Siemens, Werner von: Die electrische Telegraphie. Berlin, 1866.auf demselben Buchstaben stehen bleiben, wenn sie vor der In¬ Außer den bisher beschriebenen drei Telegraphensystemen, Wie bereits früher mitgetheilt, verband schon Steinheil auf demſelben Buchſtaben ſtehen bleiben, wenn ſie vor der In¬ Außer den bisher beſchriebenen drei Telegraphenſyſtemen, Wie bereits früher mitgetheilt, verband ſchon Steinheil <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> auf demſelben Buchſtaben ſtehen bleiben, wenn ſie vor der In¬<lb/> gangſetzung eine gleiche Stellung hatten. Es iſt daher hier nicht<lb/> die Zahl der Ströme, ſondern die Zeitdauer der Ströme, welche<lb/> die Stellung des Zeigers oder Druckrades beſtimmt. Durch<lb/> den Amerikaner <hi rendition="#g">Hughes</hi> iſt dieſer Apparat in neuerer Zeit we¬<lb/> ſentlich verbeſſert und druckt jetzt telegraphiſche Nachrichten mit<lb/> einer überraſchenden Sicherheit und Schnelligkeit, die ihm eine<lb/> dauernde Verwendung neben dem Morſe'ſchen Schreibtelegraphen¬<lb/> ſyſtem zu ſichern ſcheint.</p><lb/> <p>Außer den bisher beſchriebenen drei Telegraphenſyſtemen,<lb/> welche in größerem Maßſtabe zur Anwendung gekommen ſind.<lb/> dem Nadeltelegraphen, dem Schreib-, und dem Zeiger- und<lb/> Drucktelegraphen ſind noch mehrere andere in Vorſchlag gebracht<lb/> und auch zur Anwendung gekommen. So ſchlug <hi rendition="#g">Vorſſelmann<lb/> de Heer</hi> ſchon 1839 einen auf die phyſiologiſche Wirkung des<lb/> electriſchen Stromes baſirten Telegraphen vor. Die Finger<lb/> des Empfängers ſollten bei demſelben in den telegraphiſchen<lb/> Schließungskreis eingeſchaltet werden durch Berührung metalli¬<lb/> ſcher Knöpfe, welche das Ende der Leitungen bildeten. Jeder<lb/> Strom, welcher eine Leitung durchlief, erzeugte dann ein krampf¬<lb/> haftes Zucken des betreffenden Fingers, woraus erkannt werden<lb/> konnte, in welcher Leitung ein electriſcher Strom erzeugt war<lb/> und wie lange derſelbe dauerte. An Stelle des Weckers ſollte<lb/> der Telegraphiſt an ſeinem Körper zwei mit den Drähten in<lb/> leitender Verbindung ſtehende Metallplatten tragen, welche ihm<lb/> dann die fühlbare Aufforderung brachten, ſeine Finger zum<lb/> Empfang einer Depeſche auf die Metallknöpfe zu legen!</p><lb/> <p>Wie bereits früher mitgetheilt, verband ſchon <hi rendition="#g">Steinheil</hi><lb/> mit ſeinen Telegraphen kleine Glocken von verſchiedener Tonhöhe,<lb/> durch welche der Empfänger einer Depeſche befähigt wurde, die¬<lb/> ſelbe durch das Gehör zu verſtehen. Solche acuſtiſche Telegraphen<lb/> ſind ſpäter von Andern mehrfach conſtruirt, ſie konnten aber<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
auf demſelben Buchſtaben ſtehen bleiben, wenn ſie vor der In¬
gangſetzung eine gleiche Stellung hatten. Es iſt daher hier nicht
die Zahl der Ströme, ſondern die Zeitdauer der Ströme, welche
die Stellung des Zeigers oder Druckrades beſtimmt. Durch
den Amerikaner Hughes iſt dieſer Apparat in neuerer Zeit we¬
ſentlich verbeſſert und druckt jetzt telegraphiſche Nachrichten mit
einer überraſchenden Sicherheit und Schnelligkeit, die ihm eine
dauernde Verwendung neben dem Morſe'ſchen Schreibtelegraphen¬
ſyſtem zu ſichern ſcheint.
Außer den bisher beſchriebenen drei Telegraphenſyſtemen,
welche in größerem Maßſtabe zur Anwendung gekommen ſind.
dem Nadeltelegraphen, dem Schreib-, und dem Zeiger- und
Drucktelegraphen ſind noch mehrere andere in Vorſchlag gebracht
und auch zur Anwendung gekommen. So ſchlug Vorſſelmann
de Heer ſchon 1839 einen auf die phyſiologiſche Wirkung des
electriſchen Stromes baſirten Telegraphen vor. Die Finger
des Empfängers ſollten bei demſelben in den telegraphiſchen
Schließungskreis eingeſchaltet werden durch Berührung metalli¬
ſcher Knöpfe, welche das Ende der Leitungen bildeten. Jeder
Strom, welcher eine Leitung durchlief, erzeugte dann ein krampf¬
haftes Zucken des betreffenden Fingers, woraus erkannt werden
konnte, in welcher Leitung ein electriſcher Strom erzeugt war
und wie lange derſelbe dauerte. An Stelle des Weckers ſollte
der Telegraphiſt an ſeinem Körper zwei mit den Drähten in
leitender Verbindung ſtehende Metallplatten tragen, welche ihm
dann die fühlbare Aufforderung brachten, ſeine Finger zum
Empfang einer Depeſche auf die Metallknöpfe zu legen!
Wie bereits früher mitgetheilt, verband ſchon Steinheil
mit ſeinen Telegraphen kleine Glocken von verſchiedener Tonhöhe,
durch welche der Empfänger einer Depeſche befähigt wurde, die¬
ſelbe durch das Gehör zu verſtehen. Solche acuſtiſche Telegraphen
ſind ſpäter von Andern mehrfach conſtruirt, ſie konnten aber
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