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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Erjnnerungs Vorred
den Lehrern der geheimen GOttes Weißheit
bekandt ist/ nicht alleine nicht frembde; sondern
auch sehr Lieb und Angenehm seyn: in dem er
hier als in einem kurtzen Begriff wird finden/
was er bey jhnen nach der länge gelesen/ oder ja
selbst durch genädige besuchung GOttes in der
That geschmäkket und empfunden hat. Jst er
aber noch Unerfahren/ so wil ich jhn freundlich
zu jhnen gewisen haben: Jnsonderheit zum
Rusbrochio, Thaulero, Harphio, Authore
Theologiae Teutonicae &c:
Und neben disen
sonderlich zum Maximil. Sandaeo Societatis
Jesu,
welcher sich mit seiner Theologia Mysti-
ca,
und dem clave, über die massen gegen die
Liebhaber diser Göttlichen kunst verdienet hat.
Denn eine gantze und lautere Außlegung über
alle und jede Worte zumachen/ würde eine gros-
se weitläufftigkeit erfordern/ und nur dem Leser
verdrießlich seyn. Es ist deß Bücherschreibens
ohne diß keine maß/ daß anjetzo fast mehr ge-
schriben als gelesen wird. Dise Reimen/ gleich
wie sie dem Urheber meisten theils ohne Vorbe-
dacht und mühsames Nachsinnen in kurtzer Zeit
von dem Ursprung alles guten einig und allein
gegeben worden auffzusetzen; also daß er auch
daß erste Buch in vier Tagen verfertiget hat;
sollen auch so bleiben/ und dem Leser eine auff-
munterung sein/ den in sich verborgenen GOtt/
und dessen heilige Weißheit selbst zusuchen/

und

Erjnnerungs Vorred
den Lehrern der geheimen GOttes Weißheit
bekandt iſt/ nicht alleine nicht frembde; ſondern
auch ſehr Lieb und Angenehm ſeyn: in dem er
hier als in einem kurtzen Begriff wird finden/
was er bey jhnen nach der laͤnge geleſen/ oder ja
ſelbſt durch genaͤdige beſuchung GOttes in der
That geſchmaͤkket und empfunden hat. Jſt er
aber noch Unerfahren/ ſo wil ich jhn freundlich
zu jhnen gewiſen haben: Jnſonderheit zum
Rusbrochio, Thaulero, Harphio, Authore
Theologiæ Teutonicæ &c:
Und neben diſen
ſonderlich zum Maximil. Sandæo Societatis
Jesu,
welcher ſich mit ſeiner Theologia Myſti-
ca,
und dem clave, uͤber die maſſen gegen die
Liebhaber diſer Goͤttlichen kunſt verdienet hat.
Denn eine gantze und lautere Außlegung uͤber
alle und jede Worte zumachen/ wuͤrde eine groſ-
ſe weitlaͤufftigkeit erfordern/ und nur dem Leſer
verdrießlich ſeyn. Es iſt deß Buͤcherſchreibens
ohne diß keine maß/ daß anjetzo faſt mehr ge-
ſchriben als geleſen wird. Diſe Reimen/ gleich
wie ſie dem Urheber meiſten theils ohne Vorbe-
dacht und muͤhſames Nachſinnen in kurtzer Zeit
von dem Urſprung alles guten einig und allein
gegeben worden auffzuſetzen; alſo daß er auch
daß erſte Buch in vier Tagen verfertiget hat;
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munterung ſein/ den in ſich verborgenen GOtt/
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[18/0024] Erjnnerungs Vorred den Lehrern der geheimen GOttes Weißheit bekandt iſt/ nicht alleine nicht frembde; ſondern auch ſehr Lieb und Angenehm ſeyn: in dem er hier als in einem kurtzen Begriff wird finden/ was er bey jhnen nach der laͤnge geleſen/ oder ja ſelbſt durch genaͤdige beſuchung GOttes in der That geſchmaͤkket und empfunden hat. Jſt er aber noch Unerfahren/ ſo wil ich jhn freundlich zu jhnen gewiſen haben: Jnſonderheit zum Rusbrochio, Thaulero, Harphio, Authore Theologiæ Teutonicæ &c: Und neben diſen ſonderlich zum Maximil. Sandæo Societatis Jesu, welcher ſich mit ſeiner Theologia Myſti- ca, und dem clave, uͤber die maſſen gegen die Liebhaber diſer Goͤttlichen kunſt verdienet hat. Denn eine gantze und lautere Außlegung uͤber alle und jede Worte zumachen/ wuͤrde eine groſ- ſe weitlaͤufftigkeit erfordern/ und nur dem Leſer verdrießlich ſeyn. Es iſt deß Buͤcherſchreibens ohne diß keine maß/ daß anjetzo faſt mehr ge- ſchriben als geleſen wird. Diſe Reimen/ gleich wie ſie dem Urheber meiſten theils ohne Vorbe- dacht und muͤhſames Nachſinnen in kurtzer Zeit von dem Urſprung alles guten einig und allein gegeben worden auffzuſetzen; alſo daß er auch daß erſte Buch in vier Tagen verfertiget hat; ſollen auch ſo bleiben/ und dem Leſer eine auff- munterung ſein/ den in ſich verborgenen GOtt/ und deſſen heilige Weißheit ſelbſt zuſuchen/ und

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/24>, abgerufen am 03.12.2024.