Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.Zeugnisse V. ICh Unterschriebene bekenne/ daß/ als mei- tzen
Zeugniſſe V. ICh Unterſchriebene bekenne/ daß/ als mei- tzen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0293" n="166"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Zeugniſſe</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#aq">V.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">I</hi>Ch Unterſchriebene bekenne/ daß/ als mei-</hi><lb/> ne Tochter/ die Frau <hi rendition="#aq">N.</hi> ſchwanger geweſen/ ich<lb/> Frau Juſtinen erbeten/ ihr in ihren Geburts-Noͤ-<lb/> then beyzuwohnen. Und weil allemahl hier in unſerm<lb/> Fuͤrſtenthum von meiſt ſchwangern Frauen ſie genoͤthi-<lb/> get worden/ Ihnen zu helffen/ und eine vor der andern<lb/> ſie ſuchet/ daß alſo ſehr gedrange um ſie iſt; Als habe<lb/> ſolche gar zeitig beſtellet/ darauf ſie auch ein eilf Wo-<lb/> chen vor der Niederkunfft beruffen/ dieweil meiner Toch-<lb/> ter nicht wol geweſen/ und wir eine unvollkommene<lb/> Geburt beſorgeten/ ihres Rathes zu pflegen/ daß ſie<lb/> nicht ums Kind kommen moͤchte/ hat ſie es befunden/<lb/> daß das Kind nicht recht gelagert geweſen/ mich zwar<lb/> nicht bekuͤmmern wollen/ aber meinen Kindern geſaget/<lb/> daß ſie eine beſorgliche Geburt befuͤrchtete/ dieweil das<lb/> Kind eher mit den Fuͤßlein als dem Kopffe kommen doͤrff-<lb/> te. Welches ſich auch hernach erwieſen. Denn als<lb/> ſie in eilff Wochen darauf wieder zu ihr gefordert ward/<lb/> fand ſie die Kreiſſerin in hefftigen Geburts-Schmer-<lb/> tzen/ und gar gefaͤhrlich/ welches ſie mir offenbahrete/<lb/> und ſorgete/ daß das Kind nicht recht gelagert/ ſchwer-<lb/> lich mit dem Leben davon kommen wuͤrde/ denn unter<lb/> hunderten kaum eines mit dem Leben davon gerettet<lb/> werden könte/ ſonderlich bey Erſtlingen/ in ſolchem Zu-<lb/> ſtande. Das Kind laͤge die qver im Leibe wie zuvor/<lb/> als ſie zu ihr beruffen. Unterdeſſen nahmen die Schmer-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tzen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0293]
Zeugniſſe
V.
ICh Unterſchriebene bekenne/ daß/ als mei-
ne Tochter/ die Frau N. ſchwanger geweſen/ ich
Frau Juſtinen erbeten/ ihr in ihren Geburts-Noͤ-
then beyzuwohnen. Und weil allemahl hier in unſerm
Fuͤrſtenthum von meiſt ſchwangern Frauen ſie genoͤthi-
get worden/ Ihnen zu helffen/ und eine vor der andern
ſie ſuchet/ daß alſo ſehr gedrange um ſie iſt; Als habe
ſolche gar zeitig beſtellet/ darauf ſie auch ein eilf Wo-
chen vor der Niederkunfft beruffen/ dieweil meiner Toch-
ter nicht wol geweſen/ und wir eine unvollkommene
Geburt beſorgeten/ ihres Rathes zu pflegen/ daß ſie
nicht ums Kind kommen moͤchte/ hat ſie es befunden/
daß das Kind nicht recht gelagert geweſen/ mich zwar
nicht bekuͤmmern wollen/ aber meinen Kindern geſaget/
daß ſie eine beſorgliche Geburt befuͤrchtete/ dieweil das
Kind eher mit den Fuͤßlein als dem Kopffe kommen doͤrff-
te. Welches ſich auch hernach erwieſen. Denn als
ſie in eilff Wochen darauf wieder zu ihr gefordert ward/
fand ſie die Kreiſſerin in hefftigen Geburts-Schmer-
tzen/ und gar gefaͤhrlich/ welches ſie mir offenbahrete/
und ſorgete/ daß das Kind nicht recht gelagert/ ſchwer-
lich mit dem Leben davon kommen wuͤrde/ denn unter
hunderten kaum eines mit dem Leben davon gerettet
werden könte/ ſonderlich bey Erſtlingen/ in ſolchem Zu-
ſtande. Das Kind laͤge die qver im Leibe wie zuvor/
als ſie zu ihr beruffen. Unterdeſſen nahmen die Schmer-
tzen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |