Entladung bei rotirendem Cylinder gemacht. Der Apparat selbst war derselbe, den ich zur Messung der Geschwindigkeit der Ge- schosse im Geschütz- oder Gewehrlaufe benutze und an anderen Orten beschrieben habe. Der Stahlcylinder ist möglichst leicht aus einem massiven Stahlcylinder ausgedreht. Er hat einen Durch- messer von 40 mm. und eine Seitenhöhe von 10 mm. Seine Stahl- axe ist mit einem Gewinde versehen, in welches die Zähne eines Steigrades eingreifen. Dies wird durch ein kräftiges Laufwerk mit Gewichtsbetrieb gleichmässig gedreht. Die Geschwindigkeit der Drehung des Cylinders lässt sich durch einen ebenfalls ander- weitig beschriebenen Regulator während der Rotation beliebig innerhalb weiter Grenzen abändern. Das mit 100 Zähnen ver- sehene Steigrad trägt eine kleine Nase, durch welche nach jeder Umdrehung ein leichter Hammer gehoben wird, der an eine kleine Glocke schlägt. Wenn der Regulator so eingestellt ist, dass die Glockenschläge mit den Pendelschlägen eines Secundenpendels genau zusammenfallen, so rotirt der Cylinder genau 100 mal in der Secunde. Dem Cylindermantel gegenüber ist eine kleine Lupe mit Fadenkreuz befestigt, welche zur Ablesung des Winkel- abstandes der Funkenmarken dient.
Im Zustande der Ruhe kann durch Bewegung eines Hebels eine Schraube ohne Ende mit geschnittenem Kopfe mit dem Cy- linder in Eingriff gebracht werden, durch welche dieser so lange langsam gedreht werden kann, bis der Faden der Lupe durch die Mitte der Funkenmarke geht. Es können auf diese Weise Millionstel Secunden noch genau abgelesen und 10 Millionstel ge- schätzt werden.
Die dem Cylindermantel gegenüberstehende leitende Spitze besteht aus einem dünnen Glasrohre, in welches ein möglichst feiner Platinadraht eingeschmolzen ist. Nachdem dies Glasrohr in ein Metallrohr mit Schraubengewinde eingefuttert und das dem Cylindermantel gegenüberstehende Ende desselben sorgfältig halb- kugelförmig abgeschliffen ist, wird es so nahe wie möglich an den rotirenden Cylinder herangeschraubt.
Durch die Glashülle, welche den Platinadraht bis zu seinem äussersten Ende umgiebt, soll verhindert werden, dass Funken eine seitliche Richtung einschlagen. Sehr schwache Funken hinter- lassen auf einer polirten Stahlfläche einen einzelnen hellglänzenden
Entladung bei rotirendem Cylinder gemacht. Der Apparat selbst war derselbe, den ich zur Messung der Geschwindigkeit der Ge- schosse im Geschütz- oder Gewehrlaufe benutze und an anderen Orten beschrieben habe. Der Stahlcylinder ist möglichst leicht aus einem massiven Stahlcylinder ausgedreht. Er hat einen Durch- messer von 40 mm. und eine Seitenhöhe von 10 mm. Seine Stahl- axe ist mit einem Gewinde versehen, in welches die Zähne eines Steigrades eingreifen. Dies wird durch ein kräftiges Laufwerk mit Gewichtsbetrieb gleichmässig gedreht. Die Geschwindigkeit der Drehung des Cylinders lässt sich durch einen ebenfalls ander- weitig beschriebenen Regulator während der Rotation beliebig innerhalb weiter Grenzen abändern. Das mit 100 Zähnen ver- sehene Steigrad trägt eine kleine Nase, durch welche nach jeder Umdrehung ein leichter Hammer gehoben wird, der an eine kleine Glocke schlägt. Wenn der Regulator so eingestellt ist, dass die Glockenschläge mit den Pendelschlägen eines Secundenpendels genau zusammenfallen, so rotirt der Cylinder genau 100 mal in der Secunde. Dem Cylindermantel gegenüber ist eine kleine Lupe mit Fadenkreuz befestigt, welche zur Ablesung des Winkel- abstandes der Funkenmarken dient.
Im Zustande der Ruhe kann durch Bewegung eines Hebels eine Schraube ohne Ende mit geschnittenem Kopfe mit dem Cy- linder in Eingriff gebracht werden, durch welche dieser so lange langsam gedreht werden kann, bis der Faden der Lupe durch die Mitte der Funkenmarke geht. Es können auf diese Weise Millionstel Secunden noch genau abgelesen und 10 Millionstel ge- schätzt werden.
Die dem Cylindermantel gegenüberstehende leitende Spitze besteht aus einem dünnen Glasrohre, in welches ein möglichst feiner Platinadraht eingeschmolzen ist. Nachdem dies Glasrohr in ein Metallrohr mit Schraubengewinde eingefuttert und das dem Cylindermantel gegenüberstehende Ende desselben sorgfältig halb- kugelförmig abgeschliffen ist, wird es so nahe wie möglich an den rotirenden Cylinder herangeschraubt.
Durch die Glashülle, welche den Platinadraht bis zu seinem äussersten Ende umgiebt, soll verhindert werden, dass Funken eine seitliche Richtung einschlagen. Sehr schwache Funken hinter- lassen auf einer polirten Stahlfläche einen einzelnen hellglänzenden
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Entladung bei rotirendem Cylinder gemacht. Der Apparat selbst
war derselbe, den ich zur Messung der Geschwindigkeit der Ge-
schosse im Geschütz- oder Gewehrlaufe benutze und an anderen
Orten beschrieben habe. Der Stahlcylinder ist möglichst leicht
aus einem massiven Stahlcylinder ausgedreht. Er hat einen Durch-
messer von 40 mm. und eine Seitenhöhe von 10 mm. Seine Stahl-
axe ist mit einem Gewinde versehen, in welches die Zähne eines
Steigrades eingreifen. Dies wird durch ein kräftiges Laufwerk
mit Gewichtsbetrieb gleichmässig gedreht. Die Geschwindigkeit
der Drehung des Cylinders lässt sich durch einen ebenfalls ander-
weitig beschriebenen Regulator während der Rotation beliebig
innerhalb weiter Grenzen abändern. Das mit 100 Zähnen ver-
sehene Steigrad trägt eine kleine Nase, durch welche nach jeder
Umdrehung ein leichter Hammer gehoben wird, der an eine kleine
Glocke schlägt. Wenn der Regulator so eingestellt ist, dass die
Glockenschläge mit den Pendelschlägen eines Secundenpendels
genau zusammenfallen, so rotirt der Cylinder genau 100 mal
in der Secunde. Dem Cylindermantel gegenüber ist eine kleine
Lupe mit Fadenkreuz befestigt, welche zur Ablesung des Winkel-
abstandes der Funkenmarken dient.
Im Zustande der Ruhe kann durch Bewegung eines Hebels
eine Schraube ohne Ende mit geschnittenem Kopfe mit dem Cy-
linder in Eingriff gebracht werden, durch welche dieser so lange
langsam gedreht werden kann, bis der Faden der Lupe durch
die Mitte der Funkenmarke geht. Es können auf diese Weise
Millionstel Secunden noch genau abgelesen und 10 Millionstel ge-
schätzt werden.
Die dem Cylindermantel gegenüberstehende leitende Spitze
besteht aus einem dünnen Glasrohre, in welches ein möglichst
feiner Platinadraht eingeschmolzen ist. Nachdem dies Glasrohr
in ein Metallrohr mit Schraubengewinde eingefuttert und das dem
Cylindermantel gegenüberstehende Ende desselben sorgfältig halb-
kugelförmig abgeschliffen ist, wird es so nahe wie möglich an
den rotirenden Cylinder herangeschraubt.
Durch die Glashülle, welche den Platinadraht bis zu seinem
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eine seitliche Richtung einschlagen. Sehr schwache Funken hinter-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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