ganze Rohr durchlaufen lassen und somit dasjenige Stück des Rohrs von etwa 1 m Länge ausfindig machen, welches sich am meisten cylindrisch oder gleichförmig conisch erwies. Diese Stücke wurden aus den Röhren ausgeschnitten und die Enden durch eine kleine, von Halske zu diesem Zwecke construirte Vorrichtung so abgeschliffen, dass die Röhren genau 1 Meter lang waren. Die so vorbereiteten Röhren wurden sorgfältig ge- reinigt. Dies liess sich am leichtesten so bewirken, dass man zwei mit Seide übersponnene, dünne Neusilber- oder Stahldrähte zusammendrehte, sie darauf durch das Rohr schob und dann mit dem hervorragenden einen Ende der Drähte ein Bäuschchen reiner Baumwolle zusammendrehte, welches darauf langsam und vor- sichtig durch das Rohr gezogen wurde. Diese Operation erfor- dert allerdings einige Sorgfalt, um das Zerbrechen des Rohrs zu verhüten. Darauf wurde das Rohr mit gereinigtem Quecksilber gefüllt und der Inhalt gewogen. Diese Operation wurde, wie folgt, ausgeführt: Das eine Ende des Glasrohrs wurde mittels eines Verbindungsstückes von vulcanisirtem Kautschuck so in der einen Oeffnung einer kleinen Retorten-Vorlage, wie sie in chemi- schen Laboratorien gebräuchlich sind, befestigt, dass das Ende des Rohres in die Vorlage hineinragte. Um das andere Ende des Roh- res ward eine eiserne Klemmvorrichtung, wie sie Fig. 33 zeigt,
[Abbildung]
Fig. 33.
angebracht, mittels welcher sich ein plangeschliffenes Eisenplätt- chen gegen die Mündung des Rohrs schrauben liess. Nachdem nun die passend befestigte Vorlage mit reinem Quecksilber an- gefüllt war, liess man dasselbe durch die etwas geneigte Glas- röhre in eine untergestellte Schale laufen. Wenn der Augen- schein nach einiger Zeit lehrte, dass alle anfänglich sich bisweilen zeigenden Luftbläschen vom durchströmenden Quecksilber ent- fernt waren, so wurde die Ausflussöffnung durch Anziehen der
ganze Rohr durchlaufen lassen und somit dasjenige Stück des Rohrs von etwa 1 m Länge ausfindig machen, welches sich am meisten cylindrisch oder gleichförmig conisch erwies. Diese Stücke wurden aus den Röhren ausgeschnitten und die Enden durch eine kleine, von Halske zu diesem Zwecke construirte Vorrichtung so abgeschliffen, dass die Röhren genau 1 Meter lang waren. Die so vorbereiteten Röhren wurden sorgfältig ge- reinigt. Dies liess sich am leichtesten so bewirken, dass man zwei mit Seide übersponnene, dünne Neusilber- oder Stahldrähte zusammendrehte, sie darauf durch das Rohr schob und dann mit dem hervorragenden einen Ende der Drähte ein Bäuschchen reiner Baumwolle zusammendrehte, welches darauf langsam und vor- sichtig durch das Rohr gezogen wurde. Diese Operation erfor- dert allerdings einige Sorgfalt, um das Zerbrechen des Rohrs zu verhüten. Darauf wurde das Rohr mit gereinigtem Quecksilber gefüllt und der Inhalt gewogen. Diese Operation wurde, wie folgt, ausgeführt: Das eine Ende des Glasrohrs wurde mittels eines Verbindungsstückes von vulcanisirtem Kautschuck so in der einen Oeffnung einer kleinen Retorten-Vorlage, wie sie in chemi- schen Laboratorien gebräuchlich sind, befestigt, dass das Ende des Rohres in die Vorlage hineinragte. Um das andere Ende des Roh- res ward eine eiserne Klemmvorrichtung, wie sie Fig. 33 zeigt,
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Fig. 33.
angebracht, mittels welcher sich ein plangeschliffenes Eisenplätt- chen gegen die Mündung des Rohrs schrauben liess. Nachdem nun die passend befestigte Vorlage mit reinem Quecksilber an- gefüllt war, liess man dasselbe durch die etwas geneigte Glas- röhre in eine untergestellte Schale laufen. Wenn der Augen- schein nach einiger Zeit lehrte, dass alle anfänglich sich bisweilen zeigenden Luftbläschen vom durchströmenden Quecksilber ent- fernt waren, so wurde die Ausflussöffnung durch Anziehen der
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ganze Rohr durchlaufen lassen und somit dasjenige Stück des
Rohrs von etwa 1 m Länge ausfindig machen, welches sich am
meisten cylindrisch oder gleichförmig conisch erwies. Diese
Stücke wurden aus den Röhren ausgeschnitten und die Enden
durch eine kleine, von Halske zu diesem Zwecke construirte
Vorrichtung so abgeschliffen, dass die Röhren genau 1 Meter
lang waren. Die so vorbereiteten Röhren wurden sorgfältig ge-
reinigt. Dies liess sich am leichtesten so bewirken, dass man
zwei mit Seide übersponnene, dünne Neusilber- oder Stahldrähte
zusammendrehte, sie darauf durch das Rohr schob und dann mit
dem hervorragenden einen Ende der Drähte ein Bäuschchen reiner
Baumwolle zusammendrehte, welches darauf langsam und vor-
sichtig durch das Rohr gezogen wurde. Diese Operation erfor-
dert allerdings einige Sorgfalt, um das Zerbrechen des Rohrs zu
verhüten. Darauf wurde das Rohr mit gereinigtem Quecksilber
gefüllt und der Inhalt gewogen. Diese Operation wurde, wie
folgt, ausgeführt: Das eine Ende des Glasrohrs wurde mittels
eines Verbindungsstückes von vulcanisirtem Kautschuck so in der
einen Oeffnung einer kleinen Retorten-Vorlage, wie sie in chemi-
schen Laboratorien gebräuchlich sind, befestigt, dass das Ende des
Rohres in die Vorlage hineinragte. Um das andere Ende des Roh-
res ward eine eiserne Klemmvorrichtung, wie sie Fig. 33 zeigt,
[Abbildung Fig. 33.]
angebracht, mittels welcher sich ein plangeschliffenes Eisenplätt-
chen gegen die Mündung des Rohrs schrauben liess. Nachdem
nun die passend befestigte Vorlage mit reinem Quecksilber an-
gefüllt war, liess man dasselbe durch die etwas geneigte Glas-
röhre in eine untergestellte Schale laufen. Wenn der Augen-
schein nach einiger Zeit lehrte, dass alle anfänglich sich bisweilen
zeigenden Luftbläschen vom durchströmenden Quecksilber ent-
fernt waren, so wurde die Ausflussöffnung durch Anziehen der
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/252>, abgerufen am 22.11.2024.
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