Gitters von einer dünnen Selenschicht bedeckt ist. Wird die erstere Seite beleuchtet, so ist die Lichtwirkung 2 bis 3 mal so gross, als bei Beleuchtung der letzteren.
Es bleibt noch die verschiedene Lichtwirkung der farbigen Lichtstrahlen und der störende Einfluss derselben auf die Ver- gleichung verschiedenfarbigen Lichtes durch das Selen-Photometer zu erörtern.
Ich habe die Angaben Sale's bestätigt gefunden, dass die Lichtwirkung erst mit den sichtbaren violetten Strahlen des Spectrums beginnt, von da ziemlich gleichmässig bis zum Roth steigt, im Ultraroth noch vorhanden ist und durch die darüber hinaus liegenden Strahlen nicht mehr stattfindet. Die nachstehende Versuchsreihe wurde mit einem schmalen, nur aus 2 parallelen Platindrähten in 1 mm Abstand bestehenden Selenplättchen bei Anwendung von 4 Daniell'schen Elementen ausgeführt. Das Spectrum wurde durch ein Glasprisma und eine hellbrennende Petroleumlampe mit Spalt hervorgebracht.
Diese ohne besondere Sorgfalt und nur zur Orientirung aus- geführte Versuchsreihe zeigt doch schon hinlänglich, dass das Selen-Photometer nicht ohne Weiteres zur Vergleichung ver- schiedenfarbigen Lichtes benutzt werden kann.
[Tabelle]
Es führt dies auf die Frage, was man sich bei der photo- metrischen Vergleichung verschiedenfarbigen Lichtes eigentlich zu denken hat. Eine Vergleichung der durch unsere Sehorgane hervorgerufenen Helligkeitsempfindung ist unausführbar und ganz individuell. Das Licht dient uns aber auch nicht dazu, eine mehr oder weniger grosse Helligkeit zu empfinden, sondern dazu, ent- fernte Gegenstände deutlich unterscheiden oder erkennen zu können, und ein richtiges Photometer sollte verschiedenfarbiges Licht als gleich angeben, wenn es uns in gleicher Weise entfernte Objecte
Gitters von einer dünnen Selenschicht bedeckt ist. Wird die erstere Seite beleuchtet, so ist die Lichtwirkung 2 bis 3 mal so gross, als bei Beleuchtung der letzteren.
Es bleibt noch die verschiedene Lichtwirkung der farbigen Lichtstrahlen und der störende Einfluss derselben auf die Ver- gleichung verschiedenfarbigen Lichtes durch das Selen-Photometer zu erörtern.
Ich habe die Angaben Sale’s bestätigt gefunden, dass die Lichtwirkung erst mit den sichtbaren violetten Strahlen des Spectrums beginnt, von da ziemlich gleichmässig bis zum Roth steigt, im Ultraroth noch vorhanden ist und durch die darüber hinaus liegenden Strahlen nicht mehr stattfindet. Die nachstehende Versuchsreihe wurde mit einem schmalen, nur aus 2 parallelen Platindrähten in 1 mm Abstand bestehenden Selenplättchen bei Anwendung von 4 Daniell’schen Elementen ausgeführt. Das Spectrum wurde durch ein Glasprisma und eine hellbrennende Petroleumlampe mit Spalt hervorgebracht.
Diese ohne besondere Sorgfalt und nur zur Orientirung aus- geführte Versuchsreihe zeigt doch schon hinlänglich, dass das Selen-Photometer nicht ohne Weiteres zur Vergleichung ver- schiedenfarbigen Lichtes benutzt werden kann.
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Es führt dies auf die Frage, was man sich bei der photo- metrischen Vergleichung verschiedenfarbigen Lichtes eigentlich zu denken hat. Eine Vergleichung der durch unsere Sehorgane hervorgerufenen Helligkeitsempfindung ist unausführbar und ganz individuell. Das Licht dient uns aber auch nicht dazu, eine mehr oder weniger grosse Helligkeit zu empfinden, sondern dazu, ent- fernte Gegenstände deutlich unterscheiden oder erkennen zu können, und ein richtiges Photometer sollte verschiedenfarbiges Licht als gleich angeben, wenn es uns in gleicher Weise entfernte Objecte
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[422/0444]
Gitters von einer dünnen Selenschicht bedeckt ist. Wird die
erstere Seite beleuchtet, so ist die Lichtwirkung 2 bis 3 mal so
gross, als bei Beleuchtung der letzteren.
Es bleibt noch die verschiedene Lichtwirkung der farbigen
Lichtstrahlen und der störende Einfluss derselben auf die Ver-
gleichung verschiedenfarbigen Lichtes durch das Selen-Photometer
zu erörtern.
Ich habe die Angaben Sale’s bestätigt gefunden, dass die
Lichtwirkung erst mit den sichtbaren violetten Strahlen des
Spectrums beginnt, von da ziemlich gleichmässig bis zum Roth
steigt, im Ultraroth noch vorhanden ist und durch die darüber
hinaus liegenden Strahlen nicht mehr stattfindet. Die nachstehende
Versuchsreihe wurde mit einem schmalen, nur aus 2 parallelen
Platindrähten in 1 mm Abstand bestehenden Selenplättchen bei
Anwendung von 4 Daniell’schen Elementen ausgeführt. Das
Spectrum wurde durch ein Glasprisma und eine hellbrennende
Petroleumlampe mit Spalt hervorgebracht.
Diese ohne besondere Sorgfalt und nur zur Orientirung aus-
geführte Versuchsreihe zeigt doch schon hinlänglich, dass das
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Es führt dies auf die Frage, was man sich bei der photo-
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zu denken hat. Eine Vergleichung der durch unsere Sehorgane
hervorgerufenen Helligkeitsempfindung ist unausführbar und ganz
individuell. Das Licht dient uns aber auch nicht dazu, eine mehr
oder weniger grosse Helligkeit zu empfinden, sondern dazu, ent-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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