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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
217. Jn GOtt schaut man alles auf
einmahl.
Freund wann man Gott beschaut/ schaut man auf
einmahl an/
Was man sonst ewig nicht ohn jhn durchschauen kan.
218. Gott kan nichts böses wolln.
GOtt kan nichts böses wolln: wolt' Er deß Sünders
Tod/
Und unser Ungelük/ Er wäre gar nicht Gott.
219. Der Mensch sol nicht ein Mensch
bleiben.
Mensch bleib doch nicht ein Mensch: man muß aufs
höchste kommen.
Bey Gotte werden nur die Götter angenommen.
220. Wie Gott gefunden wird.
Wer Gott recht finden wil/ muß sich zuvor verliehrn/
Und biß in Ewigkeit nicht wieder sehn noch spürn.
221. Der Todte höret nicht.
Ein abgestorbner Mensch/ ob man jhm übel spricht/
Bleibt unbewegt. Warumb? die Todten hören nicht.
222. Vor den Freuden muß mann
leyden.
Mensch wo du dich mit Gott im Himmel dänkst zu
freun/
Mustu vor auf der Welt seyns Tods gefährte seyn.
223. Wan
J
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
217. Jn GOtt ſchaut man alles auf
einmahl.
Freund wann man Gott beſchaut/ ſchaut man auf
einmahl an/
Was man ſonſt ewig nicht ohn jhn durchſchauen kan.
218. Gott kan nichts boͤſes wolln.
GOtt kan nichts boͤſes wolln: wolt’ Er deß Suͤnders
Tod/
Und unſer Ungeluͤk/ Er waͤre gar nicht Gott.
219. Der Menſch ſol nicht ein Menſch
bleiben.
Menſch bleib doch nicht ein Menſch: man muß aufs
hoͤchſte kommen.
Bey Gotte werden nur die Goͤtter angenommen.
220. Wie Gott gefunden wird.
Wer Gott recht finden wil/ muß ſich zuvor verliehrn/
Und biß in Ewigkeit nicht wieder ſehn noch ſpuͤrn.
221. Der Todte hoͤret nicht.
Ein abgeſtorbner Menſch/ ob man jhm uͤbel ſpricht/
Bleibt unbewegt. Warumb? die Todten hoͤren nicht.
222. Vor den Freuden muß mann
leyden.
Menſch wo du dich mit Gott im Himmel daͤnkſt zu
freun/
Muſtu vor auf der Welt ſeyns Tods gefaͤhrte ſeyn.
223. Wan
J
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[202[191]/0197] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 217. Jn GOtt ſchaut man alles auf einmahl. Freund wann man Gott beſchaut/ ſchaut man auf einmahl an/ Was man ſonſt ewig nicht ohn jhn durchſchauen kan. 218. Gott kan nichts boͤſes wolln. GOtt kan nichts boͤſes wolln: wolt’ Er deß Suͤnders Tod/ Und unſer Ungeluͤk/ Er waͤre gar nicht Gott. 219. Der Menſch ſol nicht ein Menſch bleiben. Menſch bleib doch nicht ein Menſch: man muß aufs hoͤchſte kommen. Bey Gotte werden nur die Goͤtter angenommen. 220. Wie Gott gefunden wird. Wer Gott recht finden wil/ muß ſich zuvor verliehrn/ Und biß in Ewigkeit nicht wieder ſehn noch ſpuͤrn. 221. Der Todte hoͤret nicht. Ein abgeſtorbner Menſch/ ob man jhm uͤbel ſpricht/ Bleibt unbewegt. Warumb? die Todten hoͤren nicht. 222. Vor den Freuden muß mann leyden. Menſch wo du dich mit Gott im Himmel daͤnkſt zu freun/ Muſtu vor auf der Welt ſeyns Tods gefaͤhrte ſeyn. 223. Wan J

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 202[191]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/197>, abgerufen am 23.11.2024.