eines Rohres durch einen centralen unbegrenzten Leiter erzeugte Gesammtmagnetismus ist daher unabhängig von dem Durchmesser des Rohres und direct proportional seiner Länge und seiner Wandstärke.
Zur Prüfung der Richtigkeit dieses Rechnungsresultates wurden 3 Eisenröhren von gleicher Länge, aber verschiedener Wandstärke und verschiedenem Durchmesser angefertigt, und jedes der Rohre mit zwei longitudinalen Spiralen versehen. Die primäre Spirale bestand bei jedem Rohre aus 90, die secundäre aus 30 Windungen. Durch die primäre Spirale wurden Ströme wechselnder Richtung geschickt und der in der secundären Spi- rale durch die Umkehr des Magnetismus erzeugte inducirte Strom durch den Ausschlag des Spiegelgalvanometers gemessen. Die Dimensionen der Eisenrohre a, b, und c von 100 mm Länge waren
[Tabelle]
Die Resultate der Versuche sind in Tab. 2 und den zugehörigen Curven der Tafel VI enthalten; in den Curven ist die Stromstärke Abscisse, der Magnetismus Ordinate. Wie aus dem Diagramm I ersichtlich, in welchem die horizontalen Abscissen die gemes- sene Stromstärke, die verticalen die durch die zugehörigen In- ductionsspiralen erzeugten Ausschläge bedeuten, ist der durch diese gemessene Magnetismus der Wandstärke ziemlich proportional, während die grössere lichte Weite zwar einen vermindernden Einfluss ausübt, der aber nicht bedeutend ist und durch die Art der Messung seine Erklärung findet. Genaue Uebereinstimmung liess sich bei diesen Versuchen aus dem Grunde nicht erwarten, weil die Beschaffenheit des Eisens bei Elektromagneten einen wesentlichen Einfluss ausübt.
Es ist bisher nur die directe magnetisirende Wirkung, welche ein mit der Ringaxe zusammenfallender Strom auf das Eisenrohr ausübt, in Betracht gezogen, nicht die verstärkende Wirkung, welche die durch den Strom aus ihrer Gleichgewichtslage im Sinne der Magnetisirungsrichtung abgelenkten Elementarmagnete
eines Rohres durch einen centralen unbegrenzten Leiter erzeugte Gesammtmagnetismus ist daher unabhängig von dem Durchmesser des Rohres und direct proportional seiner Länge und seiner Wandstärke.
Zur Prüfung der Richtigkeit dieses Rechnungsresultates wurden 3 Eisenröhren von gleicher Länge, aber verschiedener Wandstärke und verschiedenem Durchmesser angefertigt, und jedes der Rohre mit zwei longitudinalen Spiralen versehen. Die primäre Spirale bestand bei jedem Rohre aus 90, die secundäre aus 30 Windungen. Durch die primäre Spirale wurden Ströme wechselnder Richtung geschickt und der in der secundären Spi- rale durch die Umkehr des Magnetismus erzeugte inducirte Strom durch den Ausschlag des Spiegelgalvanometers gemessen. Die Dimensionen der Eisenrohre a, b, und c von 100 mm Länge waren
[Tabelle]
Die Resultate der Versuche sind in Tab. 2 und den zugehörigen Curven der Tafel VI enthalten; in den Curven ist die Stromstärke Abscisse, der Magnetismus Ordinate. Wie aus dem Diagramm I ersichtlich, in welchem die horizontalen Abscissen die gemes- sene Stromstärke, die verticalen die durch die zugehörigen In- ductionsspiralen erzeugten Ausschläge bedeuten, ist der durch diese gemessene Magnetismus der Wandstärke ziemlich proportional, während die grössere lichte Weite zwar einen vermindernden Einfluss ausübt, der aber nicht bedeutend ist und durch die Art der Messung seine Erklärung findet. Genaue Uebereinstimmung liess sich bei diesen Versuchen aus dem Grunde nicht erwarten, weil die Beschaffenheit des Eisens bei Elektromagneten einen wesentlichen Einfluss ausübt.
Es ist bisher nur die directe magnetisirende Wirkung, welche ein mit der Ringaxe zusammenfallender Strom auf das Eisenrohr ausübt, in Betracht gezogen, nicht die verstärkende Wirkung, welche die durch den Strom aus ihrer Gleichgewichtslage im Sinne der Magnetisirungsrichtung abgelenkten Elementarmagnete
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eines Rohres durch einen centralen unbegrenzten Leiter erzeugte
Gesammtmagnetismus ist daher unabhängig von dem Durchmesser
des Rohres und direct proportional seiner Länge und seiner
Wandstärke.
Zur Prüfung der Richtigkeit dieses Rechnungsresultates
wurden 3 Eisenröhren von gleicher Länge, aber verschiedener
Wandstärke und verschiedenem Durchmesser angefertigt, und
jedes der Rohre mit zwei longitudinalen Spiralen versehen. Die
primäre Spirale bestand bei jedem Rohre aus 90, die secundäre
aus 30 Windungen. Durch die primäre Spirale wurden Ströme
wechselnder Richtung geschickt und der in der secundären Spi-
rale durch die Umkehr des Magnetismus erzeugte inducirte Strom
durch den Ausschlag des Spiegelgalvanometers gemessen. Die
Dimensionen der Eisenrohre a, b, und c von 100 mm Länge waren
Die Resultate der Versuche sind in Tab. 2 und den zugehörigen
Curven der Tafel VI enthalten; in den Curven ist die Stromstärke
Abscisse, der Magnetismus Ordinate. Wie aus dem Diagramm I
ersichtlich, in welchem die horizontalen Abscissen die gemes-
sene Stromstärke, die verticalen die durch die zugehörigen In-
ductionsspiralen erzeugten Ausschläge bedeuten, ist der durch diese
gemessene Magnetismus der Wandstärke ziemlich proportional,
während die grössere lichte Weite zwar einen vermindernden
Einfluss ausübt, der aber nicht bedeutend ist und durch die Art
der Messung seine Erklärung findet. Genaue Uebereinstimmung
liess sich bei diesen Versuchen aus dem Grunde nicht erwarten,
weil die Beschaffenheit des Eisens bei Elektromagneten einen
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Es ist bisher nur die directe magnetisirende Wirkung, welche
ein mit der Ringaxe zusammenfallender Strom auf das Eisenrohr
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/594>, abgerufen am 22.11.2024.
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