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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli vierdtes Buch
99. Von S. Alexio.
Wie kan Alexius ein solches Hertz' jhm fassen/
Daß er kan seine Braut den ersten Tag verlassen?
Er ist jhr Bräutgam nicht: Er hat sich selbst als Braut
Dem Ewgen Bräutigam verlobet/ und Vertraut.
100. Der Büsser löscht das Feuer.
Du sprichst das Höllsche Feur wird nie gelöscht gesehn:
Und sih der Büsser löschts mit einem Augenthrän!
101. Vom Tode.
Der Tod ist doch noch gutt: könt jhn ein Höllhund ha-
ben/
Er liss' im Augenblik sich Lebendig begraben.
102. Auch von jhm.
Man wünschet jhm den Tod/ und fliehet jhn doch auch:
Jens ist der Ungeduld und diß der Zagheit brauch.
103. Das Leben und der Tod.
Kein Tod ist herrlicher als der ein Leben bringt:
Kein Leben edler/ als das auß dem Tod entspringt.
104. Der Tod der Heiligen.
Der Tod der Heiligen ist wehrt geacht für GOtt:
Sag wo es dir bewust/ was ist es für ein Tod?
105. Der Tod ist gut und böse.
So gut der Tod auch ist dem der im HErren stirbt/
So ungut ist er dem/ der ausser jhm verdirbt.
106. Von
Joh: Angeli vierdtes Buch
99. Von S. Alexio.
Wie kan Alexius ein ſolches Hertz’ jhm faſſen/
Daß er kan ſeine Braut den erſten Tag verlaſſen?
Er iſt jhr Braͤutgam nicht: Er hat ſich ſelbſt als Braut
Dem Ewgen Braͤutigam verlobet/ und Vertraut.
100. Der Buͤſſer loͤſcht das Feuer.
Du ſprichſt das Hoͤllſche Feur wird nie geloͤſcht geſehn:
Und ſih der Buͤſſer loͤſchts mit einem Augenthraͤn!
101. Vom Tode.
Der Tod iſt doch noch gutt: koͤnt jhn ein Hoͤllhund ha-
ben/
Er liſſ’ im Augenblik ſich Lebendig begraben.
102. Auch von jhm.
Man wuͤnſchet jhm den Tod/ und fliehet jhn doch auch:
Jens iſt der Ungeduld und diß der Zagheit brauch.
103. Das Leben und der Tod.
Kein Tod iſt herꝛlicher als der ein Leben bringt:
Kein Leben edler/ als das auß dem Tod entſpringt.
104. Der Tod der Heiligen.
Der Tod der Heiligen iſt wehrt geacht fuͤr GOtt:
Sag wo es dir bewuſt/ was iſt es fuͤr ein Tod?
105. Der Tod iſt gut und boͤſe.
So gut der Tod auch iſt dem der im HErꝛen ſtirbt/
So ungut iſt er dem/ der auſſer jhm verdirbt.
106. Von
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[149[146]/0152] Joh: Angeli vierdtes Buch 99. Von S. Alexio. Wie kan Alexius ein ſolches Hertz’ jhm faſſen/ Daß er kan ſeine Braut den erſten Tag verlaſſen? Er iſt jhr Braͤutgam nicht: Er hat ſich ſelbſt als Braut Dem Ewgen Braͤutigam verlobet/ und Vertraut. 100. Der Buͤſſer loͤſcht das Feuer. Du ſprichſt das Hoͤllſche Feur wird nie geloͤſcht geſehn: Und ſih der Buͤſſer loͤſchts mit einem Augenthraͤn! 101. Vom Tode. Der Tod iſt doch noch gutt: koͤnt jhn ein Hoͤllhund ha- ben/ Er liſſ’ im Augenblik ſich Lebendig begraben. 102. Auch von jhm. Man wuͤnſchet jhm den Tod/ und fliehet jhn doch auch: Jens iſt der Ungeduld und diß der Zagheit brauch. 103. Das Leben und der Tod. Kein Tod iſt herꝛlicher als der ein Leben bringt: Kein Leben edler/ als das auß dem Tod entſpringt. 104. Der Tod der Heiligen. Der Tod der Heiligen iſt wehrt geacht fuͤr GOtt: Sag wo es dir bewuſt/ was iſt es fuͤr ein Tod? 105. Der Tod iſt gut und boͤſe. So gut der Tod auch iſt dem der im HErꝛen ſtirbt/ So ungut iſt er dem/ der auſſer jhm verdirbt. 106. Von

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 149[146]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/152>, abgerufen am 23.11.2024.