Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

der Seeligen.
Die seynd in diesem Schloß beliebt/
Und ihnen wird mans schenken.

151.
Die stündlich nach Gerechtigkeit
Ein groß Verlangen tragen/
Die nicht nach Ansehn Lieb und Leid/
Für ihrem Hunger fragen/
Die durstig thun im Geist und Sinn
Nach GOttes liebstem Willen/
Die werden ihren Durst hierinn
Und Hunger können stillen.
152.
Die ihres Nächsten Hertzeleid
Auffnehmen mit erbarmen;
Und guttes thun zu rechter Zeit
Den Dürfftigen und Armen;
Die ihn entführn auß seiner Schuls
So seine Seel umbfangen;
Die werden alle Gunst und Huld
Jn dieser Stadt erlangen.
153.
Die ihr Gewissen rein und schön
Gewoschen und behalten;
Mit Zotten und mit Schand-Gethön
Die

der Seeligen.
Die ſeynd in dieſem Schloß beliebt/
Und ihnen wird mans ſchenken.

151.
Die ſtündlich nach Gerechtigkeit
Ein groß Verlangen tragen/
Die nicht nach Anſehn Lieb und Leid/
Für ihrem Hunger fragen/
Die durſtig thun im Geiſt und Sinn
Nach GOttes liebſtem Willen/
Die werden ihren Durſt hierinn
Und Hunger können ſtillen.
152.
Die ihres Nächſten Hertzeleid
Auffnehmen mit erbarmen;
Und guttes thun zu rechter Zeit
Den Dürfftigen und Armen;
Die ihn entführn auß ſeiner Schuls
So ſeine Seel umbfangen;
Die werden alle Gunſt und Huld
Jn dieſer Stadt erlangen.
153.
Die ihr Gewiſſen rein und ſchön
Gewoſchen und behalten;
Mit Zotten und mit Schand-Gethön
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="150">
            <pb facs="#f0131" n="117"/>
            <fw place="top" type="header">der Seeligen.</fw><lb/>
            <l>Die &#x017F;eynd in die&#x017F;em Schloß beliebt/</l><lb/>
            <l>Und ihnen wird mans &#x017F;chenken.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="151">
            <head>151.</head><lb/>
            <l>Die &#x017F;tündlich nach Gerechtigkeit</l><lb/>
            <l>Ein groß Verlangen tragen/</l><lb/>
            <l>Die nicht nach An&#x017F;ehn Lieb und Leid/</l><lb/>
            <l>Für ihrem Hunger fragen/</l><lb/>
            <l>Die dur&#x017F;tig thun im Gei&#x017F;t und Sinn</l><lb/>
            <l>Nach GOttes lieb&#x017F;tem Willen/</l><lb/>
            <l>Die werden ihren Dur&#x017F;t hierinn</l><lb/>
            <l>Und Hunger können &#x017F;tillen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="152">
            <head>152.</head><lb/>
            <l>Die ihres Näch&#x017F;ten Hertzeleid</l><lb/>
            <l>Auffnehmen mit erbarmen;</l><lb/>
            <l>Und guttes thun zu rechter Zeit</l><lb/>
            <l>Den Dürfftigen und Armen;</l><lb/>
            <l>Die ihn entführn auß &#x017F;einer Schuls</l><lb/>
            <l>So &#x017F;eine Seel umbfangen;</l><lb/>
            <l>Die werden alle Gun&#x017F;t und Huld</l><lb/>
            <l>Jn die&#x017F;er Stadt erlangen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="153">
            <head>153.</head><lb/>
            <l>Die ihr Gewi&#x017F;&#x017F;en rein und &#x017F;chön</l><lb/>
            <l>Gewo&#x017F;chen und behalten;</l><lb/>
            <l>Mit Zotten und mit Schand-Gethön</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0131] der Seeligen. Die ſeynd in dieſem Schloß beliebt/ Und ihnen wird mans ſchenken. 151. Die ſtündlich nach Gerechtigkeit Ein groß Verlangen tragen/ Die nicht nach Anſehn Lieb und Leid/ Für ihrem Hunger fragen/ Die durſtig thun im Geiſt und Sinn Nach GOttes liebſtem Willen/ Die werden ihren Durſt hierinn Und Hunger können ſtillen. 152. Die ihres Nächſten Hertzeleid Auffnehmen mit erbarmen; Und guttes thun zu rechter Zeit Den Dürfftigen und Armen; Die ihn entführn auß ſeiner Schuls So ſeine Seel umbfangen; Die werden alle Gunſt und Huld Jn dieſer Stadt erlangen. 153. Die ihr Gewiſſen rein und ſchön Gewoſchen und behalten; Mit Zotten und mit Schand-Gethön Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/131
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/131>, abgerufen am 21.11.2024.