Mit dem Namen "dynamo-elektrische Maschine" bezeichnete ich in einer Mittheilung, welche der Akademie von meinem ver- ehrten Lehrer und Freunde Martin Magnus am 17. Januar 1867 gemacht wurde, ein Maschinensystem, bei welchem die bis dahin bei Inductionsmaschinen zur Erzeugung elektrischer Ströme ver- wendeten Stahl- oder dauernd magnetisirten Elektromagnete durch solche Elektromagnete ersetzt waren, deren Drahtwindungen einen Theil des Stromlaufes der inducirten Drahtspiralen bildeten. Ich wies in dieser Mittheilung nach, dass bei jeder elektromag- netischen Kraftmaschine, wenn sie durch äussere Kräfte in ent- gegengesetztem Sinne gedreht wird, als der, in welchem sie sich durch eine in ihren Stromkreis eingeschaltete galvanische Kette bewegt, eine fortlaufende Verstärkung des in ihren Windungen circulirenden Stromes eintreten muss. Ich zeigte ferner, dass bei zweckentsprechender Construction der Maschine der im Eisen zurückbleibende Magnetismus ausreicht, um bei hinläng- lich schneller Drehung diesen Steigerungsprocess einzuleiten, so dass eine einmal thätig gewesene Maschine für immer die Eigen- schaft gewonnen hat, elektrische Ströme zu erzeugen, deren Stärke eine Function der Drehungsgeschwindigkeit ist. Endlich wies ich schon in dieser Mittheilung darauf hin, dass durch diese Combination das bisher bestandene Hinderniss der Erzeugung sehr starker Ströme durch Aufwendung von Arbeitskraft hin- weggeräumt sei, und sprach die Erwartung aus, dass viele Ge- biete der Technik durch die ihr von nun an zu Gebote stehen-
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Die dynamo-elektrische Maschine.
(Mon.ber. d. Berl. Akad. d. Wiss. v. 18. Nov.)
1880.
Mit dem Namen „dynamo-elektrische Maschine“ bezeichnete ich in einer Mittheilung, welche der Akademie von meinem ver- ehrten Lehrer und Freunde Martin Magnus am 17. Januar 1867 gemacht wurde, ein Maschinensystem, bei welchem die bis dahin bei Inductionsmaschinen zur Erzeugung elektrischer Ströme ver- wendeten Stahl- oder dauernd magnetisirten Elektromagnete durch solche Elektromagnete ersetzt waren, deren Drahtwindungen einen Theil des Stromlaufes der inducirten Drahtspiralen bildeten. Ich wies in dieser Mittheilung nach, dass bei jeder elektromag- netischen Kraftmaschine, wenn sie durch äussere Kräfte in ent- gegengesetztem Sinne gedreht wird, als der, in welchem sie sich durch eine in ihren Stromkreis eingeschaltete galvanische Kette bewegt, eine fortlaufende Verstärkung des in ihren Windungen circulirenden Stromes eintreten muss. Ich zeigte ferner, dass bei zweckentsprechender Construction der Maschine der im Eisen zurückbleibende Magnetismus ausreicht, um bei hinläng- lich schneller Drehung diesen Steigerungsprocess einzuleiten, so dass eine einmal thätig gewesene Maschine für immer die Eigen- schaft gewonnen hat, elektrische Ströme zu erzeugen, deren Stärke eine Function der Drehungsgeschwindigkeit ist. Endlich wies ich schon in dieser Mittheilung darauf hin, dass durch diese Combination das bisher bestandene Hinderniss der Erzeugung sehr starker Ströme durch Aufwendung von Arbeitskraft hin- weggeräumt sei, und sprach die Erwartung aus, dass viele Ge- biete der Technik durch die ihr von nun an zu Gebote stehen-
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[[547]/0575]
Die dynamo-elektrische Maschine.
(Mon.ber. d. Berl. Akad. d. Wiss. v. 18. Nov.)
1880.
Mit dem Namen „dynamo-elektrische Maschine“ bezeichnete
ich in einer Mittheilung, welche der Akademie von meinem ver-
ehrten Lehrer und Freunde Martin Magnus am 17. Januar 1867
gemacht wurde, ein Maschinensystem, bei welchem die bis dahin
bei Inductionsmaschinen zur Erzeugung elektrischer Ströme ver-
wendeten Stahl- oder dauernd magnetisirten Elektromagnete durch
solche Elektromagnete ersetzt waren, deren Drahtwindungen
einen Theil des Stromlaufes der inducirten Drahtspiralen bildeten.
Ich wies in dieser Mittheilung nach, dass bei jeder elektromag-
netischen Kraftmaschine, wenn sie durch äussere Kräfte in ent-
gegengesetztem Sinne gedreht wird, als der, in welchem sie sich
durch eine in ihren Stromkreis eingeschaltete galvanische Kette
bewegt, eine fortlaufende Verstärkung des in ihren Windungen
circulirenden Stromes eintreten muss. Ich zeigte ferner, dass
bei zweckentsprechender Construction der Maschine der im
Eisen zurückbleibende Magnetismus ausreicht, um bei hinläng-
lich schneller Drehung diesen Steigerungsprocess einzuleiten, so
dass eine einmal thätig gewesene Maschine für immer die Eigen-
schaft gewonnen hat, elektrische Ströme zu erzeugen, deren
Stärke eine Function der Drehungsgeschwindigkeit ist. Endlich
wies ich schon in dieser Mittheilung darauf hin, dass durch diese
Combination das bisher bestandene Hinderniss der Erzeugung
sehr starker Ströme durch Aufwendung von Arbeitskraft hin-
weggeräumt sei, und sprach die Erwartung aus, dass viele Ge-
biete der Technik durch die ihr von nun an zu Gebote stehen-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [547]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/575>, abgerufen am 22.11.2024.
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