Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.Tabelle I. [Tabelle] fertigt werden soll. Der Vergleich der gefundenen Widerstands-werthe der Spiralröhren zeigt, dass die Summe der Beobachtungs- fehler nur bei dem Spiralrohr SIII 1/2 pro mille erreicht, dass also bis zu dieser Grenze der Genauigkeit die Etalons zuverlässig sind. Sowohl die Normal- wie die Spiralröhren wurden vor dem Gebrauche mit frisch gereinigtem Quecksilber gefüllt. Es ist dies immer vortheilhaft, obschon vielfache Vergleichsversuche mich überzeugt haben, dass sowohl der oxydirende Einfluss der Luft wie die Verunreinigung des Quecksilbers durch Auflösung von Kupfer nach achttägigem Gebrauche der gefüllten Glasröhren noch ohne allen Einfluss auf den Widerstand derselben geblieben waren1). 1) Da Hr. Matthiessen die Schwierigkeit hervorhebt, sich vollkommen
reines Quecksilber in hinreichender Menge zu beschaffen, so scheint er dadurch die Behauptung aussprechen zu wollen, dass er die von mir be- nutzte, sehr einfache Reinigungsmethode des käuflichen Quecksilbers nicht für ausreichend hält. Zur Beseitigung dieses Zweifels war Hr. Dr. Quincke so gütig, mir eine Quantität seines von ihm selbst mit grösster Vorsicht aus Quecksilberoxyd dargestellten Quecksilbers zu einem vergleichenden Versuche zur Disposition zu stellen. Hr. Dr. Quincke überzeugte sich aber durch eigene Beobachtung, dass nicht die geringste Verschiedenheit des Widerstandes einer meiner Spiralröhren zu erkennen war, als das darin befindliche gereinigte käufliche Quecksilber durch sein frisch gereinigtes, chemisch reines Quecksilber ersetzt worden war. Die Leitungsfähigkeit beider konnte daher wenigstens nicht um 0,0001 verschieden sein, da meine Instrumente eine solche Verschiedenheit noch sicher angeben. Gleichzeitig überzeugte sich Hr. Dr. Quincke davon, dass der Wider- Tabelle I. [Tabelle] fertigt werden soll. Der Vergleich der gefundenen Widerstands-werthe der Spiralröhren zeigt, dass die Summe der Beobachtungs- fehler nur bei dem Spiralrohr SIII ½ pro mille erreicht, dass also bis zu dieser Grenze der Genauigkeit die Etalons zuverlässig sind. Sowohl die Normal- wie die Spiralröhren wurden vor dem Gebrauche mit frisch gereinigtem Quecksilber gefüllt. Es ist dies immer vortheilhaft, obschon vielfache Vergleichsversuche mich überzeugt haben, dass sowohl der oxydirende Einfluss der Luft wie die Verunreinigung des Quecksilbers durch Auflösung von Kupfer nach achttägigem Gebrauche der gefüllten Glasröhren noch ohne allen Einfluss auf den Widerstand derselben geblieben waren1). 1) Da Hr. Matthiessen die Schwierigkeit hervorhebt, sich vollkommen
reines Quecksilber in hinreichender Menge zu beschaffen, so scheint er dadurch die Behauptung aussprechen zu wollen, dass er die von mir be- nutzte, sehr einfache Reinigungsmethode des käuflichen Quecksilbers nicht für ausreichend hält. Zur Beseitigung dieses Zweifels war Hr. Dr. Quincke so gütig, mir eine Quantität seines von ihm selbst mit grösster Vorsicht aus Quecksilberoxyd dargestellten Quecksilbers zu einem vergleichenden Versuche zur Disposition zu stellen. Hr. Dr. Quincke überzeugte sich aber durch eigene Beobachtung, dass nicht die geringste Verschiedenheit des Widerstandes einer meiner Spiralröhren zu erkennen war, als das darin befindliche gereinigte käufliche Quecksilber durch sein frisch gereinigtes, chemisch reines Quecksilber ersetzt worden war. Die Leitungsfähigkeit beider konnte daher wenigstens nicht um 0,0001 verschieden sein, da meine Instrumente eine solche Verschiedenheit noch sicher angeben. Gleichzeitig überzeugte sich Hr. Dr. Quincke davon, dass der Wider- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0271" n="253"/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> I.</hi><lb/><table><row><cell/></row></table> fertigt werden soll. Der Vergleich der gefundenen Widerstands-<lb/> werthe der Spiralröhren zeigt, dass die Summe der Beobachtungs-<lb/> fehler nur bei dem Spiralrohr <hi rendition="#i">S<hi rendition="#sub">III</hi></hi> ½ pro mille erreicht, dass<lb/> also bis zu dieser Grenze der Genauigkeit die Etalons zuverlässig<lb/> sind. Sowohl die Normal- wie die Spiralröhren wurden vor<lb/> dem Gebrauche mit frisch gereinigtem Quecksilber gefüllt. Es<lb/> ist dies immer vortheilhaft, obschon vielfache Vergleichsversuche<lb/> mich überzeugt haben, dass sowohl der oxydirende Einfluss der<lb/> Luft wie die Verunreinigung des Quecksilbers durch Auflösung<lb/> von Kupfer nach achttägigem Gebrauche der gefüllten Glasröhren<lb/> noch ohne allen Einfluss auf den Widerstand derselben geblieben<lb/> waren<note xml:id="seg2pn_5_1" next="#seg2pn_5_2" place="foot" n="1)">Da Hr. Matthiessen die Schwierigkeit hervorhebt, sich vollkommen<lb/> reines Quecksilber in hinreichender Menge zu beschaffen, so scheint er<lb/> dadurch die Behauptung aussprechen zu wollen, dass er die von mir be-<lb/> nutzte, sehr einfache Reinigungsmethode des käuflichen Quecksilbers nicht<lb/> für ausreichend hält. Zur Beseitigung dieses Zweifels war Hr. Dr. Quincke<lb/> so gütig, mir eine Quantität seines von ihm selbst mit grösster Vorsicht<lb/> aus Quecksilberoxyd dargestellten Quecksilbers zu einem vergleichenden<lb/> Versuche zur Disposition zu stellen. Hr. Dr. Quincke überzeugte sich aber<lb/> durch eigene Beobachtung, dass nicht die geringste Verschiedenheit des<lb/> Widerstandes einer meiner Spiralröhren zu erkennen war, als das darin<lb/> befindliche gereinigte käufliche Quecksilber durch sein frisch gereinigtes,<lb/> chemisch reines Quecksilber ersetzt worden war. Die Leitungsfähigkeit<lb/> beider konnte daher wenigstens nicht um 0,0001 verschieden sein, da meine<lb/> Instrumente eine solche Verschiedenheit noch sicher angeben.<lb/> Gleichzeitig überzeugte sich Hr. Dr. Quincke davon, dass der Wider-</note>.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [253/0271]
Tabelle I.
fertigt werden soll. Der Vergleich der gefundenen Widerstands-
werthe der Spiralröhren zeigt, dass die Summe der Beobachtungs-
fehler nur bei dem Spiralrohr SIII ½ pro mille erreicht, dass
also bis zu dieser Grenze der Genauigkeit die Etalons zuverlässig
sind. Sowohl die Normal- wie die Spiralröhren wurden vor
dem Gebrauche mit frisch gereinigtem Quecksilber gefüllt. Es
ist dies immer vortheilhaft, obschon vielfache Vergleichsversuche
mich überzeugt haben, dass sowohl der oxydirende Einfluss der
Luft wie die Verunreinigung des Quecksilbers durch Auflösung
von Kupfer nach achttägigem Gebrauche der gefüllten Glasröhren
noch ohne allen Einfluss auf den Widerstand derselben geblieben
waren 1).
1) Da Hr. Matthiessen die Schwierigkeit hervorhebt, sich vollkommen
reines Quecksilber in hinreichender Menge zu beschaffen, so scheint er
dadurch die Behauptung aussprechen zu wollen, dass er die von mir be-
nutzte, sehr einfache Reinigungsmethode des käuflichen Quecksilbers nicht
für ausreichend hält. Zur Beseitigung dieses Zweifels war Hr. Dr. Quincke
so gütig, mir eine Quantität seines von ihm selbst mit grösster Vorsicht
aus Quecksilberoxyd dargestellten Quecksilbers zu einem vergleichenden
Versuche zur Disposition zu stellen. Hr. Dr. Quincke überzeugte sich aber
durch eigene Beobachtung, dass nicht die geringste Verschiedenheit des
Widerstandes einer meiner Spiralröhren zu erkennen war, als das darin
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