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Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796.

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aus Sibirien.
die Grundlage zu nachmaligen großen Dörfern. Den
umherwohnenden ärmern Bauern und Jägern schießen
solche Leute auch wohl auf ihre Erndte oder das künftig
zu erjagende Rauchwerk Geld vor, und gewinnen dabey
oft 30 pro Cent. Ein Hausvater der hier so eingerich-
tet ist und dabey von 500 bis 3000 Rubel baar Geld
hat, heißt hier schon sehr reich.

Da itzt öftere Couriere zwischen Peking und Jrkuzk
gehen, so ist Hoffnung, daß der Handel mit den Chine-
sern, der itzt (1791) schon seit sechs Jahren geschlossen
war, bald wieder in Gang kommen wird. Die Mon-
golischen Staatsboten sind gemeiniglich aus der 805
Werste von Jrkuzk, in der Mongoley gelegnen Oergö,
oder dem Hoflager des Kutuchta (Mongolischen Pab-
stes) wo die Mongolischen Fürsten, bey dem Chinesischen
Oberbefehlshaber sich aufhalten, abgefertigt und gehn
dahin auch zurück. Die aus Petersburg einzuholende
Antworten werden dagegen durch Russische Boten nach
der Oergö abgefertigt. --

Vierter Brief.

Warme Quellen im hohen Scheidegebirge
Jablonnoi Chrebet.

Sehr oft mache ich große Sprünge: hier haben
Sie einen Beweiß davon. Von Kiachta erhielten Sie
den 3ten Brief und diesen 450 Werst weiter aus einer

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aus Sibirien.
die Grundlage zu nachmaligen großen Doͤrfern. Den
umherwohnenden aͤrmern Bauern und Jaͤgern ſchießen
ſolche Leute auch wohl auf ihre Erndte oder das kuͤnftig
zu erjagende Rauchwerk Geld vor, und gewinnen dabey
oft 30 pro Cent. Ein Hausvater der hier ſo eingerich-
tet iſt und dabey von 500 bis 3000 Rubel baar Geld
hat, heißt hier ſchon ſehr reich.

Da itzt oͤftere Couriere zwiſchen Peking und Jrkuzk
gehen, ſo iſt Hoffnung, daß der Handel mit den Chine-
ſern, der itzt (1791) ſchon ſeit ſechs Jahren geſchloſſen
war, bald wieder in Gang kommen wird. Die Mon-
goliſchen Staatsboten ſind gemeiniglich aus der 805
Werſte von Jrkuzk, in der Mongoley gelegnen Oergoͤ,
oder dem Hoflager des Kutuchta (Mongoliſchen Pab-
ſtes) wo die Mongoliſchen Fuͤrſten, bey dem Chineſiſchen
Oberbefehlshaber ſich aufhalten, abgefertigt und gehn
dahin auch zuruͤck. Die aus Petersburg einzuholende
Antworten werden dagegen durch Ruſſiſche Boten nach
der Oergoͤ abgefertigt. —

Vierter Brief.

Warme Quellen im hohen Scheidegebirge
Jablonnoi Chrebet.

Sehr oft mache ich große Spruͤnge: hier haben
Sie einen Beweiß davon. Von Kiachta erhielten Sie
den 3ten Brief und dieſen 450 Werſt weiter aus einer

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[37/0045] aus Sibirien. die Grundlage zu nachmaligen großen Doͤrfern. Den umherwohnenden aͤrmern Bauern und Jaͤgern ſchießen ſolche Leute auch wohl auf ihre Erndte oder das kuͤnftig zu erjagende Rauchwerk Geld vor, und gewinnen dabey oft 30 pro Cent. Ein Hausvater der hier ſo eingerich- tet iſt und dabey von 500 bis 3000 Rubel baar Geld hat, heißt hier ſchon ſehr reich. Da itzt oͤftere Couriere zwiſchen Peking und Jrkuzk gehen, ſo iſt Hoffnung, daß der Handel mit den Chine- ſern, der itzt (1791) ſchon ſeit ſechs Jahren geſchloſſen war, bald wieder in Gang kommen wird. Die Mon- goliſchen Staatsboten ſind gemeiniglich aus der 805 Werſte von Jrkuzk, in der Mongoley gelegnen Oergoͤ, oder dem Hoflager des Kutuchta (Mongoliſchen Pab- ſtes) wo die Mongoliſchen Fuͤrſten, bey dem Chineſiſchen Oberbefehlshaber ſich aufhalten, abgefertigt und gehn dahin auch zuruͤck. Die aus Petersburg einzuholende Antworten werden dagegen durch Ruſſiſche Boten nach der Oergoͤ abgefertigt. — Vierter Brief. d. 8. Jun. 1791. Warme Quellen im hohen Scheidegebirge Jablonnoi Chrebet. Sehr oft mache ich große Spruͤnge: hier haben Sie einen Beweiß davon. Von Kiachta erhielten Sie den 3ten Brief und dieſen 450 Werſt weiter aus einer unge- C 3

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Zitationshilfe: Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siever_briefe_1796/45>, abgerufen am 23.11.2024.