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Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796.

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aus Sibirien.
andere Bogatoll 10 Werst füdlich abwärts. Diese hat
65, vierzig Eimer haltende kupferne Destillirblasen, die
aber bloß im Winter nur angefeuert werden, indem we-
gen der Kälte alsdenn weniger Verlust an Geist ist. Von
hieraus fuhr ich nach dem Dorfe Tscherbakoll am Flüß-
chen Katik nachdem ich nicht weit davon den schnellen
Tschulüm passirt hatte. Von hier giengs weiter über
die Dörfer Altat am Flüßchen gleiches Namens, La-
sarowa
an den Flüssen Altadüm und Tschulüm, Ust-
seretskoi
am Toilok und Tschulüm, das Kirchdorf
Podsosninskoi wo der Tschulüm seinen Namen ver-
liert und nun schwarzer Yjus genannt wird. Weiter
über Skorobogatowa am Flüßchen Borzuk; dann
zum Kirchdorfe Udshur am Flüßchen gleiches Namens.
Vierzig Werst von hier am Flüßchen Solgon standen
kusnetzkische Tataren wo ich frischen Vorspann nahm, bis
zum Dorfe Kopjewa am Yjus der hier nun der weiße
genannt wird, aber immer mit vorhererwähnten nur ein
Fluß ist. Hier ist er besonders schnell strömend, so daß
das Uebersetzen, welches in großen Böten geschieht die
zu 2, 3 oder 4 an einander gebunden und oben wiederum
mit Brettern bedeckt sind, nicht ganz ohne Gefahr ist.
Und nun gieng der Weg bis an die Festung Abakansk
beständig durch die Sagaische Steppe, wo gewiß die
angenehmsten Gefilde in Sibirien zu sehen, die durchaus
ohne stechende Jnsekten sind. Jn einer der angenehm-
sten Gegenden am See Jlkül der mit dem Bilö durch
einen schmalen Canal zusammenhängt, nahm ich auf ei-
nige Tage bey den Tataren mein Quartier, um in die-

sem

aus Sibirien.
andere Bogatoll 10 Werſt fuͤdlich abwaͤrts. Dieſe hat
65, vierzig Eimer haltende kupferne Deſtillirblaſen, die
aber bloß im Winter nur angefeuert werden, indem we-
gen der Kaͤlte alsdenn weniger Verluſt an Geiſt iſt. Von
hieraus fuhr ich nach dem Dorfe Tſcherbakoll am Fluͤß-
chen Katik nachdem ich nicht weit davon den ſchnellen
Tſchuluͤm paſſirt hatte. Von hier giengs weiter uͤber
die Doͤrfer Altat am Fluͤßchen gleiches Namens, La-
ſarowa
an den Fluͤſſen Altaduͤm und Tſchuluͤm, Uſt-
ſeretskoi
am Toilok und Tſchuluͤm, das Kirchdorf
Podſosninskoi wo der Tſchuluͤm ſeinen Namen ver-
liert und nun ſchwarzer Yjus genannt wird. Weiter
uͤber Skorobogatowa am Fluͤßchen Borzuk; dann
zum Kirchdorfe Udſhur am Fluͤßchen gleiches Namens.
Vierzig Werſt von hier am Fluͤßchen Solgon ſtanden
kusnetzkiſche Tataren wo ich friſchen Vorſpann nahm, bis
zum Dorfe Kopjewa am Yjus der hier nun der weiße
genannt wird, aber immer mit vorhererwaͤhnten nur ein
Fluß iſt. Hier iſt er beſonders ſchnell ſtroͤmend, ſo daß
das Ueberſetzen, welches in großen Boͤten geſchieht die
zu 2, 3 oder 4 an einander gebunden und oben wiederum
mit Brettern bedeckt ſind, nicht ganz ohne Gefahr iſt.
Und nun gieng der Weg bis an die Feſtung Abakansk
beſtaͤndig durch die Sagaiſche Steppe, wo gewiß die
angenehmſten Gefilde in Sibirien zu ſehen, die durchaus
ohne ſtechende Jnſekten ſind. Jn einer der angenehm-
ſten Gegenden am See Jlkuͤl der mit dem Biloͤ durch
einen ſchmalen Canal zuſammenhaͤngt, nahm ich auf ei-
nige Tage bey den Tataren mein Quartier, um in die-

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[93/0101] aus Sibirien. andere Bogatoll 10 Werſt fuͤdlich abwaͤrts. Dieſe hat 65, vierzig Eimer haltende kupferne Deſtillirblaſen, die aber bloß im Winter nur angefeuert werden, indem we- gen der Kaͤlte alsdenn weniger Verluſt an Geiſt iſt. Von hieraus fuhr ich nach dem Dorfe Tſcherbakoll am Fluͤß- chen Katik nachdem ich nicht weit davon den ſchnellen Tſchuluͤm paſſirt hatte. Von hier giengs weiter uͤber die Doͤrfer Altat am Fluͤßchen gleiches Namens, La- ſarowa an den Fluͤſſen Altaduͤm und Tſchuluͤm, Uſt- ſeretskoi am Toilok und Tſchuluͤm, das Kirchdorf Podſosninskoi wo der Tſchuluͤm ſeinen Namen ver- liert und nun ſchwarzer Yjus genannt wird. Weiter uͤber Skorobogatowa am Fluͤßchen Borzuk; dann zum Kirchdorfe Udſhur am Fluͤßchen gleiches Namens. Vierzig Werſt von hier am Fluͤßchen Solgon ſtanden kusnetzkiſche Tataren wo ich friſchen Vorſpann nahm, bis zum Dorfe Kopjewa am Yjus der hier nun der weiße genannt wird, aber immer mit vorhererwaͤhnten nur ein Fluß iſt. Hier iſt er beſonders ſchnell ſtroͤmend, ſo daß das Ueberſetzen, welches in großen Boͤten geſchieht die zu 2, 3 oder 4 an einander gebunden und oben wiederum mit Brettern bedeckt ſind, nicht ganz ohne Gefahr iſt. Und nun gieng der Weg bis an die Feſtung Abakansk beſtaͤndig durch die Sagaiſche Steppe, wo gewiß die angenehmſten Gefilde in Sibirien zu ſehen, die durchaus ohne ſtechende Jnſekten ſind. Jn einer der angenehm- ſten Gegenden am See Jlkuͤl der mit dem Biloͤ durch einen ſchmalen Canal zuſammenhaͤngt, nahm ich auf ei- nige Tage bey den Tataren mein Quartier, um in die- ſem

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Zitationshilfe: Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siever_briefe_1796/101>, abgerufen am 27.11.2024.