbeiten besitzen. Die Fische der oberen
84) C. Schwenckfeld: Theriotropheum Silesiae. Lignicii, 1603. pag. 377. Pisces
Silesiae.
85) J. C. H. Börner: Zoologiae Silesiacae Prodromus. Pisces. Vergl. der patrio-
tischen Gesellschaft in Schlesien neue ökonomische Nachrichten auf das Jahr 1781. Bd. II.
Breslau. pag. 187.
86) J. A. V. Weigel: Faunae Silesiacae Prodromus. Berlin, 1806. pag. 41.
87) A. Kaluza: Systematische Beschreibung der schlesischen Amphibien und
Fische. Breslau, 1815.
88) C. L. Gloger: Schlesiens Wirbelthier-Fauna. pag. 70.
89) A. Heinrich: Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel.
Brünn, 1856.
90) Vergl. Barthold’s Geschichte von Rügen und Pommern. Hamburg. Thl. I.
1839. pag. 81.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |