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Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.

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Familie: Scomberoidei.
Aussehen dieses ihm überbrachten Nestes, dass dasselbe eher zur Aufbe-
wahrung des Laichs als zur Wohnung des Fisches selbst dienen möge. Von
einem deutschen Anonymus 1) wurden bei Würzburg im Juni 1832 Stichlinge
bei dem Bewachen ihrer aus Wurzelfasern gebauten und im sandigen Grunde
eines Teiches versteckten Nester beobachtet. Die von demselben ausgegra-
benen Nester enthielten 60 bis 80 Eier, aus denen schon am anderen Tage
die kleinen Stichlinge auskrochen. Das schon im Jahre 1829 von David
Milne
2) aufgefundene, durch den fünfzehnstacheligen Seestichling (Gasterosteus
Spinachia Lin.)
angefertigte Nest, sowie die furchtlose Aufmerksamkeit, mit
welcher dieser Fisch sein Nest und die darin sich entwickelnde Brut be-
wacht, sind schon vor den von Coste an dem dreistacheligen Stichlinge
angestellten Beobachtungen in England bekannt gewesen, wie aus den
verschiedenen Mittheilungen von Duncan, Turnbull, Maclaren und Johnston
und aus der von Hamilton gelieferten Abbildung dieses Nestes hervorgeht 3).
Auch von R. Q. Couch 4) wurde das Nest des Gasterosteus Spinachia beschrie-
ben, welches aus festgewachsenen Fucoideen besteht, deren Aeste durch
einen umgewickelten glasartigen elastischen Faden zu einem Büschel zusam-
mengehalten werden und in ihrer Mitte die abgelegten Eier umschliessen.
Couch beobachtete drei Wochen lang ein solches Nest und immer sah er das-
selbe von einem und demselben Seestichling bewacht. Das aufmerksame
Fischchen besserte jede an dem Neste durch Zufall entstandene und mit Ab-
sicht des Beobachters hervorgebrachte Unordnung mit seiner Schnauze wie-
der aus, ja, das sorgsame Thierchen, durch die eintretende Ebbe verscheucht,
kehrte jedesmal mit der Fluth zu seinem Neste zurück, um dasselbe zu un-
tersuchen, auszubessern und von neuem zu bewachen. Durch Hancock 5) er-
fahren wir, dass Crookenden schon im Jahre 1834 den Nestbau des drei-
stacheligen Stichlings beobachtet habe.

Von Coste (a. a. O.) sind jedenfalls diese Beobachtungen sehr erweitert

1) S. in der Isis 1834. pag. 227: Ein kleiner Beytrag zur Naturgeschichte des Stich-
lings, v. L.
2) Vergl. the Edinburgh new philosophical Journal. Octbr. 1828. -- March, 1829.
pag. 398.
3) S. in den Annals of natural history. Vol. V. London, 1840. pag. 148. On the nests
of the fifteen-pined Stickleback. Dieser Aufsatz, welcher von Hardy (On the Nidification of
Fishes) in: the Zoologist, Vol. III. 1845. pag. 885 noch einmal mitgetheilt wird, ist aus den
Transactions of the Berwickshire Naturalist's Club abgedruckt und befindet sich in Fro-
riep
's neuen Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, Band XIV, 1840. pag. 119
übersetzt. Vergl. ferner: the Naturalist's Library by Jardine. Vol. 36. (1843) Ichthyology.
British Fishes by Hamilton. Part. I. pag. 71. Plate 6.
4) S. the Zoologist, a popular Miscellany of natural history conducted by Newman.
Vol. II. London, 1844. pag. 795. Notes on the Nidification of Fishes by R. Q. Couch.
5) Vergl. dessen Observations on the Nidification of Gasterosteus aculeatus and Ga-
sterosteus Spinnachia,
in: the Annals of natural history, Vol. X, 1852. pag. 241 oder in: the
Zoologist, Vol. XII. 1854. pag. 4409.

Familie: Scomberoidei.
Aussehen dieses ihm überbrachten Nestes, dass dasselbe eher zur Aufbe-
wahrung des Laichs als zur Wohnung des Fisches selbst dienen möge. Von
einem deutschen Anonymus 1) wurden bei Würzburg im Juni 1832 Stichlinge
bei dem Bewachen ihrer aus Wurzelfasern gebauten und im sandigen Grunde
eines Teiches versteckten Nester beobachtet. Die von demselben ausgegra-
benen Nester enthielten 60 bis 80 Eier, aus denen schon am anderen Tage
die kleinen Stichlinge auskrochen. Das schon im Jahre 1829 von David
Milne
2) aufgefundene, durch den fünfzehnstacheligen Seestichling (Gasterosteus
Spinachia Lin.)
angefertigte Nest, sowie die furchtlose Aufmerksamkeit, mit
welcher dieser Fisch sein Nest und die darin sich entwickelnde Brut be-
wacht, sind schon vor den von Coste an dem dreistacheligen Stichlinge
angestellten Beobachtungen in England bekannt gewesen, wie aus den
verschiedenen Mittheilungen von Duncan, Turnbull, Maclaren und Johnston
und aus der von Hamilton gelieferten Abbildung dieses Nestes hervorgeht 3).
Auch von R. Q. Couch 4) wurde das Nest des Gasterosteus Spinachia beschrie-
ben, welches aus festgewachsenen Fucoideen besteht, deren Aeste durch
einen umgewickelten glasartigen elastischen Faden zu einem Büschel zusam-
mengehalten werden und in ihrer Mitte die abgelegten Eier umschliessen.
Couch beobachtete drei Wochen lang ein solches Nest und immer sah er das-
selbe von einem und demselben Seestichling bewacht. Das aufmerksame
Fischchen besserte jede an dem Neste durch Zufall entstandene und mit Ab-
sicht des Beobachters hervorgebrachte Unordnung mit seiner Schnauze wie-
der aus, ja, das sorgsame Thierchen, durch die eintretende Ebbe verscheucht,
kehrte jedesmal mit der Fluth zu seinem Neste zurück, um dasselbe zu un-
tersuchen, auszubessern und von neuem zu bewachen. Durch Hancock 5) er-
fahren wir, dass Crookenden schon im Jahre 1834 den Nestbau des drei-
stacheligen Stichlings beobachtet habe.

Von Coste (a. a. O.) sind jedenfalls diese Beobachtungen sehr erweitert

1) S. in der Isis 1834. pag. 227: Ein kleiner Beytrag zur Naturgeschichte des Stich-
lings, v. L.
2) Vergl. the Edinburgh new philosophical Journal. Octbr. 1828. — March, 1829.
pag. 398.
3) S. in den Annals of natural history. Vol. V. London, 1840. pag. 148. On the nests
of the fifteen-pined Stickleback. Dieser Aufsatz, welcher von Hardy (On the Nidification of
Fishes) in: the Zoologist, Vol. III. 1845. pag. 885 noch einmal mitgetheilt wird, ist aus den
Transactions of the Berwickshire Naturalist’s Club abgedruckt und befindet sich in Fro-
riep
’s neuen Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, Band XIV, 1840. pag. 119
übersetzt. Vergl. ferner: the Naturalist’s Library by Jardine. Vol. 36. (1843) Ichthyology.
British Fishes by Hamilton. Part. I. pag. 71. Plate 6.
4) S. the Zoologist, a popular Miscellany of natural history conducted by Newman.
Vol. II. London, 1844. pag. 795. Notes on the Nidification of Fishes by R. Q. Couch.
5) Vergl. dessen Observations on the Nidification of Gasterosteus aculeatus and Ga-
sterosteus Spinnachia,
in: the Annals of natural history, Vol. X, 1852. pag. 241 oder in: the
Zoologist, Vol. XII. 1854. pag. 4409.
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[70/0083] Familie: Scomberoidei. Aussehen dieses ihm überbrachten Nestes, dass dasselbe eher zur Aufbe- wahrung des Laichs als zur Wohnung des Fisches selbst dienen möge. Von einem deutschen Anonymus 1) wurden bei Würzburg im Juni 1832 Stichlinge bei dem Bewachen ihrer aus Wurzelfasern gebauten und im sandigen Grunde eines Teiches versteckten Nester beobachtet. Die von demselben ausgegra- benen Nester enthielten 60 bis 80 Eier, aus denen schon am anderen Tage die kleinen Stichlinge auskrochen. Das schon im Jahre 1829 von David Milne 2) aufgefundene, durch den fünfzehnstacheligen Seestichling (Gasterosteus Spinachia Lin.) angefertigte Nest, sowie die furchtlose Aufmerksamkeit, mit welcher dieser Fisch sein Nest und die darin sich entwickelnde Brut be- wacht, sind schon vor den von Coste an dem dreistacheligen Stichlinge angestellten Beobachtungen in England bekannt gewesen, wie aus den verschiedenen Mittheilungen von Duncan, Turnbull, Maclaren und Johnston und aus der von Hamilton gelieferten Abbildung dieses Nestes hervorgeht 3). Auch von R. Q. Couch 4) wurde das Nest des Gasterosteus Spinachia beschrie- ben, welches aus festgewachsenen Fucoideen besteht, deren Aeste durch einen umgewickelten glasartigen elastischen Faden zu einem Büschel zusam- mengehalten werden und in ihrer Mitte die abgelegten Eier umschliessen. Couch beobachtete drei Wochen lang ein solches Nest und immer sah er das- selbe von einem und demselben Seestichling bewacht. Das aufmerksame Fischchen besserte jede an dem Neste durch Zufall entstandene und mit Ab- sicht des Beobachters hervorgebrachte Unordnung mit seiner Schnauze wie- der aus, ja, das sorgsame Thierchen, durch die eintretende Ebbe verscheucht, kehrte jedesmal mit der Fluth zu seinem Neste zurück, um dasselbe zu un- tersuchen, auszubessern und von neuem zu bewachen. Durch Hancock 5) er- fahren wir, dass Crookenden schon im Jahre 1834 den Nestbau des drei- stacheligen Stichlings beobachtet habe. Von Coste (a. a. O.) sind jedenfalls diese Beobachtungen sehr erweitert 1) S. in der Isis 1834. pag. 227: Ein kleiner Beytrag zur Naturgeschichte des Stich- lings, v. L. 2) Vergl. the Edinburgh new philosophical Journal. Octbr. 1828. — March, 1829. pag. 398. 3) S. in den Annals of natural history. Vol. V. London, 1840. pag. 148. On the nests of the fifteen-pined Stickleback. Dieser Aufsatz, welcher von Hardy (On the Nidification of Fishes) in: the Zoologist, Vol. III. 1845. pag. 885 noch einmal mitgetheilt wird, ist aus den Transactions of the Berwickshire Naturalist’s Club abgedruckt und befindet sich in Fro- riep’s neuen Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, Band XIV, 1840. pag. 119 übersetzt. Vergl. ferner: the Naturalist’s Library by Jardine. Vol. 36. (1843) Ichthyology. British Fishes by Hamilton. Part. I. pag. 71. Plate 6. 4) S. the Zoologist, a popular Miscellany of natural history conducted by Newman. Vol. II. London, 1844. pag. 795. Notes on the Nidification of Fishes by R. Q. Couch. 5) Vergl. dessen Observations on the Nidification of Gasterosteus aculeatus and Ga- sterosteus Spinnachia, in: the Annals of natural history, Vol. X, 1852. pag. 241 oder in: the Zoologist, Vol. XII. 1854. pag. 4409.

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Zitationshilfe: Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/83>, abgerufen am 21.11.2024.