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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Vierdtes Buch.
104. Der Tod der Heiligen.
Der Tod der Heiligen ist wehrt geacht für GOtt:
Sag wo es dir bewust/ was ist es vor ein Tod?
105. Der Tod ist gut und böse.
So gut der Tod auch ist dem der im HErren stirbt/
So ungut ist er dem/ der ausser jhm verdirbt.
106. Von den Märtyrern.
Der Märtrer Lebenslauff ist wenig aufgeschrieben:
Die Tugenden die man zur Leidenszeit gespürt/
Die Lobt und preist man nur/ und sind statt jenes blieben:
Dieweil ein schöner Tod daß gantze Leben ziehrt.
107. Die nützlichsten Gedanken.
Dänk an den Tod/ mein Krist: was dänkstu anders
viel?(wil.
Man dänkt nichts nützlichers als wie man sterben
108. Der Mensch ist dreymal Englisch.
Der Thronfürst ruht in GOtt: Jhn schaut der Chern-
bin:
Der Seraphin zerschmeltzt für lauter Lieb' in Jhn.
Jch finde diese Drey in einer Seel allein:
So muß ein hellger Mensch ja dreyfach Englisch sein.
109. Der Weise.
Der Weise suchet ruh/ und fliehet daß Getümmel:
Sein elend ist die Welt/ sein Vaterland der Himmel.
110. Daß Wolfeilste.
Wie wolfeil hält doch GOtt sein Reich unds Ewge
Leben!
Er darffs dem Büssenden für einen Fußfall geben.
111. An den sich selbst liebenden.
Narciß ersäuffet sich da er sich selbst wil lieben.
Philautus lachestu? es ist von dir geschrieben.
113. Von
Vierdtes Buch.
104. Der Tod der Heiligen.
Der Tod der Heiligen iſt wehrt geacht fuͤr GOtt:
Sag wo es dir bewuſt/ was iſt es vor ein Tod?
105. Der Tod iſt gut und boͤſe.
So gut der Tod auch iſt dem der im HErꝛen ſtirbt/
So ungut iſt er dem/ der auſſer jhm verdirbt.
106. Von den Maͤrtyrern.
Der Maͤrtrer Lebenslauff iſt wenig aufgeſchrieben:
Die Tugenden die man zur Leidenszeit geſpürt/
Die Lobt uñ preiſt man nur/ uñ ſind ſtatt jenes bliebẽ:
Dieweil ein ſchoͤner Tod daß gantze Leben ziehrt.
107. Die nuͤtzlichſten Gedanken.
Daͤnk an den Tod/ mein Kriſt: was daͤnkſtu anders
viel?(wil.
Man daͤnkt nichts nuͤtzlichers als wie man ſterben
108. Der Menſch iſt dreymal Engliſch.
Der Thronfuͤrſt ruht in GOtt: Jhn ſchaut der Chern-
bin:
Der Seraphin zerſchmeltzt fuͤr lauter Lieb’ in Jhn.
Jch finde dieſe Drey in einer Seel allein:
So muß ein hellger Menſch ja dreyfach Engliſch ſein.
109. Der Weiſe.
Der Weiſe ſuchet ruh/ und fliehet daß Getuͤmmel:
Sein elend iſt die Welt/ ſein Vaterland der Himmel.
110. Daß Wolfeilſte.
Wie wolfeil haͤlt doch GOtt ſein Reich unds Ewge
Leben!
Er darffs dem Buͤſſenden fuͤr einen Fußfall geben.
111. An den ſich ſelbſt liebenden.
Narciß erſaͤuffet ſich da er ſich ſelbſt wil lieben.
Philautus lacheſtu? es iſt von dir geſchrieben.
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[135[133]/0139] Vierdtes Buch. 104. Der Tod der Heiligen. Der Tod der Heiligen iſt wehrt geacht fuͤr GOtt: Sag wo es dir bewuſt/ was iſt es vor ein Tod? 105. Der Tod iſt gut und boͤſe. So gut der Tod auch iſt dem der im HErꝛen ſtirbt/ So ungut iſt er dem/ der auſſer jhm verdirbt. 106. Von den Maͤrtyrern. Der Maͤrtrer Lebenslauff iſt wenig aufgeſchrieben: Die Tugenden die man zur Leidenszeit geſpürt/ Die Lobt uñ preiſt man nur/ uñ ſind ſtatt jenes bliebẽ: Dieweil ein ſchoͤner Tod daß gantze Leben ziehrt. 107. Die nuͤtzlichſten Gedanken. Daͤnk an den Tod/ mein Kriſt: was daͤnkſtu anders viel?(wil. Man daͤnkt nichts nuͤtzlichers als wie man ſterben 108. Der Menſch iſt dreymal Engliſch. Der Thronfuͤrſt ruht in GOtt: Jhn ſchaut der Chern- bin: Der Seraphin zerſchmeltzt fuͤr lauter Lieb’ in Jhn. Jch finde dieſe Drey in einer Seel allein: So muß ein hellger Menſch ja dreyfach Engliſch ſein. 109. Der Weiſe. Der Weiſe ſuchet ruh/ und fliehet daß Getuͤmmel: Sein elend iſt die Welt/ ſein Vaterland der Himmel. 110. Daß Wolfeilſte. Wie wolfeil haͤlt doch GOtt ſein Reich unds Ewge Leben! Er darffs dem Buͤſſenden fuͤr einen Fußfall geben. 111. An den ſich ſelbſt liebenden. Narciß erſaͤuffet ſich da er ſich ſelbſt wil lieben. Philautus lacheſtu? es iſt von dir geſchrieben. 113. Von

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 135[133]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/139>, abgerufen am 24.11.2024.