sobald als möglich gewöhnt, erreichen. Frei- lich wird dadurch nur eine Art Früh- oder Nothreife erzielt, welche gewiss nicht von grossem Bestande ist. Frühreife ist immer die Vorgängerin von frühem Verfalle; dies dürfte ganz besonders bei Pferden zutreffend sein, die durch unnatürlich starke Fütterungen künstlich zu dieser Frühreife gebracht wurden. Man vergesse hier auch nicht zu bedenken, dass das Rennpferd, welches zweijährig auf die Bahn gebracht wird, für seine Jugend eine kleine Compensation erhält in dem geringen Gewichte, welches ihm erlaubt ist, eine Vergünstigung, welche dem jungen Traber nicht in gleichem Grade gewährt werden kann. Auch sind die Distanzen, welche Zwei- jährige auf der Bahn zurücklegen, gewöhn- lich recht kurze, während wieder der Traber zumeist die volle Meile, wie oben erwähnt, mehrmals hintereinander zurücklegen muss.
Will aber Jemand, trotz allem bereits dagegen Gesagten, doch einen vielverspre- chenden Traber schon als Dreijährigen auf die Bahn bringen, so soll er ihn wenigstens nicht durch zu harte Arbeit darauf vorbe- reiten. Es wird besser sein, sich auf die Schnelligkeit und Güte des Thieres und auf die Geschicklichkeit des Führers zu ver-
sobald als möglich gewöhnt, erreichen. Frei- lich wird dadurch nur eine Art Früh- oder Nothreife erzielt, welche gewiss nicht von grossem Bestande ist. Frühreife ist immer die Vorgängerin von frühem Verfalle; dies dürfte ganz besonders bei Pferden zutreffend sein, die durch unnatürlich starke Fütterungen künstlich zu dieser Frühreife gebracht wurden. Man vergesse hier auch nicht zu bedenken, dass das Rennpferd, welches zweijährig auf die Bahn gebracht wird, für seine Jugend eine kleine Compensation erhält in dem geringen Gewichte, welches ihm erlaubt ist, eine Vergünstigung, welche dem jungen Traber nicht in gleichem Grade gewährt werden kann. Auch sind die Distanzen, welche Zwei- jährige auf der Bahn zurücklegen, gewöhn- lich recht kurze, während wieder der Traber zumeist die volle Meile, wie oben erwähnt, mehrmals hintereinander zurücklegen muss.
Will aber Jemand, trotz allem bereits dagegen Gesagten, doch einen vielverspre- chenden Traber schon als Dreijährigen auf die Bahn bringen, so soll er ihn wenigstens nicht durch zu harte Arbeit darauf vorbe- reiten. Es wird besser sein, sich auf die Schnelligkeit und Güte des Thieres und auf die Geschicklichkeit des Führers zu ver-
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[58/0074]
sobald als möglich gewöhnt, erreichen. Frei-
lich wird dadurch nur eine Art Früh- oder
Nothreife erzielt, welche gewiss nicht von
grossem Bestande ist. Frühreife ist immer
die Vorgängerin von frühem Verfalle; dies
dürfte ganz besonders bei Pferden zutreffend
sein, die durch unnatürlich starke Fütterungen
künstlich zu dieser Frühreife gebracht wurden.
Man vergesse hier auch nicht zu bedenken,
dass das Rennpferd, welches zweijährig auf
die Bahn gebracht wird, für seine Jugend
eine kleine Compensation erhält in dem
geringen Gewichte, welches ihm erlaubt ist,
eine Vergünstigung, welche dem jungen Traber
nicht in gleichem Grade gewährt werden
kann. Auch sind die Distanzen, welche Zwei-
jährige auf der Bahn zurücklegen, gewöhn-
lich recht kurze, während wieder der Traber
zumeist die volle Meile, wie oben erwähnt,
mehrmals hintereinander zurücklegen muss.
Will aber Jemand, trotz allem bereits
dagegen Gesagten, doch einen vielverspre-
chenden Traber schon als Dreijährigen auf
die Bahn bringen, so soll er ihn wenigstens
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/74>, abgerufen am 22.12.2024.
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