bewegt sich dagegen frei und ganz unabhängig vom Gange der Maschine in kleineren und daher mehr isochronischen Um- drehungen.
Wird also durch irgend eine Ursache das bisherige normale Verhältniss zwischen Triebkraft und Belastung der Maschine ge- ändert und beginnt dieselbe demgemäss einen schnelleren oder langsameren Gang, so muss das freischwingende Pendel, welches seinen früheren Gang beibehält, entweder zurückbleiben oder vor- eilen. Von dieser eintretenden Verschiedenheit der von Maschine und Regulator in gleichen Zeiten zurückgelegten Wege, oder vielmehr von dem Unterschiede beider, ist bei unserem Regulator die Regulirung des Ganges der ersteren abhängig gemacht. Wir glauben ihn daher füglich Differenz-Regulator, zur Unterscheidung von dem durch die Centrifugalkraft wirkenden Centrifugal-Re- gulator, nennen zu können. Unsere auf das oben erwähnte allge- meine Princip sich gründenden Regulator-Constructionen sind jedoch wesentlich verschiedene in den mechanischen Mitteln, durch welche diese Differenz der in gleichen Zeiten von Maschine und Regulator zurückgelegten Wege in eine selbstständige Be- wegung übertragen und hierdurch zur Regulirung der Triebkraft anwendbar gemacht wird. Um dies zu erreichen, muss die Drehungsgeschwindigkeit der Maschine mit der des Regulators in eine derartige mechanische Combination gebracht werden, dass die gleichen Geschwindigkeiten beider sich hinsichtlich der Er- zeugung einer dritten Bewegung vollständig aufheben und die letztere, wenn sie eintritt, nur abhängig von der Bewegungs- differenz der ersteren ist.
Wir erzielen dies im Allgemeinen auf drei verschiedene Weisen und zwar:
1. durch eine Combination von Schraube und Mutter,
2. durch Verbindung eines Zahnrades mit einer in ihren Lagern verschiebbaren sogenannten Schraube ohne Ende und
3. durch drei mit einander im Eingriff stehende Räder.
bewegt sich dagegen frei und ganz unabhängig vom Gange der Maschine in kleineren und daher mehr isochronischen Um- drehungen.
Wird also durch irgend eine Ursache das bisherige normale Verhältniss zwischen Triebkraft und Belastung der Maschine ge- ändert und beginnt dieselbe demgemäss einen schnelleren oder langsameren Gang, so muss das freischwingende Pendel, welches seinen früheren Gang beibehält, entweder zurückbleiben oder vor- eilen. Von dieser eintretenden Verschiedenheit der von Maschine und Regulator in gleichen Zeiten zurückgelegten Wege, oder vielmehr von dem Unterschiede beider, ist bei unserem Regulator die Regulirung des Ganges der ersteren abhängig gemacht. Wir glauben ihn daher füglich Differenz-Regulator, zur Unterscheidung von dem durch die Centrifugalkraft wirkenden Centrifugal-Re- gulator, nennen zu können. Unsere auf das oben erwähnte allge- meine Princip sich gründenden Regulator-Constructionen sind jedoch wesentlich verschiedene in den mechanischen Mitteln, durch welche diese Differenz der in gleichen Zeiten von Maschine und Regulator zurückgelegten Wege in eine selbstständige Be- wegung übertragen und hierdurch zur Regulirung der Triebkraft anwendbar gemacht wird. Um dies zu erreichen, muss die Drehungsgeschwindigkeit der Maschine mit der des Regulators in eine derartige mechanische Combination gebracht werden, dass die gleichen Geschwindigkeiten beider sich hinsichtlich der Er- zeugung einer dritten Bewegung vollständig aufheben und die letztere, wenn sie eintritt, nur abhängig von der Bewegungs- differenz der ersteren ist.
Wir erzielen dies im Allgemeinen auf drei verschiedene Weisen und zwar:
1. durch eine Combination von Schraube und Mutter,
2. durch Verbindung eines Zahnrades mit einer in ihren Lagern verschiebbaren sogenannten Schraube ohne Ende und
3. durch drei mit einander im Eingriff stehende Räder.
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[10/0028]
bewegt sich dagegen frei und ganz unabhängig vom Gange der
Maschine in kleineren und daher mehr isochronischen Um-
drehungen.
Wird also durch irgend eine Ursache das bisherige normale
Verhältniss zwischen Triebkraft und Belastung der Maschine ge-
ändert und beginnt dieselbe demgemäss einen schnelleren oder
langsameren Gang, so muss das freischwingende Pendel, welches
seinen früheren Gang beibehält, entweder zurückbleiben oder vor-
eilen. Von dieser eintretenden Verschiedenheit der von Maschine
und Regulator in gleichen Zeiten zurückgelegten Wege, oder
vielmehr von dem Unterschiede beider, ist bei unserem Regulator
die Regulirung des Ganges der ersteren abhängig gemacht. Wir
glauben ihn daher füglich Differenz-Regulator, zur Unterscheidung
von dem durch die Centrifugalkraft wirkenden Centrifugal-Re-
gulator, nennen zu können. Unsere auf das oben erwähnte allge-
meine Princip sich gründenden Regulator-Constructionen sind
jedoch wesentlich verschiedene in den mechanischen Mitteln,
durch welche diese Differenz der in gleichen Zeiten von Maschine
und Regulator zurückgelegten Wege in eine selbstständige Be-
wegung übertragen und hierdurch zur Regulirung der Triebkraft
anwendbar gemacht wird. Um dies zu erreichen, muss die
Drehungsgeschwindigkeit der Maschine mit der des Regulators
in eine derartige mechanische Combination gebracht werden, dass
die gleichen Geschwindigkeiten beider sich hinsichtlich der Er-
zeugung einer dritten Bewegung vollständig aufheben und die
letztere, wenn sie eintritt, nur abhängig von der Bewegungs-
differenz der ersteren ist.
Wir erzielen dies im Allgemeinen auf drei verschiedene
Weisen und zwar:
1. durch eine Combination von Schraube und Mutter,
2. durch Verbindung eines Zahnrades mit einer in ihren
Lagern verschiebbaren sogenannten Schraube ohne Ende
und
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/28>, abgerufen am 03.12.2024.
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