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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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Die Ewige Freuden
121.
Nach ihnen gehn wie Dauben her7
Die strenge Büsserinnen:
Die gläntzen wie ein gläsern Meer
Das feurig ist von innen:
Sie hoben in des Lammes Blutt
Jhr Kleid gantz rein gewaschen/
Und durch die bittre Thränen flutt
Verschwemmt der Sünden Aschen.
122.
Dann kommen wieder ohne Zahl
Die g'meine Heiliginnen;
Auß derer Augen stäts ein Qual
Der Andacht pflegt zurinnen
Wie schön ietwed in allen Chörn
Geschmükt geht und geziehret/
Läst sich auf dieser Welt nicht hörn
Obs gleich würd' augeführet.
123.
Höchst günstig ists/ daß all und ied'
Ein schöner Engel führet/
Und sie zu ehren sich bemüht/
Wie einer Braut gebühret:
Die wird von einem C[h]erubin/
Die vor dem Tugend-wagen/
Die
Die Ewige Freuden
121.
Nach ihnen gehn wie Dauben her7
Die ſtrenge Büſſerinnen:
Die gläntzen wie ein gläſern Meer
Das feurig iſt von innen:
Sie hoben in des Lammes Blutt
Jhr Kleid gantz rein gewaſchen/
Und durch die bittre Thränen flutt
Verſchwemmt der Sünden Aſchen.
122.
Dann kommen wieder ohne Zahl
Die g’meine Heiliginnen;
Auß derer Augen ſtäts ein Qual
Der Andacht pflegt zurinnen
Wie ſchön ietwed in allen Chörn
Geſchmükt geht und geziehret/
Läſt ſich auf dieſer Welt nicht hörn
Obs gleich würd’ augeführet.
123.
Höchſt günſtig iſts/ daß all und ied’
Ein ſchöner Engel führet/
Und ſie zu ehren ſich bemüht/
Wie einer Braut gebühret:
Die wird von einem C[h]erubin/
Die vor dem Tugend-wagen/
Die
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[106/0120] Die Ewige Freuden 121. Nach ihnen gehn wie Dauben her Die ſtrenge Büſſerinnen: Die gläntzen wie ein gläſern Meer Das feurig iſt von innen: Sie hoben in des Lammes Blutt Jhr Kleid gantz rein gewaſchen/ Und durch die bittre Thränen flutt Verſchwemmt der Sünden Aſchen. 122. Dann kommen wieder ohne Zahl Die g’meine Heiliginnen; Auß derer Augen ſtäts ein Qual Der Andacht pflegt zurinnen Wie ſchön ietwed in allen Chörn Geſchmükt geht und geziehret/ Läſt ſich auf dieſer Welt nicht hörn Obs gleich würd’ augeführet. 123. Höchſt günſtig iſts/ daß all und ied’ Ein ſchöner Engel führet/ Und ſie zu ehren ſich bemüht/ Wie einer Braut gebühret: Die wird von einem Cherubin/ Die vor dem Tugend-wagen/ Die

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/120>, abgerufen am 21.11.2024.