schwach gehalten sind, wodurch die Genauigkeit der Messung sich auf 0,00001 Secunden steigert. Ein Fehler in der Zeitangabe ist dabei kaum möglich, und könnte nur in einer Unregelmässig- keit der Drehung des Cylinders seinen Grund haben. Durch eine grosse Drehungsgeschwindigkeit wird aber der nachtheilige Einfluss etwaiger Fehler des Räderwerks, die sich bei langsamer Bewegung vollständig auf die Drehung des Cylinders übertragen würden, compensirt. Da sich bei dieser Schärfe der Zeitangabe noch eine Bewegung des Geschosses um 1/100 Fuss auf dem Cy- linder ablesen lässt, so würde es unnöthig sein, die Flugzeiten während eines grösseren Theils der Gesammtbahn desselben zu messen, als es bei Anwendung des Elektromagnets, des be- trächtlichen variabelen Fehlers wegen, erforderlich ist. Man ge- winnt dadurch in mehrfacher Beziehung. Einmal kann die An- fangsgeschwindigkeit direct gemessen werden, da die Abnahme der Bewegungsgeschwindigkeit des Geschosses in den ersten 5 bis 10 Fuss noch kaum merkbar sein wird. Ferner kann man ohne Schwierigkeiten zwei kurze hinter einander folgende Stücke der Flugbahn gleichzeitig messen, um dadurch eine Controle der Zeitangabe zu erhalten. Man braucht zu diesem Ende nur ein drittes Drahtpaar, welches mit einer dritten, eben so wie die beiden anderen mit der Spitze verbundenen Flasche communicirt, in der Schusslinie zu placiren. Endlich erreicht man dadurch noch den Vortheil, dass die zu messenden Zeiten stets geringer sind, als die zu einer halben Umdrehung des Cylinders erfor- derliche. Es ist desswegen auch nicht nöthig, eine Verschiebung der Spitze oder gar des Cylinders stattfinden zu lassen, um die Umdrehungen zählen zu können und zu wissen, welches der erste Punkt ist. Ferner ist es auch unnöthig, dem Cylinder eine beträchtliche Länge zu geben, und nach jedem Schusse denselben anzuhalten, um das Resultat abzulesen. Die Spitze braucht nur nach jedem Schusse in der Richtung der Axe des Cylinders etwas verschoben zu werden. Hierdurch werden die Punkte in einen neuen Kreis gebracht und können von den früheren leicht unterschieden werden. Die Fähigkeit, kleine Zeitintervalle mit Genauigkeit zu messen, macht dies Instrument noch zu einer anderen Versuchsreihe anwendbar, welche für die Theorie der Schusswaffen von grosser Bedeutung werden wird. Es ist dies
schwach gehalten sind, wodurch die Genauigkeit der Messung sich auf 0,00001 Secunden steigert. Ein Fehler in der Zeitangabe ist dabei kaum möglich, und könnte nur in einer Unregelmässig- keit der Drehung des Cylinders seinen Grund haben. Durch eine grosse Drehungsgeschwindigkeit wird aber der nachtheilige Einfluss etwaiger Fehler des Räderwerks, die sich bei langsamer Bewegung vollständig auf die Drehung des Cylinders übertragen würden, compensirt. Da sich bei dieser Schärfe der Zeitangabe noch eine Bewegung des Geschosses um 1/100 Fuss auf dem Cy- linder ablesen lässt, so würde es unnöthig sein, die Flugzeiten während eines grösseren Theils der Gesammtbahn desselben zu messen, als es bei Anwendung des Elektromagnets, des be- trächtlichen variabelen Fehlers wegen, erforderlich ist. Man ge- winnt dadurch in mehrfacher Beziehung. Einmal kann die An- fangsgeschwindigkeit direct gemessen werden, da die Abnahme der Bewegungsgeschwindigkeit des Geschosses in den ersten 5 bis 10 Fuss noch kaum merkbar sein wird. Ferner kann man ohne Schwierigkeiten zwei kurze hinter einander folgende Stücke der Flugbahn gleichzeitig messen, um dadurch eine Controle der Zeitangabe zu erhalten. Man braucht zu diesem Ende nur ein drittes Drahtpaar, welches mit einer dritten, eben so wie die beiden anderen mit der Spitze verbundenen Flasche communicirt, in der Schusslinie zu placiren. Endlich erreicht man dadurch noch den Vortheil, dass die zu messenden Zeiten stets geringer sind, als die zu einer halben Umdrehung des Cylinders erfor- derliche. Es ist desswegen auch nicht nöthig, eine Verschiebung der Spitze oder gar des Cylinders stattfinden zu lassen, um die Umdrehungen zählen zu können und zu wissen, welches der erste Punkt ist. Ferner ist es auch unnöthig, dem Cylinder eine beträchtliche Länge zu geben, und nach jedem Schusse denselben anzuhalten, um das Resultat abzulesen. Die Spitze braucht nur nach jedem Schusse in der Richtung der Axe des Cylinders etwas verschoben zu werden. Hierdurch werden die Punkte in einen neuen Kreis gebracht und können von den früheren leicht unterschieden werden. Die Fähigkeit, kleine Zeitintervalle mit Genauigkeit zu messen, macht dies Instrument noch zu einer anderen Versuchsreihe anwendbar, welche für die Theorie der Schusswaffen von grosser Bedeutung werden wird. Es ist dies
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schwach gehalten sind, wodurch die Genauigkeit der Messung
sich auf 0,00001 Secunden steigert. Ein Fehler in der Zeitangabe
ist dabei kaum möglich, und könnte nur in einer Unregelmässig-
keit der Drehung des Cylinders seinen Grund haben. Durch
eine grosse Drehungsgeschwindigkeit wird aber der nachtheilige
Einfluss etwaiger Fehler des Räderwerks, die sich bei langsamer
Bewegung vollständig auf die Drehung des Cylinders übertragen
würden, compensirt. Da sich bei dieser Schärfe der Zeitangabe
noch eine Bewegung des Geschosses um 1/100 Fuss auf dem Cy-
linder ablesen lässt, so würde es unnöthig sein, die Flugzeiten
während eines grösseren Theils der Gesammtbahn desselben zu
messen, als es bei Anwendung des Elektromagnets, des be-
trächtlichen variabelen Fehlers wegen, erforderlich ist. Man ge-
winnt dadurch in mehrfacher Beziehung. Einmal kann die An-
fangsgeschwindigkeit direct gemessen werden, da die Abnahme
der Bewegungsgeschwindigkeit des Geschosses in den ersten
5 bis 10 Fuss noch kaum merkbar sein wird. Ferner kann man
ohne Schwierigkeiten zwei kurze hinter einander folgende Stücke
der Flugbahn gleichzeitig messen, um dadurch eine Controle der
Zeitangabe zu erhalten. Man braucht zu diesem Ende nur ein
drittes Drahtpaar, welches mit einer dritten, eben so wie die
beiden anderen mit der Spitze verbundenen Flasche communicirt,
in der Schusslinie zu placiren. Endlich erreicht man dadurch
noch den Vortheil, dass die zu messenden Zeiten stets geringer
sind, als die zu einer halben Umdrehung des Cylinders erfor-
derliche. Es ist desswegen auch nicht nöthig, eine Verschiebung
der Spitze oder gar des Cylinders stattfinden zu lassen, um die
Umdrehungen zählen zu können und zu wissen, welches der
erste Punkt ist. Ferner ist es auch unnöthig, dem Cylinder eine
beträchtliche Länge zu geben, und nach jedem Schusse denselben
anzuhalten, um das Resultat abzulesen. Die Spitze braucht
nur nach jedem Schusse in der Richtung der Axe des Cylinders
etwas verschoben zu werden. Hierdurch werden die Punkte in
einen neuen Kreis gebracht und können von den früheren leicht
unterschieden werden. Die Fähigkeit, kleine Zeitintervalle mit
Genauigkeit zu messen, macht dies Instrument noch zu einer
anderen Versuchsreihe anwendbar, welche für die Theorie der
Schusswaffen von grosser Bedeutung werden wird. Es ist dies
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/47>, abgerufen am 21.11.2024.
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