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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Johannis Angeli
86. Du musts auch selbst gewinnen.
GOtt hat wol gnug gethan: doch du trägst nichts
darvon/
Wo auch nicht du in Jhm erkriegest deine Kron.
87. Daß geistliche Käuchelein.
Mein Leib ist eine Schal' in dem ein Käuchelein/
Vom Geist der Ewigkeit wil außgebrüttet seyn.
88. Eben vom selbigen.
Daß arme Käuchelein kluchst und pikt für und für:
Wird es dann nicht bald sehn deß Ewgen Lichtes Zihr!
89. Gegen Aufgang mustu sehn.
Freund wiltu an Jhm selbst daß Licht der Sonnen sehn
So mustu dein Gesicht hin zu [d]em Aufgang drehn.
90. Die Unterwürfflichkeit.
Der Blitz deß Sohnes GOtts durchleucht in einem
Nun
Die Hertzen/ welche sich Jhm gäntzlich unterthun.
91. Die Gedult.
Gedult ist über Gold: sie kan auch GOtt bezwingen/
Und was Er hat und ist gantz in mein Hertze bringen.
92. Die geheimste Gelassenheit.
Gelassenheit fäht GOtt: GOtt aber selbst zulassen
Jst ein Gelassenheit die wenig Menschen fassen.
93. Der geheime GOttes Kuß.
GOtt küst mich seinen Sohn mit seinem heilgen Geist/
Wenn Er mich liebes Kind in Christo JEsu heist.
94. Eins ist deß andern Trost.
GOtt ist der Lichter Licht/ Mein Heyland ist die Sonne/
Maria ist der Mon/ ich Jhrer aller Wonne.
95. Daß
Johannis Angeli
86. Du muſts auch ſelbſt gewinnen.
GOtt hat wol gnug gethan: doch du traͤgſt nichts
darvon/
Wo auch nicht du in Jhm erkriegeſt deine Kron.
87. Daß geiſtliche Kaͤuchelein.
Mein Leib iſt eine Schal’ in dem ein Kaͤuchelein/
Vom Geiſt der Ewigkeit wil außgebruͤttet ſeyn.
88. Eben vom ſelbigen.
Daß arme Kaͤuchelein kluchſt und pikt fuͤr und fuͤr:
Wird es dann nicht bald ſehn deß Ewgen Lichtes Zihr!
89. Gegen Aufgang muſtu ſehn.
Freund wiltu an Jhm ſelbſt daß Licht der Soñen ſehn
So muſtu dein Geſicht hin zu [d]em Aufgang drehn.
90. Die Unterwuͤrfflichkeit.
Der Blitz deß Sohnes GOtts durchleucht in einem
Nun
Die Hertzen/ welche ſich Jhm gaͤntzlich unterthun.
91. Die Gedult.
Gedult iſt uͤber Gold: ſie kan auch GOtt bezwingen/
Und was Er hat und iſt gantz in mein Hertze bringen.
92. Die geheimſte Gelaſſenheit.
Gelaſſenheit faͤht GOtt: GOtt aber ſelbſt zulaſſen
Jſt ein Gelaſſenheit die wenig Menſchen faſſen.
93. Der geheime GOttes Kuß.
GOtt kuͤſt mich ſeinen Sohn mit ſeinem heilgen Geiſt/
Weñ Er mich liebes Kind in Chriſto JEſu heiſt.
94. Eins iſt deß andern Troſt.
GOtt iſt der Lichter Licht/ Mein Heyland iſt die Soñe/
Maria iſt der Mon/ ich Jhrer aller Wonne.
95. Daß
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[68[66]/0072] Johannis Angeli 86. Du muſts auch ſelbſt gewinnen. GOtt hat wol gnug gethan: doch du traͤgſt nichts darvon/ Wo auch nicht du in Jhm erkriegeſt deine Kron. 87. Daß geiſtliche Kaͤuchelein. Mein Leib iſt eine Schal’ in dem ein Kaͤuchelein/ Vom Geiſt der Ewigkeit wil außgebruͤttet ſeyn. 88. Eben vom ſelbigen. Daß arme Kaͤuchelein kluchſt und pikt fuͤr und fuͤr: Wird es dann nicht bald ſehn deß Ewgen Lichtes Zihr! 89. Gegen Aufgang muſtu ſehn. Freund wiltu an Jhm ſelbſt daß Licht der Soñen ſehn So muſtu dein Geſicht hin zu dem Aufgang drehn. 90. Die Unterwuͤrfflichkeit. Der Blitz deß Sohnes GOtts durchleucht in einem Nun Die Hertzen/ welche ſich Jhm gaͤntzlich unterthun. 91. Die Gedult. Gedult iſt uͤber Gold: ſie kan auch GOtt bezwingen/ Und was Er hat und iſt gantz in mein Hertze bringen. 92. Die geheimſte Gelaſſenheit. Gelaſſenheit faͤht GOtt: GOtt aber ſelbſt zulaſſen Jſt ein Gelaſſenheit die wenig Menſchen faſſen. 93. Der geheime GOttes Kuß. GOtt kuͤſt mich ſeinen Sohn mit ſeinem heilgen Geiſt/ Weñ Er mich liebes Kind in Chriſto JEſu heiſt. 94. Eins iſt deß andern Troſt. GOtt iſt der Lichter Licht/ Mein Heyland iſt die Soñe/ Maria iſt der Mon/ ich Jhrer aller Wonne. 95. Daß

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 68[66]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/72>, abgerufen am 26.11.2024.