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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli erstes Buch
269. Bey GOtt ist alles gleiche.
Gott giebet so genau auf das koaxen acht/
Als auf das direlirn/ das jhm die Lerche macht.
270. Die Stimme GOttes.
Die Creaturen sind deß Ewgen Wortes Stimme:
Es singt und klingt sich selbst in Anmuth und im Grimme:
271. An GOtt ist nichts Creatürlichs.
Liebstu noch was an Gott/ so sprichstu gleich dabey/
Daß Gott dir noch nicht Gott und alle dinge sey.
272. Der Mensch ist Gottes gleichnüß.
Was Gott in Ewigkeit begehrn und wünschen kan/
Das schauet Er in mir als seinem gleichnüß an.
273. Steig über die Heiligkeit.
Die Heiligkeit ist gutt wer drüber kommen kan/
Der ist mit Gott und Mensch am allerbesten dran.
274. Der Zufall muß hinweg.
Der Zufall muß hinweg/ und aller falscher schein:
Du must gantz wesentlich und Ungefärbet seyn.
275. Der Mensch bringt alles in GOtt.
Mensch alles liebet dich; umb dich ists sehr gedrange:
Es lauffet alls zu dir/ daß es zu Gott gelange.
276. Eins des andern Anfang und Ende.
Gott ist mein letztes End: Wenn ich sein Anfang bin/
So weset er auß mir/ und ich vergeh in Jhn.
277. Das
Joh: Angeli erſtes Buch
269. Bey GOtt iſt alles gleiche.
Gott giebet ſo genau auf das koaxen acht/
Als auf das direlirn/ das jhm die Lerche macht.
270. Die Stimme GOttes.
Die Creaturen ſind deß Ewgen Wortes Stimme:
Es ſingt und klingt ſich ſelbſt in Anmuth un̄ im Grim̄e:
271. An GOtt iſt nichts Creatuͤrlichs.
Liebſtu noch was an Gott/ ſo ſprichſtu gleich dabey/
Daß Gott dir noch nicht Gott und alle dinge ſey.
272. Der Menſch iſt Gottes gleichnuͤß.
Was Gott in Ewigkeit begehrn und wuͤnſchen kan/
Das ſchauet Er in mir als ſeinem gleichnuͤß an.
273. Steig uͤber die Heiligkeit.
Die Heiligkeit iſt gutt wer druͤber kommen kan/
Der iſt mit Gott und Menſch am allerbeſten dran.
274. Der Zufall muß hinweg.
Der Zufall muß hinweg/ und aller falſcher ſchein:
Du muſt gantz weſentlich und Ungefaͤrbet ſeyn.
275. Der Menſch bringt alles in GOtt.
Menſch alles liebet dich; umb dich iſts ſehr gedrange:
Es lauffet alls zu dir/ daß es zu Gott gelange.
276. Eins des andern Anfang und Ende.
Gott iſt mein letztes End: Wenn ich ſein Anfang bin/
So weſet er auß mir/ und ich vergeh in Jhn.
277. Das
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[56/0062] Joh: Angeli erſtes Buch 269. Bey GOtt iſt alles gleiche. Gott giebet ſo genau auf das koaxen acht/ Als auf das direlirn/ das jhm die Lerche macht. 270. Die Stimme GOttes. Die Creaturen ſind deß Ewgen Wortes Stimme: Es ſingt und klingt ſich ſelbſt in Anmuth un̄ im Grim̄e: 271. An GOtt iſt nichts Creatuͤrlichs. Liebſtu noch was an Gott/ ſo ſprichſtu gleich dabey/ Daß Gott dir noch nicht Gott und alle dinge ſey. 272. Der Menſch iſt Gottes gleichnuͤß. Was Gott in Ewigkeit begehrn und wuͤnſchen kan/ Das ſchauet Er in mir als ſeinem gleichnuͤß an. 273. Steig uͤber die Heiligkeit. Die Heiligkeit iſt gutt wer druͤber kommen kan/ Der iſt mit Gott und Menſch am allerbeſten dran. 274. Der Zufall muß hinweg. Der Zufall muß hinweg/ und aller falſcher ſchein: Du muſt gantz weſentlich und Ungefaͤrbet ſeyn. 275. Der Menſch bringt alles in GOtt. Menſch alles liebet dich; umb dich iſts ſehr gedrange: Es lauffet alls zu dir/ daß es zu Gott gelange. 276. Eins des andern Anfang und Ende. Gott iſt mein letztes End: Wenn ich ſein Anfang bin/ So weſet er auß mir/ und ich vergeh in Jhn. 277. Das

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/62>, abgerufen am 23.11.2024.